Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
Vom Netzwerk:
glänzend und von einer so ungewöhnlichen Farbe, die zu den dunklen Amethysten passten, die sie im Haar und um den Hals trug.
    Er dachte flüchtig an Luciano. Doch dann erinnerte er sich, wozu er gekommen war. Er nahm sich zusammen und die übrige Zeit der Audienz verging unter Galanterien. Dazu wurde Gebäck gereicht, das ein Diener hereinbrachte und auf einen niedrigen, runden Messingtisch stellte, zusammen mit einem süßen hellen Schaumwein, den Gaetano noch nie gekostet hatte. Derselbe Diener brachte einen Stuhl für den prinzlichen Gast und schon bald plauderten die drei mühelos über Remora und das Sternenrennen.
    »Ich habe einen Freund von Euch in Remora kennen gelernt, Euer Gnaden«, sagte Gaetano zu der Duchessa. »Und von Euch natürlich auch, soviel ich weiß«, fuhr er, an Rodolfo gewandt, fort. »Einen jungen Mann namens Luciano.«
    Er wurde belohnt, indem er sah, wie eine leichte Röte über das Gesicht der Duchessa zog.
    »In der Tat«, sagte der Regent. »Er ist mein Schüler und entfernt mit uns verwandt. Geht es ihm gut? Und sein Ziehvater, mein guter Freund Dottore Crinamorte, habt Ihr den auch getroffen?«
    »Ja, beiden geht es gut«, erwiderte Gaetano. »Ich lernte sie im Bezirk des Widders kennen, im Haus des Stallmeisters, zusammen mit Lucianos Freund Giorgio.«
    Rodolfo ließ bei dieser Bemerkung keine Regung erkennen und das Gespräch wandte sich der bevorstehenden Reise in die Stadt anlässlich des Rennens zu.
    Auch wurde bei dieser ersten Begegnung der tiefere Grund für den Besuch des jungen Prinzen nicht berührt. Gaetano kehrte in Rinaldos frühere Gemächer zurück und seine Gedanken arbeiteten fieberhaft. Die Duchessa zu heiraten wäre wohl kaum unangenehm. Aber ob sie ihn überhaupt wollte? Es war ja offensichtlich, wem sie eigentlich zugetan war. Aber vielleicht war sie in ihrer Wahl genauso wenig frei wie er?

    Mr Goldsmiths Lächeln beim Eintreten Georgias verwandelte sich schnell in ein besorgtes Stirnrunzeln. »Schön dich zu sehen! Aber warum bist du nicht in der Schule? Bist du krank?«, fragte er.
    Es hatte nur dieses teilnahmsvollen Blickes bedurft, da brach Georgia schon in Tränen aus. Mr Goldsmith war bestürzt; er reichte ihr sein sauberes weißes Taschentuch und drängte sie sich in sein kleines Büro hinten im Laden zu setzen. Er hängte sogar sein »Geschlossen«-Schild an die Tür, obwohl die Geschäfte nicht gerade gut liefen und er es sich nicht leisten konnte, auf Kunden zu verzichten.
    Er brachte Georgia eine Tasse Tee und bedauerte, dass er diesmal keine Kekse habe. Als sie an dem heißen Getränk nippte, fühlte sie sich gleich besser; eigentlich weinte sie nicht so leicht, höchstens, wenn Russell mal wieder ungewöhnlich gemein zu ihr war.
    »Jetzt erzähl mir aber, was los ist«, sagte Mr Goldsmith, der es nicht gewohnt war, weinende Mädchen vor sich zu haben.
    »Es geht um Russel«, sagte Georgia leise. »Meinen Stiefbruder. Ich glaube, er hat mir das Pferd geklaut.« Sie machte ein so tieftrauriges Gesicht, dass Mr Goldsmith verstand, dass er den Verlust nicht einfach abtun durfte. Obwohl es sich ja nur um eine Museumskopie handelte, die theoretisch einigermaßen leicht zu ersetzen war. »Oje«, sagte er. »Das ist ja schlimm. Warum glaubst du, dass er es war?«
    Georgia setzte ihm die Situation auseinander und der alte Mann verstand, dass sie ihm damit eine ganze Menge über ihr Familienleben verriet. Aber er wurde das Gefühl nicht los, dass da noch mehr dahinter steckte.
    »Ich brauche das Pferd«, sagte Georgia. »Ich kann Ihnen nicht erklären, warum
    – Sie würden mir sowieso nicht glauben –, aber ich brauche es, um etwas zu erledigen, was ich versprochen habe. Und zwar genau dieses geflügelte Pferd –
    nicht irgendeines.«
    Mr Goldsmith spürte, dass sie kurz vor einem hysterischen Anfall stand. »Dann müssen wir einfach erreichen, dass Russell es dir zurückgibt, nicht? Ich nehme mal an, es bringt nicht viel, dass du ihn einfach darum bittest? Wahrscheinlich müssen wir davon ausgehen, dass er es überhaupt nur getan hat, um dich – wie heißt es doch? – anzuätzen. So sagt ihr doch? Guter Ausdruck. Ich weiß, was mit meinen Gemälden geschehen würde, wenn man sie anätzen würde. Aber wie wäre es denn, wenn du einfach zu deinen Eltern gingest und ihnen erzähltest, was deiner Meinung nach geschehen ist? Sie lügt er doch nicht so einfach an?«
    Georgia musste zugeben, dass er wahrscheinlich Recht hatte. Dann fiel ihr der Arzttermin

Weitere Kostenlose Bücher