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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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teilnehmen.
    Im päpstlichen Palast berieten sich die Chimici, wie sie sich an diesem Abend verhalten sollten. Ursprünglich war geplant gewesen, dass Herzog Niccolò und der Großteil seiner Kinder am Tisch der Jungfrau essen und danach den Zwillingen einen förmlichen Besuch abstatten würden – wobei Carlo und Beatrice möglicherweise in dem Bezirk der Jungfrau zurückbleiben wollten. Aber inzwischen wusste niemand, ob Niccolò lange genug aus dem Pfleghof herausgelockt werden konnte, um überhaupt an der einen oder der anderen Feier teilzunehmen.
    Die Duchessa, die ja zu Gast war, würde mit ihrem Vater und dem Papst in den Zwillingen speisen. Jemand aus der Familie musste ihr Gesellschaft leisten und dieser Jemand war natürlich Gaetano.
    Rinaldo würde sein Mahl beim Steinbock einnehmen, zusammen mit seinem Bruder Alfonso, dem Herzog von Volana.
    Es trafen auch bereits andere Familienmitglieder der Chimici ein, um dem Rennen beizuwohnen. Francescas Bruder Filippo kam, um Bellona zu vertreten, und die beiden würden beim Mahl in der Waage anwesend sein, während die zwei jungen Prinzessinnen Lucia und Bianca aus Fortezza den Stier-Bezirk besuchten.
    Selbst der alte Fürst von Moresco und sein unverheirateter Sohn Ferrando hatten

    die Reise nach Remora gemacht und waren rechtzeitig angekommen, um dem Festschmaus im Skorpion beizuwohnen.
    »Die Stadt wimmelt nur so vor Chimici«, sagte Rodolfo, als er Ariannas Zimmer im päpstlichen Palast betrat.
    »Aber das wussten wir doch«, sagte Arianna. »Sie sollen alle beim Sieg ihrer Familie anwesend sein und der schmählichen Niederlage Bellezzas zusehen. Um nichts anderes geht es doch bei diesem Besuch.«
    »Es ist nicht nur das, Arianna«, erinnerte sie Rodolfo. »Allmählich ist der Zeit
    punkt gekommen, da du Gaetano deine Antwort geben musst.«
    »Er hat mir ja noch gar nicht die Frage gestellt«, sagte sie.
    Erleichtert kam Georgia an der Haustür der Mulhollands an. Es war ziemlich unheimlich gewesen, den Weg bei Nacht zu machen. Viele Straßenlaternen funktionierten nicht und fast alle Häuser waren dunkel gewesen – mit Ausnahme eines gelegentlichen rechteckigen Lichtscheins hoch oben, wo jemand lernte oder sich stritt oder einfach nicht schlafen konnte.
    Einer von diesen Leuten war Falco, und das war Georgias Glück. Sie nahm eine Hand voll Kies aus den Beeten vor der Haustür und warf sie mit einem Lächeln an Falcos Fenster. Das war ein so altes Klischee aus den Abenteuergeschichten, die sie als Kind gelesen hatte. Im richtigen Leben hatte sie so etwas noch nie gemacht. Nachdem sie ein paar Mal daneben geworfen hatte – es war schwieriger, als die Geschichten vermuten ließen –, wurde sie vom Anblick eines schwarzen Kopfes belohnt, der aus dem Fenster sah. »Falco!«, zischte sie so laut, wie sie wagte. »Kannst du mich reinlassen?«
    Es dauerte eine Weile, bis der behinderte Junge – so schnell und so leise er konnte – unten an der Haustür war. Georgia legte den Finger auf die Lippen, schlüpfte hinein und bedeutete ihm wieder abzuschließen. Leise schlichen sie nach oben, und selbst als sie in der Sicherheit von Falcos Zimmer waren, redeten sie noch im Flüsterton, damit Vicky und David sie nicht hörten.
    Georgia warf einen raschen Blick auf die Tür. »Gut, dass du einen Schlüssel hast«, flüsterte sie. »Schließ uns ein.«
    Der Bezirk des Widders war mit rot-gelben Bannern geschmückt, die langen Tische waren mit roten und gelben Tüchern bedeckt und an allen Häuserwänden hingen Fackeln, die entzündet werden würden, sobald sich die Dunkelheit über die Stadt gesenkt hatte. Überall war das Emblem des Widders aufgemalt und Kinder trugen kleine Helme mit Widderhörnern.
    Die Babys in Paolos Haus schliefen bereits und die kleinen Mädchen hatten sich nur zu Bett bringen lassen, weil sie ihre Fähnchen mitnehmen durften. Georgia kam in ihren Reitkleidern vom Heuboden und wurde von Paolo und Teresa umarmt.
    »Zeit für den Vorlauf«, sagte Paolo.
    »Viel Glück«, sagte Lucien und drückte sie. In diesem Moment beschloss Georgia, dass sie mehr erreichen musste, als sich nur auf dem Pferd zu halten. Alle Hoffnungen im Widder lasteten auf ihren Schultern, und was noch bedeutsamer war: Auch Lucien wollte, dass sie erfolgreich war.

    Jedermann sagte zwar, das Ergebnis eines Vorlaufs sei unwichtig, aber dieses vorletzte Proberennen umgab eine Stimmung, die alles änderte. Es war der erste Abend, an dem Georgia bewusst in Remora blieb, und sie

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