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Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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steigen, in dem Wissen, dass die arme Millie mit einem großen Loch in der Brust draußen in der Waschküche sitzt. Außerdem hatte ich irgendwie im Kopf, dass wir nichts anfassen durften. Aber das ist vielleicht nur in Kriminalromanen so.
    Die Polizei sagte dem Wirt, dass er mich in seinem Pub behalten solle, bis sie dort wäre. Er musste mich nicht groß überzeugen, wie Sie sich denken können! Ich hatte nicht vor, zu dieser Farm zurückzufahren! Der Wirt gab mir einen Brandy. Meine Hände zitterten so stark, dass ich kaum das Glas halten konnte. Ich werde wohl niemals wissen, wie ich es geschafft habe, mit dem Fahrrad bis zu diesem Pub zu fahren, ohne herunterzufallen. Ich konnte jedenfalls nicht mehr zurück nach Hause. Mein Sohn kam später mit seinem Wagen vorbei, legte mein Fahrrad in den Kofferraum und fuhr mich nach Hause. Ich glaube nicht, dass ich jemals darüber hinwegkommen werde.«
    Die arme Doreen Warble. Wie tapfer sie gewesen war. Jess stieß einen Seufzer aus und wandte sich der nächsten Aussage zu – der von Eli Smith.
    »Ich war auf dem Markt gewesen. Wir hatten ein paar Kühe verkauft. Ich hatte einen ordentlichen Preis erzielt. Dad würde zwar nicht zufrieden sein, aber er sagte immer, es wäre nicht genug. Er hatte schon am Morgen über die Preise gebrummt, noch bevor ich aufgebrochen war. Es war alles ganz normal, wie immer. Dad brummte, Mum machte sich bereit für die Wäsche, Nathan kämmte sich die Haare vor dem Spiegel mit irgend so ’nem Zeugs, das er sich aus der Stadt mitgebracht hatte. Dad meinte, er würde damit riechen wie ein Nuttenboudoir, und schimpfte auch deswegen in sich hinein.
    Als ich zur üblichen Zeit vom Markt zurück nach Hause kam, betrat ich das Haus durch die Hintertür. Wir sind immer hinten rein. Wir benutzen die Vordertür so gut wie nie. Ich konnte das Blut schon riechen. Ich wusste, dass etwas geschlachtet worden war, und ich dachte, jemand hätte ein paar Hühner fertiggemacht. Dann bemerkte ich Nathan am Küchentisch. Er hatte so ein eigenartiges Grinsen im Gesicht, und vor ihm lag das Gewehr. Sein Hemd war auf der Vorderseite blutbesprenkelt, von oben bis unten. Ich fragte ihn: ›Was hast du getan, Nat?‹
    Er antwortete, er hätte Mum und Dad erschossen, alle beide. Er zeigte auf Dad, der am Boden lag. Ich fragte ihn, wo Mum wäre, und er meinte, sie wäre in der Waschküche. Ich ging nachsehen, und was soll ich sagen, da lag sie. Ich ging zurück in die Küche und fragte ihn, warum er das getan hatte. Er meinte nur: ›Es wurde Zeit‹, weiter nichts. Einfach so. Es wurde Zeit. Mehr nicht. Er stand auf und sah an sich herunter, und dann meinte er, es wäre wohl besser, wenn er nach oben ginge, um sich zu waschen. Er ging raus, und ich hörte, wie er die Treppe hinaufstieg und im Badezimmer die Wasserhähne aufdrehte.
    Ich ging nach draußen und steckte mir eine Zigarette an. Ich muss zwei oder drei geraucht haben, während ich einfach nur dastand und nicht wusste, was ich tun sollte. Ich zitterte am ganzen Leib, außen wie innen. Dann kam Doreen Warble wegen ihrer Eier. Ich erzählte ihr, was passiert war, und sie übernahm mehr oder weniger das Kommando. Sie ist eine gute Frau, unsere Doreen. Mum hielt große Stücke auf sie.«
    Jess klappte die Akte zu. War es ein Streit um eine Lappalie gewesen wie beispielsweise die parfümierte Pomade, die Nathan sich in die Haare rieb? Hatte sein Vater eine Beleidigung zu viel ausgestoßen? Es wurde Zeit … Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte nach all den Jahren. Nathan hatte dem Gemurre ein Ende gemacht, ein für alle Mal.
    Sie packte zusammen und ging nach Hause.
    Unter anderen Umständen wäre Lucas hochzufrieden gewesen an jenem Montagmorgen. Er hatte gute Arbeit geleistet an seinem zerkratzten Außenspiegel, und es hatte ihm sogar Spaß gemacht. Es hatte ihn in seine Jugend zurückversetzt, in eine Zeit, als er an allen möglichen alten Schrottkisten gebastelt und kleine Wunder bewerkstelligt hatte.
    »Ah, glückliche Zeiten …!«, murmelte Lucas zu sich selbst. Doch nein, dachte er dann. Nein, keine glücklichen Zeiten, ganz und gar nicht! Im Gegenteil. Es waren verdammt elende Zeiten. Wie dem auch sei, es hatte ihm schon immer Freude gemacht, an alten Autos zu arbeiten.
    Wenigstens hatte er sich damals nicht den Kopf zerbrechen müssen wegen irgendwelcher Leichen im Hof. Er polierte ein letztes Mal über die Verkleidung des Spiegels und trat zurück, um sein Werk zu begutachten. Seine

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