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Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Schlag, dachte Jess triumphierend. Wer weiß, welche Reaktion es auslöst, wenn ich es herumzeige, und wer wen erkennt.
    »Wer ist das hier?«, fragte sie und deutete auf die blonde Frau.
    »Meine Ehefrau. Sie ist die Köchin. Sie steht jetzt in der Küche und ist sehr beschäftigt. Die Essenszeit hat angefangen. Jetzt ist kein guter Zeitpunkt, um sie zu befragen. Wenn Sie unbedingt müssen, schlage ich vor, Sie kommen gegen fünf wieder.«
    »Vielleicht schicke ich einen Kollegen vorbei.« Jess tippte auf den älteren Mann. »Und wer ist das?«
    »Das ist Bert, mein Mädchen für alles, wenn Sie so wollen. Elektriker, Klempner, Zimmermann, suchen Sie sich’s aus. Leider ist er im Moment krank. Er hat es im Rücken.«
    »Das ist schlecht für Sie«, sagte Jess.
    »David Jones ist eine große Hilfe«, erwiderte Westcott. »Und zuverlässig ist er obendrein. Er kann inzwischen auch fast alles, was im Foot to the Ground so anfällt. Er hat eine Menge von Bert gelernt. Ich weiß offen gestanden gar nicht, was ich ohne ihn tun würde.«
    Ah, ja. David Jones, der ehemalige Medizinstudent, der beinahe ohne jeden Zweifel verliebt gewesen war in Eva (die ihrerseits einen anderen zum Freund gehabt hatte) und der sich bestens mit Halsschlagadern und dergleichen auskannte. Andererseits braucht man kein medizinisches Wissen, um jemanden zu erwürgen, dachte Jess. Trotzdem, Jones gehörte auf die Liste. Er hatte eine Art Nervenzusammenbruch gehabt. Er kam nach seinen eigenen Worten nicht zurecht mit »Druck«, wie er es nannte. Und abgewiesen zu werden von einem Mädchen? Kam er damit zurecht? Wahrscheinlich genauso wenig. Er fuhr den Lieferwagen des Lokals. Er konnte eine Leiche transportieren. Sie würden diesen Wagen ganz genau unter die Lupe nehmen müssen, sollte sich herausstellen, dass die verschwundene Eva und die Tote aus dem Kuhstall ein und dieselbe Person waren.
    Auf der anderen Seite hatte er ziemlich offen über seinen Zustand gesprochen – als wäre er begierig gewesen, ihr seine Geschichte zu erzählen. Weil er sich ausgerechnet hatte, dass sie es ohnehin herausfinden würde? Sein Vater war Rechtsanwalt, und er wusste mit einiger Sicherheit, wie das Gesetz arbeitete.
    »Was denken Sie?«, fragte Westcott. »Wegen Eva, meine ich. Sie ist doch sicher nicht die Tote … die tote Frau, die gefunden wurde, oder?« Seine frühere Selbstsicherheit war verflogen, und er klang beinahe flehend.
    Jess schob die Flugblätter sorgfältig zusammen. »Nun ja, Mr. Westcott, wir hatten eigentlich gehofft, Sie könnten uns weiterhelfen. Es tut mir leid, aber ich muss Sie fragen – Sie wissen sicher, dass es keine Verwandten im Land gibt, die wir stattdessen bitten könnten …«
    Westcott wurde von Sekunde zu Sekunde blasser.
    »Wir hatten überlegt, ob Sie uns helfen könnten, indem Sie einen Blick auf die Tote werfen. Vielleicht können Sie sie identifizieren.«
    Er öffnete und schloss den Mund ein paar Mal, ohne dass ein Laut hervorgekommen wäre. »Ich … ich soll die Leiche ansehen, die Sie gefunden haben?«, krächzte er dann.
    »Ja, Sir. Es tut mir leid, aber wir wüssten es sehr zu schätzen.«
    »Dann glauben Sie also, dass es Eva ist?«
    »Wir wissen es nicht, Mr. Westcott. Es ist eine Möglichkeit, der wir nachgehen müssen. Sie waren ihr Arbeitgeber, und sie hat mehrere Monate hier unter Ihrem Dach gelebt.«
    »Scheißdreck!«, rief Westcott und ließ sich schwer auf den Windsorsessel sinken. »Ich wusste, dass es so weit kommen würde, verdammt! Ich habe Milada von Anfang an gesagt …« Er starrte Jess kläglich an. »Ich habe noch nie eine Leiche gesehen«, sagte er.
    Du Glücklicher , dachte Jess wenig mitfühlend.
    Sie kehrte nach draußen in die Bar zurück. Harper hatte einen weiteren glücklosen Mann mit seinen Einsichten überschüttet. Seine demonstrative Weigerung, einen Blick in Jess’ Richtung zu werfen, war zugleich beleidigend und arrogant, stellte sie fest. Mehr noch, deutete es darauf hin, dass ihre Fragen ihn nervös gemacht hatten? Verhielt er sich wie ein Schuljunge in der Klasse? Sieh die Lehrerin ja nicht an, sonst stellt sie dir eine Frage. Sie würde Phil Morton vorschlagen, Mr. Harper einen Besuch zu Hause abzustatten und sich zwanglos mit ihm zu unterhalten.
    David Jones war hereingekommen und hatte zusammen mit Milada hinter der Theke Posten bezogen.
    Entweder war er hereingerufen worden, weil sie allmählich Hochbetrieb hatten, oder er wollte nicht wieder allein draußen von Jess

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