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Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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mehr angeschnitten und es Milada überlassen. Ich dachte, die beiden Mädchen würden schon untereinander schwatzen, Sie wissen schon. Sie haben sich schließlich ein Zimmer geteilt. Ich dachte, irgendwann würde sie Milada alles erzählen, aber Milada sagt, das habe sie nicht.«
    Jones nahm seinen Becher mit erkaltetem Kaffee und trank ein paar Schlucke. Als er ihn wieder abgestellt hatte, fuhr er fort: »Ich wünschte wirklich, ich hätte Bronwen Westcott gebeten, mit Eva über diesen Kerl zu reden. Bronwen geht es genauso. Sie hat gewaltige Schuldgefühle, weil sie nie versucht hat herauszufinden, wohin Eva in ihrer freien Zeit verschwunden ist. Sie meint, sie wäre in loco parentis gewesen, an Eltern statt. Ich widersprach, Eva war kein Kind mehr. Aber Bronwen meint, Eva wäre ganz allein in diesem Land gewesen und hätte unter ihrem Dach gelebt. Nicht im selben Flügel, aber im selben Haus. Und deswegen glauben Bronwen und Jake, dass sie für sie verantwortlich waren. Oder zumindest Bronwen glaubt das.«
    »Jake Westcott nicht?«
    »Er hat schon Gewissensbisse, jetzt, wo Bronwen ihm so in den Ohren liegt. Ich glaube, wenn sie ihn nicht ständig daran erinnern würde, wäre er viel gelassener. Jake ist in erster Linie Geschäftsmann. Er interessiert sich nicht für das Privatleben seines Personals, nur dafür, dass sie ihre Arbeit machen. Wie ich das sehe, ist das vollkommen okay. Er ist der Einzige, der sich keine Sorgen macht, ob ich wieder durchdrehe. Ich mag ihn. Er ist ein anständiger Kerl.«
    Ein oder zwei Sekunden herrschte Stille. Jones trank seinen Kaffee leer, doch er machte keine Anstalten, zu gehen.
    »Noch etwas?«, fragte Jess schließlich.
    Er errötete. »Also … es lässt mich dastehen wie einen Spanner oder einen Voyeur, aber da ist noch etwas, ja.«
    »David«, sagte Jess ernst zu ihm. »Wenn die Menschen immer alles Verdächtige melden würden, was sie sehen, wäre unser Leben als Polizeibeamte sehr viel einfacher, und wir könnten eine ganze Menge Verbrechen verhindern. Aber oft wollen sie nicht in irgendetwas verwickelt werden, oder sie fürchten, sich lächerlich zu machen oder als paranoid betrachtet zu werden, oder, wie Sie es nennen, als Spanner oder Voyeur. Also ignorieren sie die Schwellungen und blauen Flecken im Gesicht einer Frau und den verängstigten Gesichtsausdruck eines Kindes, sobald der neue Freund der Mutter in Sicht kommt, oder Kinder, die zu nah bei Eisenbahngleisen spielen. Hin und wieder meldet ein besorgter Bürger etwas Eigenartiges, und die Behörden werden nicht aktiv, und später gibt es ein Unglück, ich weiß. Die Menschen sind zu Recht wütend und verärgert, wenn so etwas geschieht, und es tut mir auch ausgesprochen leid – aber das bedeutet nicht, dass die Menschen es nicht zumindest versuchen sollten.«
    »Also gut«, unterbrach David sie. »Aber es war nichts dergleichen. Eva hatte keine Angst, und sie hatte auch keine blauen Flecken. Ich hatte keinen Grund zu der Annahme, dass irgendetwas nicht stimmte oder dass sie in echter Gefahr schwebte. Ich dachte einfach nur, dass der Typ, mit dem sie sich herumtrieb, nicht der Richtige für sie war und sich einen Dreck um sie kümmerte.«
    Er zuckte die Schultern. »Nachdem Eva und ich diesen Disput gehabt hatten wegen ihres Freundes habe ich eine ganze Weile darüber gebrütet. Ich sage nicht, dass sie nicht das Recht hatte, mich zurechtzustutzen, aber es schwelte in mir. Ich hatte nur davon angefangen, weil ich mir Sorgen machte. Ich war nicht eifersüchtig. Na ja, ein klein wenig vielleicht, zugegeben, aber ich habe ihr Recht respektiert, sich zu treffen, mit wem sie wollte. Ich dachte, dass sie vernünftig war und wusste, was sie tat. Sie hatte Harper und seinen Spießgesellen die kalte Schulter gezeigt. Sie war nicht dumm.
    Wie dem auch sei, als sie das nächste Mal einen freien Tag hatte, schlüpfte ich nach draußen und schlich vor ihr runter zur Straßenecke. Jake war an jenem Morgen nicht im Laden, sondern zu irgendeinem Lieferanten gefahren, was mir nur recht war. Ich versteckte mich hinter der Hecke wie ein Spanner. Nach einer Weile kam Eva zur Straßenecke runter. Sie hatte ihren pinkfarbenen Mantel an. Ich konnte ihn durch Lücken in der Hecke sehen. Sie hing fast zehn Minuten lang da rum, und ich wurde immer wütender. Warum um alles in der Welt geht sie nicht zurück ins Pub? , dachte ich. Warum lässt sie sich so von diesem Kerl behandeln? Sie so warten zu lassen … Ich war drauf und dran, aus

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