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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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unterstützen, aber sie wusste ja, wie schnell Erwachsene in einer Auseinandersetzung von einer Seite auf die andere wechseln konnten. Russells Reaktion konnte ihre ganze Zukunft bezüglich Remora bestimmen.
    Roderigo war außer sich vor Schuldgefühlen. Das geflügelte Pferd war seiner Obhut anvertraut gewesen und nun war es verschwunden. Er führte Diego vor, der den beiden ehrenwerten Besuchern aus Bellezza die Geschichte um ihr Verschwinden noch einmal erzählen musste. Der Sohn des Stallmeisters vom Widder war bereits in Santa Fina und suchte die Nachbarschaft nach einer Spur des schwarzen Fohlens ab.
    »Die Longe ist an einem Baum hängen geblieben«, erzählte Diego, der ganz verbittert aussah. Er hatte den Bericht schon mehrmals wiederholt und war immer noch der Ansicht, dass er einen Unfall beobachtet hatte. Im Hinterkopf hatte er jedoch ein bohrendes Gefühl, weil er wusste, dass er das geflügelte Pferd nicht geheim gehalten hatte, wie es ihm aufgetragen worden war.
    »Das war gestern Abend«, fuhr er fort. »Ich hatte sie wie gewöhnlich draußen zum Üben und ließ sie an der Longe fliegen. Die hat sich auf einmal in einem hohen Baum am Rand der Koppel verfangen und ist gerissen. Ehe ich was unternehmen konnte, war das Fohlen weg.«
    »Ich habe überall Männer auf die Suche geschickt«, sagte Roderigo, der am Boden zerstört war. »Wir finden sie bestimmt bald wieder. Sie fliegt sicher zu ihrer Mutter zurück.«
    »Wenn sie nicht vorher von jemand anderem gefunden wird«, unkte Lucien.
    »Lasst uns zu der Stute gehen«, sagte Dethridge und die beiden Stravaganti traten in den Stall, um Sternenlicht zu besuchen. Sie stand ganz still in ihrer Box.
    »Sie frisst nicht«, sagte Roderigo und schüttelte den Kopf.
    Dethridge ging auf die graue Stute zu, kraulte ihr die Ohren und flüsterte ihr et

    was zu. Sternenlicht warf den Kopf hoch und sah aus, als könnte sie seine Worte verstehen.
    »Es war doch nur ein Scherz«, murmelte Russell mürrisch. »Ich wollte es ihr sowieso zurückgeben.«
    »Geh und hol es auf der Stelle«, sagte Ralph streng. Während Russell aus dem Zimmer war, entschuldigte sich Ralph bei Georgia. Er war offensichtlich sehr erleichtert, dass sein Sohn seine Tat eingestanden hatte – wenn auch nicht so erleichtert wie Georgia. In diesem Moment hätte sie Russell beinahe alles vergeben, solange er nur ihren Talisman zurückbrachte.
    Doch das Gefühl wandelte sich rasch, als sie sah, was er in der Hand hielt, als er wieder ins Zimmer kam. »Es tut mir Leid«, sagte er und täuschte Zerknirschung vor. »Es ist wohl ein bisschen lädiert.«
    Das kleine etruskische Pferd lag mit abgebrochenen Flügeln auf seiner Hand.
    Gaetanos entscheidendes Treffen mit der jungen Duchessa fand nicht in ihrem Staatssaal im herzoglichen Palast statt, sondern auf dem Dachgarten ihres Vaters. Der Diener des Regenten, Alfredo, führte den Chimici nach oben auf die Terrasse, die wie ein schwebender Garten hoch über der Stadt wirkte. Es fiel Gaetano sofort auf, dass sich die Terrassen meilenweit in die Ferne erstreckten, weiter, als es tatsächlich möglich war. Doch seine Ehrfurcht wurde durch die Tatsache gedämpft, dass der Stravagante nicht in der Nähe zu sein schien. Sein Treffen mit der Duchessa würde also privater Natur sein.
    Arianna saß auf einer Steinbank und streute einem herrlichen Pfau Körner hin.
    Sie war in schlichte grüne Seide gekleidet und trug eine einfache Seidenmaske.
    Schmuck fehlte ganz und das Haar fiel ihr locker auf die Schultern. Sie sah so viel jünger aus als sonst – wenn sie auch die Herrscherin über einen bedeutenden Stadtstaat war. Plötzlich tat sie Gaetano Leid.
    Bei seiner Begrüßung erhob sie sich und der Pfau lief davon; Gaetano hörte ihn kurz darauf aus der Ferne schreien.
    »Guten Morgen, Principe«, sagte Arianna. »Hoffentlich habt Ihr das Diner gestern genossen?«
    »Sehr sogar«, erwiderte er, obwohl er sich an keine der Speisen erinnern konnte.
    Es ging ihm flüchtig durch den Kopf, dass das sehr untypisch für ihn war.
    »Ich hoffe auch, dass es Euch eine Freude war, Eure Cousine wieder zu treffen«, fuhr die Duchessa fort. »Ich war nicht sicher, ob sie meine Einladung annehmen würde. Ihr wisst vielleicht, dass sie bei der Wahl zur Duchessa gegen mich kandidiert hat.«
    »So etwas habe ich vernommen«, sagte Gaetano, der alle Details am Abend zuvor von Francesca erfahren hatte. »Ich bin sicher, Euer Gnaden wissen, dass das nicht die Idee meiner Cousine

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