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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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führt.«
    »Offiziell besucht er seinen Bruder, den Papst«, sagte Paolo.
    »Aber gleichzeitig wollte er wohl die Pferde seiner Rivalen in Augenschein nehmen.«
    »Aber das Ganze ist doch nur Theater, nicht?«, fragte Lucien. »Rodolfo hat uns erzählt, dass das Rennen jedes Jahr so manipuliert wird, dass einer der Verbündeten der Chimici gewinnt.«
    »So läuft es gewöhnlich«, gab Paolo zu. »Aber normalerweise wird in der Stadt auch kein geflügeltes Pferd geboren. Ich habe die Hoffnung, dass dies einen Sieg für den Widder bedeutet.«
    »Die Duchessa von Bellezza?«, fragte Gaetano begriffsstutzig. Er war zu überrascht, um auf seine Worte zu achten. »Wozu?«
    Sein Vater seufzte. »Es braucht noch viel, um einen Diplomaten aus dir zu machen. Natürlich, um dir den Herzogtitel zu sichern und um Bellezza auf unsere Seite zu ziehen.«
    »Der Familie einzuverleiben, meinst du wohl«, sagte Gaetano. Aber die Vorstellung war ihm gar nicht zuwider. Als Herzog von Bellezza hätte er doch bestimmt genug Zeit für seine Bücher und die Musik… »Wie ist sie denn?«, fragte er.
    »Sehr hübsch«, sagte Niccolò trocken. »Und ungefähr so leicht zu handhaben wie Zarina.«
    Gaetano brauchte ein paar Minuten, um sich zu erinnern, dass Zarina die temperamentvolle graue Stute aus dem Jungfrau-Stall war.
    Zum Abendessen gab es Fisch und Chips und dann Eis. Das war eigentlich Georgias Lieblingsessen, weil weder Maura noch Ralph es verderben konnten. Doch an diesem Abend war sie nicht hungrig. Sie wollte möglichst schnell ihre Schulaufgaben erledigen und früh zu Bett gehen. Selbst Russell konnte sie kaum beeindrucken.
    »Schulaufgaben am Freitag?«, war das Einzige, was er ihr zuzischen konnte. »Du bist nicht nur abartig, sondern auch noch eine Streberin.«
    Sie ließ es sein, ihn daran zu erinnern, dass morgen ihr Samstag im Reitverein war. Sie wollte einfach nicht weiter auffallen. Doch der Abend zog sich endlos

    hin. Mathe, Englisch, Französisch – dann ins Bett. Und als sie endlich im Bett war, konnte sie nicht einschlafen. Sie hatte das geflügelte Pferd in der Hand und ein klares Bild des Heubodens in Remora vor Augen, aber der Schlaf kam nicht.
    Vielleicht lag es daran, dass sie sich zu sehr wünschte wieder die Welten zu wechseln. Oder es lag an Russells Heavymetal-Musik, die aus seinem Zimmer herüberdröhnte.
    »Bitte«, flüsterte sie inständig, »lass mich in der Stadt der Sterne sein.«
    Lucien schritt aufgeregt im Zimmer auf und ab. »Bestimmt hat es was mit Ariannas Besuch in Remora zu tun«, sagte er. »Ich weiß nicht, wie viel ihr über meine Stravaganza wisst, aber Rodolfo war der Ansicht, dass ich nach Bellezza gebracht wurde, um die vorige Duchessa zu retten. Vielleicht wird dieses Mädchen – diese neue Stravagante – benötigt, um ein Komplott gegen Arianna zu verhindern? Ihr wisst doch, dass wir deshalb hier sind – weil sie zur Stellata eingeladen worden ist.«
    »So ist es wahrlich, wir sollen so viel wie möglich über die Stadt in Erfahrung bringen«, sagte Doktor Dethridge nickend. »Und über die Sitten und Gepflogenheiten während des Rennens, dem man eine solche Bedeutung zumisst.«
    »Und bestimmt führt der Herzog auch etwas im Schilde«, fügte Lucien hinzu. »Es wäre ein zu großer Zufall, dass er gleichzeitig mit uns hier ist.«
    Es klopfte leise an der Tür. Paolo ging hin, um zu öffnen, während Lucien weiter das Zimmer durchmaß.
    »Es scheint mir hier wirklich nicht sicher genug für sie«, sagte er. »Alles, was wir über die Stadt wissen, deutet daraufhin, dass sie eine Brutstätte für Schurkereien ist – schließlich ist sie ja auch das Machtzentrum der Chimici.«
    Er war bei der Tür angekommen und blieb mit offenem Mund stehen, als er dort die zierliche, kurzhaarige Person mit dem silbernen Augenbrauenring sah.
    Doch die Wirkung ihrer Begegnung auf Georgia war nicht weniger heftig. Sie erkannte den schwarzhaarigen Jungen wieder. Erst vor ein paar Stunden hatte sie während ihrer Geigenstunde im Haus ihrer Lehrerin ein Foto von ihm angestarrt.
    »Ich habe dir doch versprochen, dass noch weitere Stravaganti kommen, Georgia!«, sagte Paolo lächelnd.
    »Lucien!«, sagte Georgia – und verschwand wieder.

    Kapitel 5
    Im Schatten des Zweifels
    Georgia erwachte plötzlich und mit rasendem Herzklopfen in ihrem Bett in London. Aber es war noch nicht Morgen. Das Haus war still und dunkel. Sie war völlig verwirrt. Von einer Stadt mit geflügelten Pferden zu träumen war eine

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