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Stadt, Land, Kuss

Stadt, Land, Kuss

Titel: Stadt, Land, Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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ähnlich.
    »Möchtest du lieber im Transporter warten?«, fragt er, als er meine Qualen bemerkt, doch ich schüttele den Kopf.
    Schließlich beruhigt sie sich. Alex öffnet die Boxentür und sieht hinein. Liberty steht endlich aufrecht. Wir beobachten sie ein paar Minuten, dann dreht sich Alex mit einem erleichterten Lächeln zu mir um.
    »Ist das nicht ein herrlicher Anblick? Jetzt kann ich sie ganz beruhigt bei John und seinen Leuten lassen.«
    »Bist du sicher, dass du nicht noch ein bisschen hierbleiben willst?«, frage ich.
    »Ich glaube, ich sollte dich lieber nach Hause bringen. Ich habe dich lange genug wach gehalten«, erwidert er mit einem verschmitzten Lächeln.
    Nachdem wir uns beim Krankenhausteam bedankt haben, gehen Alex und ich zum Transporter zurück. Ich klettere ins dunkle Fahrerhaus und setze mich an die Beifahrertür. Der dritte Sitz zwischen uns bleibt frei. Als ich nach dem Sicherheitsgurt taste, spüre ich Alex’ Blick. Liebevoll und fragend zugleich sieht er mich an. Dann streckt er die Hand aus und legt sie auf den Sitz zwischen uns, und mein Herz beginnt heftig zu schlagen. Ich vergesse den Sicherheitsgurt, schiebe meine Hand über den eingerissenen Veloursbezug, bis unsere Fingerspitzen aufeinandertreffen. Die Berührung jagt süße Schauer des Begehrens über meinen Rücken.
    »Maz«, sagt Alex, und seine Stimme klingt rau und zärtlich. »Komm her …«
    Ich rutsche zu ihm hinüber, und er legt die Arme um mich. Unsere Lippen verschmelzen zu einem Kuss, der die Welt um mich herum versinken lässt.
    Ich weiß nicht, wie lange er dauert. Wir kommen erst wieder zu uns, als am Eingang des Krankenhauses Lichter angehen.
    »Vielleicht sollten wir irgendwohin fahren, wo es etwas ruhiger ist«, schlägt Alex mit einem leisen Lachen vor. »Gilt deine Einladung zum Kaffee noch?«
    »Natürlich.« Lächelnd lasse ich meine Hand noch einen Moment auf seinem Oberschenkel liegen, ehe ich sie wegziehe. Jetzt kann uns nichts mehr aufhalten.
    Alex schaltet den Motor ein und fährt rückwärts vom Hof. Auf der Rückfahrt nach Talyton rufe ich Izzy an, um ihr zu sagen, dass Alex und ich unsere Anrufe ab jetzt wieder selbst annehmen.
    »Wie geht es dem Pferd?«, fragt sie.
    »Den Umständen entsprechend. Sie ist eben wieder aufgestanden. Danke, Izzy, Sie haben etwas gut bei mir.«
    »Seien Sie nicht albern, Maz. Gute Nacht.«
    Alex’ Handy klingelt, und er fährt an den Straßenrand, um den Anruf entgegenzunehmen. »Mutter? Ja. Sie steht, aber sie ist noch nicht über den Berg. Vorerst bleibt sie in Westleigh. Ja, wir mussten einen Teil des Dünndarms entfernen. Zwei Meter.« Alex schweigt einen Moment. »Es ist noch viel zu früh, sich Gedanken darüber zu machen, ob sie jemals wieder springen wird.« Er wünscht ihr eine gute Nacht, legt das Handy zurück aufs Armaturenbrett und fährt weiter durch die Dunkelheit. »Was zum Teufel ist das denn?«, fragt er plötzlich. Ohne die Hände vom Steuer zu nehmen, deutet er nach vorn, wo der Horizont orange leuchtet.
    Das ist kein sommerlicher Sonnenuntergang, so viel ist sicher.
    Der Horizont flackert unter einer Rauchwolke, die sich dunkel vom restlichen Nachthimmel abhebt und sich vor der Mondsichel in die Höhe schraubt.
    »Wer zündet denn um die Zeit ein Lagerfeuer an?« Alex schiebt den Kopf vor.
    Der Schreck fährt mir in die Glieder. »Das ist kein Lagerfeuer. Das ist Buttercross Cottage, Glorias Haus.« Ich wähle bereits den Notruf. »Mein Gott, fahr schneller, wir müssen ihr helfen.« Bald darauf stehen wir vor dem Cottage, dessen Strohdach an einer Seite bereits lichterloh brennt.
    »Öffne das Tor zur Koppel«, sagt Alex.
    Das braucht er mir nicht zweimal zu sagen. Ich springe aus dem Fahrerhaus und ziehe am Tor, aber es ist mit einer Kette und einem Vorhängeschloss gesichert.
    »Mach schon«, ruft Alex über den Lärm des Motors hinweg.
    »Es geht nicht.« Ich zerre an der Kette. »Es ist abgeschlossen. «
    »Geh zur Seite!« Alex legt den Rückwärtsgang ein, fährt ein paar Meter zurück und donnert dann geradewegs durch das Tor, das krachend und splitternd unter den Rädern zermalmt wird. Die Esel rennen laut rufend in die Nacht hinaus, die Hunde jaulen, das Feuer faucht und knistert, und in das laute Getöse mischt sich das ferne Heulen einer Sirene.
    Alex lässt die Scheinwerfer brennen. Die Lichtstreifen durchschneiden die Dunkelheit zwischen uns und dem brennenden Cottage.
    »Wir können die Tiere in den Transporter sperren, wenn wir es

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