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Stadt, Land, Kuss

Stadt, Land, Kuss

Titel: Stadt, Land, Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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mehr daran sein, das Otter House zu schließen. Emma hat noch immer nicht auf meine hektischen Nachrichten reagiert, also werde ich wohl oder übel noch eine Weile in Talyton bleiben müssen, was bedeutet, dass ich schnellstens zur Bank fahren und wenigstens die ausstehenden Raten für das Röntgengerät bezahlen muss.

16
     

Das sollte einem Tierarzt nicht passieren
     
    »Ich habe nicht viel Zeit, deswegen komme ich gleich zur Sache.« Mein Herz macht einen Satz, als ich Alex’ Stimme höre. Es ist halb acht Uhr abends und das erste Mal, dass ich von ihm höre, seit er mich geküsst hat. Das war vor einer Woche, und ich will ihm schon eine Standpauke halten, weil er sich so lange nicht gemeldet hat. Aber etwas in seiner Stimme lässt mich zögern. »Ich habe hier ein Pferd mit einer Kolik, das ich so schnell wie möglich in die Klinik bringen muss.«
    »Tut mir leid, ich kann dir nicht ganz folgen …«
    »Hör zu, ich muss dich um einen riesigen Gefallen bitten. Normalerweise würde ich dich bestimmt nicht damit behelligen, doch das ist ein Notfall.«
    »Kein Problem, ich kann deine Anrufe für dich entgegennehmen«, sage ich widerstrebend, »aber glaub ja nicht, dass ich mich noch an irgendetwas Sinnvolles zu Kühen und Schafen erinnere.«
    Ich bin mir nicht sicher, ob Alex mir überhaupt zugehört hat. »Meine Eltern sind in London«, fährt er fort, »Lisa, meine Pferdepflegerin, kann ich nicht erreichen, und der alte Dickie Pommel sitzt im Coach and Horses und ist zu nichts mehr zu gebrauchen.«
    »Kann Eloise dir nicht helfen? Schließlich ist sie deine Freundin«, gebe ich zu bedenken.
    »Eloise? Meine Freundin?« Alex gibt ein halb ersticktes, halb lachendes Schnauben von sich. »Nie im Leben. Wie kommst du denn darauf? Sie ist überhaupt nicht mein Typ. Wir sind nur gute Freunde. Ich kenne sie schon ewig. Sie ist eher wie eine Schwester für mich. Nein, ich suche wirklich dringend jemanden, der mir helfen könnte, Liberty in die Klinik nach Westleigh zu bringen.«
    »Liberty?«
    »Mein Pferd.«
    »Das Springpferd?«
    »Bitte, Maz. Sonst fällt mir niemand mehr ein. Du bist meine letzte Rettung.«
    Ich lasse mich nicht länger bitten. »Einverstanden. Leite deine Anrufe zu uns um – Izzy überwacht das Telefon. « Wenigstens gehe ich davon aus. Sie ist vielleicht nicht mein größter Fan – und Alex’ erst recht nicht –, aber für ein Tier in Not würde sie alles tun.
    »Ich bin oben im Herrenhaus, hinten auf dem Hof.«
    »Ich bin in zehn Minuten bei dir.«
    »Danke, Maz.« Alex’ Stimme klingt gepresst. »Ich bin dir was schuldig.«
    Ich parke auf dem Hof neben einem lilafarbenen Pferdetransporter mit der Aufschrift »Talyton Manor Horses« und dem Logo eines Springpferdes, beides in Gold. Die Rampe an der Rückseite ist heruntergelassen, und im Inneren des Transporters brennt Licht, obwohl es erst acht Uhr abends ist und es noch eine Weile dauert, ehe die Sonne hinter den Hügeln auf der Rückseite des Gebäudes untergeht.
    Alex steht vor der Tür der ersten Außenbox im Stall neben dem Haus. Als ich mich über die Boxentür beuge, um hineinzusehen, streift meine Hand die seine. Es ist nur eine flüchtige Berührung, aber ich bekomme davon eine Gänsehaut, und sie jagt einen winzigen sehnsüchtigen Schauer über meinen Rücken.
    »Wie geht es ihr?«, frage ich.
    »Nicht gut.« Alex öffnet die Stalltür und pfeift beruhigend. »Ganz ruhig, meine Süße«, sagt er leise, doch die Stute dreht sich weiter im Kreis. Ihr Fell ist dunkel vor Schweiß, und ihre Nüstern sind vor Nervosität gebläht. Unvermittelt bleibt sie stehen, stampft mit den Hufen auf und schlägt sich gegen den Bauch. »Sie hat sich schon zweimal hingelegt – ich kann kaum noch hinsehen.«
    »Was hast du jetzt vor?«, will ich wissen.
    »Ich lege ihr Gamaschen an und lade sie ein. Sobald sie im Transporter ist, schließt du das Gatter und verriegelst es. Ich will nicht, dass sie sich rückwärts die Rampe runterstürzt.«
    »Hast du ihr schon etwas gegeben?«
    »Ein krampflösendes Mittel und etwas gegen die Schmerzen, aber es wirkt nicht.«
    Ich folge Alex in die Box. Er hakt ein Seil ins Zaumzeug der Stute ein und gibt mir das andere Ende. Es fühlt sich seltsam an, wieder ein Pferd zu halten – ich hatte vergessen, wie stark sie sind.
    »Halte ihren Kopf hoch, wenn es geht«, meint Alex. »Ich will nicht, dass sie sich wieder hinlegt.«
    Ich klammere mich an das Zaumzeug. Langsam senkt sie den Kopf, bis ihre Nüstern das

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