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Stadt der Toten

Stadt der Toten

Titel: Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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Schreiend feuerte er einen weiteren Schuss ab. Die Kugel durchschlug ihre Schulter. Kurz hielt sie inne, dann stürzte sie sich erneut auf ihn, wobei sie das gebrochene Bein nach wie vor hinter sich herschleifte.
    Â» Allmählich gehst du mir auf die Nerven, Liebling « , raunte die Kreatur.
    Ein leises Stöhnen drang über Dons Lippen.
    Lachend senkte sie die Kiefer auf ihn herab.
    Er setzte die Pistole an ihrer Stirn an und feuerte abermals. Die Eintrittswunde war nur daumengroß, doch der Hinterkopf seiner toten Frau spritzte quer durch den Schutzraum und überzog die Wand mit Blut, Gehirnmasse und Knochensplittern.
    Bis jetzt hatte er seither keinen weiteren Schuss gehört.
    Don verdrängte die Erinnerung. Draußen setzte sich der Schusswechsel unvermindert fort. Er fragte sich, wer sich da bekriegte. Vielleicht war endlich die Armee eingetroffen. Vielleicht war er gerettet! Vielleicht war endlich alles vorüber!
    Er wog die Risiken ab, die es verhieß, den Schutzraum zu verlassen. Aber das Feuergefecht ging weiter, und er musste einfach in Erfahrung bringen, was vor sich ging. Don griff nach dem Tastenfeld und durchlebte einen schrecklichen Moment, in dem er dachte, er hätte den Code vergessen und wäre gefangen. Dann erinnerte er sich daran und gab die Kombination ein. Die Tür glitt auf.
    Als Erstes bemerkte er den Gestank– den Geruch des Todes.
    Es schien zu gewagt, zu den Fenstern im Erdgeschoss zu gehen. Zu groß war die Gefahr, gesehen zu werden. Stattdessen ging er hinauf in die Dachkammer. Von dort hatte er die beste Aussicht.
    Und von dort schaute Don hinaus auf die Hölle.
    Nebenan, auf dem Grundstück von Rick und Tammy, wimmelte es von Zombies. Don versuchte, sie zu zählen, doch es waren zu viele. Die meisten waren mit Schrotflinten und Pistolen, Baseballschlägern und Fleischermessern bewaffnet. Viele waren seine Nachbarn– er erspähte Schwartz, den Padrone-Jungen von weiter unten an der Straße und Mr. Pabon unter ihnen.
    Pabon…
    Sie hat dich betrogen. Sie hat die Beine für Mr. Pabon breitgemacht.
    Â» Du vögelst also meine Frau, ja? «
    Pabons Leichnam setzte sich gerade den Rasenstreifen zwischen den Häusern entlang in Bewegung. Entlang der Mitte verlief ein Zaun, und auf Dons Seite befand sich ein langer, schmaler Swimmingpool, der eigens entworfen worden war, um zwischen die Häuser zu passen und sich nur dafür eignete, Längen zu schwimmen. Auf dem Grund des Beckens war ein schwarzer Schemen zu sehen, aber Don konnte nicht erkennen, worum es sich handelte. Vor drei Jahren hatte Don einen Privatkrieg mit dem Flächenwidmungsausschuss des Countys wegen dessen Verbot von Swimmingpools auf Hinterhöfen geführt. Er hatte sich einen Anwalt genommen, Unterschriften von Nachbarn gesammelt und so weiter, die ganze Palette, und trotzdem hatte die County-Verwaltung ihn abblitzen lassen. Schließlich hatte er erkannt, dass es kein Gesetz gegen Swimmingpools auf Seiten höfen gab, deshalb hatte er stattdessen allein aus Trotz dort einen gebaut. Damals hatten er und Rick herzlich darüber gelacht.
    Pabon befand sich auf der anderen Seite der Poolumzäunung in Ricks und Tammys Hof. So leise wie möglich schob Don das Dachkammerfenster auf und zielte mit dem Colt .45 auf den Kopf des Restaurantbesitzers. Don war bewusst, dass er am Rand des Wahnsinns wandelte. Ihm war klar, dass er mit diesem Schuss alle Vorsicht und Sicherheit in den Wind schlagen würde– dass er die Kreaturen dadurch auf seine Anwesenheit aufmerksam machen würde. Doch es kümmerte ihn nicht mehr. In jenem Augenblick zählte nur Pabon. Er drehte sich ein wenig, um besser zu sehen. Just in diesem Moment verschwand der Zombie um die Vorderseite. Enttäuscht schaute Don zum Haus seiner Nachbarn.
    Und ließ um ein Haar die Pistole fallen.
    Direkt ihm gegenüber, kaum acht Meter entfernt, starrte ihn aus Ricks und Tammys Dachkammerfenster ein älterer, schwarzer Mann mit einem Priesterkragen an.
    Martin deutete aus dem Fenster. » Jim, kommen Sie her und sehen Sie sich das an! «
    Â» Verdammt, Martin, weg von dort, bevor Sie erschossen werden! « Jim kniete nieder und bedachte seinen Sohn mit einer beschwichtigenden Umarmung.
    Â» Nein « , beharrte der Priester. » Sie haben mich falsch verstanden. Da ist ein Mann! Schauen Sie! «
    Jim schob Danny automatisch hinter sich, wandte sich dem Fenster zu und

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