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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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und Georgia bemerkte, wie Gaetano den Finger auf die Lippen legte.
    »Sie ist sehr jung«, erwiderte Lucien, der die Geste nicht gesehen hatte. »Noch ein Mädchen – genauso alt wie ich. Aber mit jedem Tag wird sie ihrer Mutter ähnlicher. Und sie ist sehr stolz auf ihre Stadt.«
    »Ist sie so schön, wie man es von ihrer Mutter sagte?«, fragte Gaetano wie beiläufig und Georgia spitzte die Ohren. Doch Lucien bestätigte dies nur und ging nicht näher darauf ein.
    Kurz nach diesem Gespräch war Gaetano aufgefallen, dass sein Bruder müde aussah, und sie waren alle nach Remora zurückgekehrt. Die Reise zurück verlief fast ohne Gespräche, doch als die drei bei den Stallungen des Widders abgesetzt worden waren, hatte Falco gesagt: »Vergesst nicht, was ich euch gesagt habe.
    Könnt ihr mich morgen besuchen?«
    Und es war nicht möglich gewesen, abzulehnen. Paolo war bei seinem Treffen der Stallmeister und Cesare musste seine Pflichten erledigen. Es wäre die perfekte Gelegenheit für Georgia gewesen, die Zeit allein mit Lucien zu verbringen. Sie wollte mit ihm über seine Geschichte reden und erfahren, welche Rolle sein Talisman darin gespielt hatte. Doch er hatte sie durchdringend angesehen und ihr befohlen früh nach Hause zu reisen und nicht den restlichen Nachmittag in Remora zu bleiben.
    »Ich kann mich noch erinnern, wie es war«, sagte er mit einem Lächeln, das ihr das Herz herumdrehte. »Ich weiß, dass du sagst, es geht dir gut, aber selbst der gesündeste Mensch braucht Schlaf.«
    Daher war sie zurückgekehrt und mitten in der Nacht kurz wach gewesen. Sie hatte den kleinen Geräuschen des schlafenden Hauses gelauscht, ehe auch sie tief und traumlos eingeschlafen war.
    Viel zu früh wurde sie von ihrer Mutter geweckt, die sie ermahnte sich für die Schule bereit zu machen. Der restliche Tag war nicht besonders erfolgreich verlaufen. Georgia konnte sich nicht auf den Unterricht konzentrieren. Selbst in Englisch, sonst immer ihr bestes Fach, konnte sie nicht auf die einfachsten Fragen antworten.
    Zum Glück sagte ihr Alice, die neue Mitschülerin, ein. Die beiden Mädchen verbrachten die Mittagspause miteinander und zu ihrer Freude entdeckte Georgia, dass auch Alice eine Pferdenärrin war – und dass sie sogar ein eigenes Pferd hatte, das bei ihrem Vater in Devon stand. Als der Schultag endete, waren sie dicke Freundinnen. Zu gerne hätte Georgia Alice von Remora erzählt, aber es war schon ein Trost, mit ihr über Pferde reden zu können.
    Obwohl der Montag Russells Fußballtag war, ging Georgia nicht direkt nach Hause. Sie beschloss Mr Goldsmith zu besuchen. Er freute sich sie zu sehen und machte ihr einen besseren Tee als das letzte Mal. Georgia hatte vier Schokoladenkekse gegessen, bevor ihr aufging, wie gierig sie ihm vorkommen musste.
    »Entschuldigung«, sagte sie. »Ich habe letzte Nacht nicht viel Schlaf bekommen und ich bin immer am Verhungern, wenn ich müde bin.«
    »Dachte mir doch, dass du ein bisschen blass aussiehst«, sagte Mr Goldsmith.
    »Ich will ja nicht neugierig sein, aber ist alles in Ordnung?«
    Georgia musste wieder daran denken, dass sie Mr Goldsmith als ihren Verbündeten angesehen hatte, und sie beschloss mit ihm über Russell zu reden. Sie blieb allerdings etwas vage. »Haben Sie Feinde?«, fragte sie.
    »Was für eine seltsame Frage«, meinte Mr Goldsmith. »Nein, Feinde nicht direkt.
    Ich würde allerdings sagen, ich habe Rivalen. Du weißt schon, Leute, die auf Auktionen gegen mich steigern – andere Händler. Das ist aber eine freundliche Art von Rivalität. Wenn wir uns treffen, verstehen wir uns ganz gut.«
    Das war in der Tat ein Unterschied, fand Georgia. Die Bezirke von Remora waren eher Rivalen, auch wenn sie sich als Widersacher bezeichneten. Andrerseits schien Niccolò di Chimici mit den Leuten verfeindet zu sein, zu denen sie sich zugehörig fühlte. Und mit den Stravaganti ebenfalls. Aber wie stand es mit Gaetano und seinem Bruder? Sie waren doch eher wie Freunde. Auf jeden Fall mehr als ihr so genannter Stiefbruder. Sie seufzte auf.
    »Ojemine!«, sagte Mr Goldsmith. »Nimm lieber noch mal einen Keks.«
    Darüber musste Georgia lächeln. »Ich habe nicht viele Freunde«, vertraute sie ihm an. »Zumindest nicht hier.«
    »Ich auch nicht«, sagte Mr Goldsmith. »Aber man braucht nicht viele Freunde, weißt du, solange die wenigen, die man hat, gute Freunde sind.«
    Georgia beschloss ihn ein wenig mehr ins Vertrauen zu ziehen.
    »Kennen Sie eine italienische

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