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Stadt des Schweigens

Stadt des Schweigens

Titel: Stadt des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margret Krätzig Erica Spindler
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damit?“
    „Ich hatte sie gerade am Telefon. Sie meint, du tätest nicht genug in der Sache, und sie hat das Sheriff Department gebeten, es zu überprüfen.“
    Buddy lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Ich weiß nicht, was sie erwartet? Ich habe getan, was ich konnte.“
    „Das habe ich mir gedacht. Trotzdem musste ich nachfragen.“
    Avery ließ den Blick zwischen beiden Männern hin- und herwandern. „Soll ich gehen?“
    „Nein, schon gut.“ Matt legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Schließlich bist du eine knallhart recherchierende Reporterin und könntest uns deine Ansicht zu dem Fall mitteilen. Dad?“
    Buddy nickte. „Ich bekam letzte Woche den Anruf einer Frau, die sagte, ihr Freund habe sie über Handy von außerhalb Cypress Springs angerufen. Er erzählte ihr, er habe eine Panne und müsste sich von einer Werkstatt abschleppen lassen. Sie hat nie mehr etwas von ihm gehört.“
    „Wohin wollte er?“ fragte Avery.
    „Nach St. Francisville. Er kam von einer Konferenz in Clinton.“ „Warum?“
    „Geschäfte. Treffen mit einem Kunden. Er war in der Werbebranche.“
    „Fahr fort.“
    „Ich habe mit jeder Werkstatt im Umkreis von zwanzig Meilen gesprochen. Niemand hat einen Anruf erhalten. Ich habe in der Stadt herumgefragt, habe Merkblätter verteilt, nichts. Und das habe ich ihr gesagt.“
    Matt ging um den Sessel herum, auf dem Avery saß, und ließ sich ihr gegenüber auf der Schreibtischkante nieder. „Also, was hältst du davon? Die Frau glaubt an ein Verbrechen.“
    „Wo ist dann die Leiche?“ erwiderte sie. „Wo ist der Wagen?“
    „Und zwar nicht irgendein Wagen. Ein Mercedes. Der ist hier nicht so leicht zu übersehen.“ Matt schürzte die Lippen. „Aber warum sollte die Frau lügen?“
    „Wir Journalisten erleben so etwas häufig. Jeder möchte seine fünfzehn Minuten Berühmtheit genießen und sich wichtig vorkommen. Oder wie in diesem Fall einen Grund finden, warum der Freund sich nicht mehr meldet.“
    Avery sah auf die Uhr, merkte, dass es fast Zeit war für ihre Verabredung mit Gallagher und stand auf. „Ich muss gehen. Danny Gallagher erwartet mich um zwei.“ Sie sah Buddy an. „Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, mit mir zu reden.“
    „Wenn mir noch etwas einfällt, lasse ich es dich wissen.“ Er kam um den Schreibtisch herum und küsste ihr die Wange. „Kommst du klar?“
    „Wie immer.“
    „Braves Mädchen.“
    Matt berührte sie am Arm. „Ich begleite dich hinaus.“
    Sie verließen das Gebäude und traten in die helle Mittagssonne. Avery holte ihre Sonnenbrille aus der Handtasche, setzte sie auf und merkte, dass Matt sie beobachtete.
    „Worüber hast du mit Dad geredet?“
    „Über einen Karton voller Zeitungsausschnitte, die ich in Dads Kleiderschrank gefunden habe. Alle betrafen den Mord an Sallie Waguespack.“
    „Das überrascht mich nicht.“
    „Nein?“
    „Es war das Ereignis, das dieses verschlafene Nest aufgerüttelt hat.“
    „Ich habe mich kaum daran erinnert, bis ich heute diese Ausschnitte las.“
    „Wegen Dad habe ich die Sache hautnah miterlebt.“ Er verzog das Gesicht. „In der Nacht des Mordes habe ich ihn mit Mom gehört. Er hat … geweint. Es war das einzige Mal, dass ich ihn habe weinen hören.“
    Sie schluckte trocken, um die Enge in der Kehle loszuwerden. „Ich komme mir vor wie der Vogel Strauß. Zuerst kriege ich die Sache mit Dad nicht mit und nun das. Ich frage mich …“ Sie ließ den Satz unbeendet. „Ich muss los, Danny erwartet mich.“
    „Was fragst du dich?“ Matt hielt sie am Arm fest.
    Sie seufzte bedrückt. „Ich frage mich allmählich, was für ein Mensch ich überhaupt bin.“
    „Du warst jung. Und die Tragödie betraf dich nicht.“
    „Und was ist mit der Gegenwart und Dad? Betrifft mich die Tragödie etwa auch nicht?“
    „Avery, du solltest dir wegen dieser Geschichte nicht dauernd Vorwürfe machen. Du hast das Streichholz nicht angezündet, sondern er.“
    Wenn ich hier gewesen wäre, hätte er es vielleicht nicht getan. „Ich muss gehen, Matt. Danny wartet.“ Sie ging los, doch als er ihren Namen rief, drehte sie sich zu ihm um. „Nächsten Sonntag? Frühlingsfest?“ „Mit dir?“
    Er warf ihr ein kesses Lächeln zu, dem sie nie hatte widerstehen können. „Wenn du glaubst, dass du mich einen ganzen Tag ertragen kannst.“
    Sie erwiderte das Lächeln. „Ich denke schon.“
    „Großartig. Ich rufe dich noch an wegen der Zeit.“
    Erfreut sah sie ihn zu seinem Wagen gehen. In

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