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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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verging wie im Flug für Falco. Als Erstes hatte er einen Termin bei einem Arzt. Frau Dr. Kennedy war etwas überrascht, dass er in Begleitung von Vicky Mulholland kam, doch die war mit dem Sozialamt übereingekommen, dass der Junge möglichst rasch untersucht werden solle. Auch Maura war mitgekommen. Die beiden Frauen kannten sich ein wenig.
    Die Ärztin untersuchte Falco, den sie Nicholas nannte, gründlich. Über seine Kinderkrankheiten konnte er ihr jedoch keine Auskunft geben.
    »Also«, sagte die Ärztin, als sie fertig war und ein Formular ausfüllte, das Maura ihr ausgehändigt hatte. »Auf eine Weise bist du ziemlich gut in Form. Du bist wohl genährt und Herz und Lunge sind gesund. Du solltest für dein Alter ein paar Kilo mehr wiegen, aber du bist noch etwas zu klein und wirst wahrscheinlich bald in die Höhe schießen. Das eigentliche Problem ist natürlich dein Bein. Du sagst, dass du dich an keine Einzelheiten des Unfalls erinnern kannst, außer dass es ein Reitunfall war. Das Bein hat einen komplizierten Bruch, der schlecht eingerichtet wurde.«
    »Können Sie etwas machen?«, fragte Falco. Allein deswegen war er ja auf die Reise gegangen.
    »Ich nicht«, sagte Frau Dr. Kennedy und musste lächeln, als sie sein niedergeschlagenes Gesicht sah. »Aber ein Orthopäde kann da schon helfen.« Sie wandte sich an Maura. »Ich werde um einen möglichst raschen Termin im Bartolomäus-Krankenhaus bitten, ich denke, es ist äußerst wahrscheinlich, dass er einen grö
    ßeren chirurgischen Eingriff braucht und hinterher Krankengymnastik.«
    »Und glauben Sie, dass er dann wieder richtig gehen kann?« Vicky stellte die Frage, die Falco nicht zu äußern gewagt hatte.
    »Versprechen kann ich nichts, Mrs Mulholland«, sagte die Ärztin. »Ich bin keine Spezialistin auf dem Gebiet. Aber warten wir ab, was die Chirurgen sagen. Ich rufe die Sekretärin von Mr Turnbull an und erkundige mich, wie schnell sie ihn sehen können. Es handelt sich um einen ungewöhnlichen Fall, und das verkürzt die Wartezeit bestimmt.«
    »Was für ein Glück«, sagte Maura. »Wir wissen ja, wie das mit Kassenpatienten läuft.« Dann biss sie sich auf die Lippe, und als sie sah, wie Vicky schmerzlich das Gesicht verzog, hätte sie sich am liebsten noch die Zunge abgebissen. Natürlich wusste Vicky mehr über Ärzte und Krankenhäuser, als Maura jemals wissen wollte.
    Tatsächlich bekam Falco innerhalb einer Woche einen Termin im Bartolomäus-Krankenhaus. Die Schwester sah seine Krücken, die Eigentum des Krankenhauses waren, doch sie sagte nichts. Er wurde gewogen und gemessen, dann bekam er die Krücken zurück und wurde schon bald zu Mr Turnbull hineingerufen. Auch diesmal waren seine Pflegemutter und die Sozialamtsbeauftragte dabei. Obwohl Maura Abteilungsleiterin war, kümmerte sie sich ganz persönlich um diesen Fall.
    Falco war beinahe zur Berühmtheit geworden. Sein Foto war mehrfach in der Tageszeitung erschienen – mit den Schlagzeilen »IST DIES IHR SOHN?« oder
    »TRAGÖDIE UM VERLASSENEN JUNGEN«. Das Sozialamt konnte es sich nicht leisten, dass bei seiner Behandlung etwas schief ging.
    Georgia nahm Falco mit in den Laden von Mr Goldsmith. Der Junge aus Talia war begeistert von all den alten Dingen, die er dort sah – Schnupftabakdosen und Uhren, Suppenterrinen und Walzen von mechanischen Klavieren. Der alte Antiquitätenhändler betrachtete Falcos Krücken neugierig, dann sah er Georgia an.
    Aber das war etwas, das sie an ihm schätzte: Gewisse Dinge hinterfragte er einfach nicht. »Das ist mein Freund Nicholas«, sagte sie. »Und das ist Mr Goldsmith.« Im Stillen dachte sie: Auch er ist ein Freund. Und dann gab es noch Alice.
    Insgesamt hatte sie drei in dieser Welt.
    Mr Goldsmith war ein wenig wie Doktor Dethridge, fand sie. Er und Falco ver

    standen sich sehr gut und schon bald untersuchten sie gemeinsam das Innere einer alten Standuhr.
    In Remora versammelte sich der Clan der Chimici. Gaetano hatte sich bei der Duchessa gleich am nächsten Morgen, nachdem die Botschaft gekommen war, entschuldigen lassen. Sie war etwas pikiert, dass er sie alleine weiterreisen lassen wollte, doch als sie seinen offensichtlichen Kummer über das Schicksal seines Bruders sah, hatte sie Mitleid.
    Gaetano hatte den Boten nach Bellezza weitergeschickt und auch Francesca würde in wenigen Tagen nachkommen. Weitere Boten waren vom Herzog nach Giglia geschickt worden und hatten die restlichen Familienmitglieder herbeigeholt. Falcos ältere Brüder

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