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Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Mut zu.
    »Ja, sicher. Mein Vater macht immer wieder Andeutungen, ich solle Jura studieren. Meine Mutter meint Theologie. Ich? Ich will einfach nur weiter den Hof kehren, wie Sie es sagen. Ich mache auch andere Sachen im Laden, wissen Sie. Ich bediene hinter der Theke, mache Botengänge, kümmere mich um den Weinkeller.«
    »Haben Sie ein eigenes Transportmittel?«, fragte sie rasch.
    »Mein Motorrad.«
    »Und damit machen Sie Besorgungen für Ihren Arbeitgeber?«
    Jones zögerte. »Nein. Nein, das Pub hat einen eigenen Lieferwagen.«
    »Ich verstehe. Sagen Sie, gibt es vielleicht Photos vom Pub? Vom Laden und dem Personal, insbesondere Eva?«, erkundigte sie sich vorsichtig. Sie konnte ihn wohl kaum direkt fragen, ob er ein Bild von ihr bei sich trug. Obwohl sie davon überzeugt war, irgendein Schnappschuss, aufgenommen, als sie nicht hingesehen hatte. Aber das gibst du wahrscheinlich genauso wenig zu.
    »Die Flugblätter«, sagte Jones unerwartet. »Sie liegen in der Bar, mit Werbung für uns. Jake Westcott hat sie vor einigen Wochen drucken lassen. Es gibt ein Bild von uns allen darin.«
    Flugblätter! Ein Glückstreffer, endlich. »Ich gehe gleich und frage ihn danach«, sagte sie und nickte ihm zu. »Wir sehen uns.«
    »Ja, jede Wette«, erwiderte er mürrisch und drehte sich zu seinem Besen um.
    Ein dunkelroter Geländewagen bog auf den Parkplatz ein, als Jess zum Gebäude zurückging. Er parkte neben einer Reihe weiterer Fahrzeuge, die noch nicht dort gestanden hatten, als Jess gekommen war. Die Stammgäste kamen zu ihrem Mittagsbier. Ein stämmiger Mann Ende vierzig stieg aus. Er trug die Garderobe eines Gentleman vom Land – braune Cordhosen, einen alten, aber hochwertigen Pullover über einem Hemd mit Krawatte. Eine altehrwürdige Kappe auf dem Kopf, die aussah, als habe er sie von seinem Vater geerbt, wie Jess amüsiert dachte.
    Zu spät wurde sie gewahr, dass er ihren abschätzenden Blick bemerkt hatte. Er hob die Augenbrauen und kam zielstrebig auf sie zu.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte er schroff.
    Jess zückte ihren Dienstausweis. Er studierte ihn sorgfältig, bevor er ihn zurückgab.
    »Polizei, wie? Hat es irgendwas mit der verschwundenen Bedienung von Jake zu tun?«
    »Mit wem habe ich das Vergnügen, wenn die Frage erlaubt ist?«, entgegnete Jess höflich.
    »Was? Oh. Mark Harper, Ma’am.« Er nickte in Richtung des Lokals. »Mein Wasserloch«, sagte er.
    Harper? Hm, wo hatte sie den Namen schon einmal gehört? Ah, natürlich, Lindsey Harper, die für Penny Gower vom Reitstall arbeitete.
    »Wir wurden in der Tat informiert, dass eine der hier beschäftigten Kellnerinnen verschwunden ist«, meinte Jess beiläufig. »Ist das die Bedienung, die Sie meinen?«
    »Ganz genau die. Der gute alte Jake ist ziemlich sauer deswegen. Es überrascht mich nicht – ich hab ihm schon mindestens ein Dutzend Mal gesagt, dass er sich auf Scherereien einlässt, wenn er diese ausländischen Mädchen einstellt. Oh, sie sind alle hübsch, und sie arbeiten hart, gar keine Frage! Die Gäste im Restaurant lassen sich gerne von ihnen verwöhnen. Aber du weißt überhaupt nichts über sie, habe ich zu Jake gesagt, kein Wort über ihre Vergangenheit. Du musst glauben, was sie dir erzählen, selbst wenn sie das Blaue vom Himmel lügen. Das habe ich zu ihm gesagt, und dazu stehe ich!«, schloss er. »Und wie es scheint, habe ich Recht behalten, eh?«
    »Haben Sie speziell das verschwundene Mädchen gemeint? Als Sie mit Westcott über dieses Thema gesprochen haben?«, fragte Jess.
    »Nein, alle. Die ganze Bande, jede Einzelne von ihnen.«
    »Aber Sie kannten dieses Mädchen?«
    Diesmal dauerte es länger, bis Harper antwortete. Er studierte Jess und stieß die Luft aus, bevor er redete. »Ich kenne nicht eine von ihnen. Manchmal steht eine hinter der Theke, wenn ich mein Bier bestelle, aber das ist auch schon alles.«
    »Kennen Sie den Namen des verschwundenen Mädchens?«
    »Nein! Doch, warten Sie … Jake hat sie Eva genannt.«
    »Und Sie haben sich nie mit Eva unterhalten, an der Theke? Sie gefragt, ob sie sich eingelebt hat oder dergleichen?«
    »Warum um alles in der Welt sollte ich?« Sein Verhalten wurde zunehmend aggressiv. »Sie kommen und gehen, was für einen Sinn macht es, sie zu fragen, ob es ihnen hier gefällt? Jake kann von Glück reden, wenn sie noch mal auftaucht. Vielleicht, um ihre Sachen zu holen, oder wenn er ihr noch Lohn schuldig ist.«
    Der letzte Punkt war stichhaltig. Wenn Eva noch Geld bekam,

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