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Stadt der Toten

Stadt der Toten

Titel: Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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anbeten.
    Aber genügte es, sich in ihrer Bewunderung zu aalen? Ramsey war es gewohnt, im Rampenlicht zu stehen– tatsächlich sehnte er sich danach. Doch er wollte mehr als bloß ihre Anerkennung. Er wollte– er musste – zu ihrem Heiland werden.
    Bates konnte ihm dabei unter Umständen in die Quere kommen. Bates, Forrest und Stern. Sie hielten ihn für verrückt. Ihn, Darren Ramsey. Er hatte ihre Unterhaltung belauscht, nachdem er den Konferenzraum verlassen hatte. Auch dieser Lauspelz verkörperte ein Problem. Ramsey überraschte nicht, dass der Obdachlose von dem privaten Tunnel wusste. Der Vorarbeiter hatte während der Bauarbeiten mehrere Fälle von Vandalismus und Handgemengen mit Stadtstreichern gemeldet. Aber nun hatte es dieser Mann anderen mitgeteilt, und es hörte sich so an, als beabsichtigte Bates, seine Leute– Ramseys Volk– hinab in das Tunnelnetz unter der Stadt zu führen. Weg aus der Sicherheit des Gebäudes.
    Das konnte er nicht zulassen. Er musste die Kontrolle behalten. Ramsey musste allen beweisen, dass dieser Bau und er selbst unzerstörbar waren. Bates’ mangelnden Glauben empfand er als bedauerlich. Ramsey hatte die Zusammenarbeit mit dem Leibwächter stets genossen.
    Nun aber war es Zeit, ihn zu feuern.
    Ramsey ergriff die Pistole.
    Â» Erschießt mich doch gleich « , murmelte Don, » und erlöst mich von meinem Elend. «
    Quinn lachte, als Don, Smokey und Etta klein beigaben und die Karten auf den Tisch warfen. Dann erhöhte er das Gebot und wollte sehen. Leroy fluchte und zeigte sein Verliererblatt. Quinn schaufelte den Bargeldhaufen zu sich.
    Â» Das macht dann weitere fünfundzwanzig Riesen für mich. «
    Â» Ich weiß gar nicht, worüber du dich so freust « , murrte Etta. » Könnte genauso gut Monopolygeld sein, mit dem wir spielen. «
    Â» Ja « , stimmte Leroy ihr zu und zündete sich eine Zigarette an. » Es ist ja nicht so, dass du ausgehen und dir damit was gönnen könntest. «
    Â» Mir egal, ob es nutzlos ist oder nicht « , erklärte Quinn und schenkte sich ein weiteres Glas Bourbon ein. » Ich mag einfach das Gefühl von Bargeld zwischen den Fingern. «
    Â» Woher habt ihr überhaupt all das Geld? « , wollte Don wissen.
    Â» Aus der Bank « , brummte Leroy. » Unten in der Eingangshalle. «
    Â» Ihr– ihr habt es einfach genommen? «
    Â» Die Kunden der Bank dürften es wohl nicht so bald brauchen. Außerdem wird es langweilig, ewig nur um Zigaretten zu spielen. «
    Â» Scheiße « , raunte Etta. » Es wird auch langweilig, um wertlosen Zaster zu spielen. «
    Â» Habt ihr euch schon mal überlegt, wie viel Knete da draußen rumliegt? Ganz zu schweigen von Diamanten und solchem Zeug? « Smokey deutete zum Fenster. In der Dunkelheit davor kreiste ein Zombievogel. Sie schenkten ihm keine Beachtung.
    Bis auf Don. Er schauderte, bevor er sich dem neuen Blatt zuwandte, das Smokey ihm soeben ausgeteilt hatte.
    Â» Seid ihr sicher, dass diese Dinger nicht ins Gebäude können? «
    Â» Ganz sicher « , antwortete Leroy und begutachtete seine Karten.
    Â» Absolut sicher « , bestätigte Quinn. » Du etwa nicht? «
    Don zuckte mit den Schultern. » Irgendwie fühle ich mich wie ein Passagier auf der Titanic. Mir kommt das alles so unrealistisch vor. Nichts ist vollkommen undurchdringbar. Ich finde, es müsste eine Art Plan für den Notfall geben. «
    Die anderen schwiegen. Schließlich blickte Smokey von seinen Karten auf, leerte sein Glas und ergriff das Wort.
    Â» Wir denken eigentlich nicht gerne darüber nach, Don. Denn weißt du, wenn sie es wirklich versuchen sollten, können wir nicht viel dagegen tun. «
    Â» Also sitzt ihr einfach hier rum und wartet? Kommt das nicht einer Bunkermentalität gleich? «
    Quinn warf mehrere Tausend Dollar auf den Haufen in der Mitte des Tisches. Dann rollte er eine Hundert-Dollar-Note auseinander, zündete sie an und hielt sich die Flamme an seine Zigarette. Anschließend drückte er den brennenden Schein im Aschenbecher aus.
    Â» Die Welt endet sowieso « , meinte er. » Ob wir nun hier drin oder draußen auf den Straßen sind. Ich persönlich warte lieber hier, spiele Karten und zünde mir die Kippen mit Hundertern an. «
    Â» Wir werden das Essen demnächst weiter rationieren müssen « , verkündete Etta. » Leroy

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