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Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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überrascht werden. Er vermied es ebenfalls, in ihre Richtung zu blicken, und begann stattdessen eine lebhafte Unterhaltung mit einem der Gäste. Es gelang Jess, Miladas interessierten Blick einzufangen. Milada hatte nichts gegen Fragen, im Gegenteil, ihr brannten selbst einige auf der Zunge. Sie wollte wissen, was vorging. Jess verdrehte die Augen Richtung Ausgang und schlenderte nach draußen auf den Hof. Wie sie erwartet hatte, kam Milada ihr eilig hinterher.
    »Was glauben Sie?« Sie starrte Jess an. »Habe ich Recht? Mr. Westcott wollte es einfach nicht glauben, aber ich weiß es besser!«
    »Das werden wir sehen«, entgegnete Jess beruhigend. Sie nahm den Asservatenbeutel mit dem Glas und der Zahnbürste aus dem Rucksack und hielt ihn Milada hin. »Können Sie bestätigen, dass diese Zahnbürste Eva gehört?«
    Miladas Augenbrauen schossen überrascht in die Höhe, doch sie antwortete ohne Zögern. »Die Zahnbürste ist pink. Sie gehört Eva. Sie kauft alles in Pink, wirklich alles. Ich hab ihr mal gesagt, sie soll hin und wieder eine andere Farbe nehmen, aber sie meinte nur, sie mag Pink eben.«
    Und als sie sich einen neuen Mantel gekauft hat, war der natürlich ebenfalls pink, dachte Jess.

Kapitel 9
    »So, jetzt wissen wir also, wer das Opfer war«, sagte Superintendent Carter am nächsten Morgen und lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Eva Zelená. Ihr Arbeitgeber, Jake Westcott, hat sie zweifelsfrei identifiziert, bevor er ohnmächtig wurde?«
    »Ein wenig peinlich, diese Geschichte«, räumte Jess ein. »Er meinte nur: ›Ja, das ist sie‹, und dann kippte er um und landete Tom Palmer vor den Füßen.«
    »Er hat sich doch hoffentlich nicht dabei verletzt?«
    »Nein. Nein, wir halfen ihm wieder auf die Beine, und ihm fehlte nichts. Er war nur ein wenig verlegen, weil wir ihn wie einen Narren hätten aussehen lassen, wie er es nannte. Er wiederholte, dass die Tote Eva Zelená ist. Er hat keinerlei Zweifel daran. Vielleicht können wir ihren Vater bewegen, es zu bestätigen, wenn ihre Eltern hierherkommen, doch ich denke, wir können fürs Erste auf der Grundlage von Westcotts Identifikation weitermachen.«
    »Gut«, sagte Carter lakonisch. »Solange er keinen Grund hat, uns zu verklagen.«
    »Er war die offensichtliche Wahl, schließlich gibt es im Land kein Familienmitglied«, entgegnete Jess. »Abgesehen davon war seine Kellnerin verschwunden und hatte alles zurückgelassen. Wir mussten wissen, ob die Tote aus dem Kuhstall und die Kellnerin ein und dieselbe Person sind. Ansonsten hätten wir Zeit und Mühen verschwenden und anfangen müssen, nach Eva Zelená zu suchen. Wir konnten darüber hinaus ein paar Fingerabdrücke von dem Zahnputzglas nehmen, das ich aus ihrem Badezimmer mitgenommen habe. Nicht genug, als dass sie für sich genommen vor Gericht als Beweise ausreichen, fürchte ich, aber sehr nützlich als weiterer Hinweis für uns. Ich denke, wir können ihre Identität als gesichert annehmen. Zu gegebener Zeit werden wir außerdem eine DNa -Analyse vom Labor erhalten. Also bin ich hingegangen und habe die tschechische Botschaft in London informiert, die sich wiederum ihrerseits mit den Eltern der Toten in Karlsbad, dem heutigen Karlovy Vary, in Verbindung setzen und ihnen mitteilen wird, dass die Gerichtsverhandlung zur Feststellung der Todesursache für übernächste Woche anberaumt ist, um ihnen Zeit zu verschaffen, nach England zu kommen.«
    Ein leichtes Stirnrunzeln zeigte sich auf Carters Miene. »Weiß man in der Botschaft, dass diese Verhandlung lediglich eine Feststellung der Fakten im Zusammenhang mit der Entdeckung der Leiche und ihrer Identifikation ist? Wissen die Eltern, dass der Coroner anschließend die Verhandlung vertagen wird, um uns Zeit für unsere Ermittlungen einzuräumen? Wir können noch nicht erklären, was mit ihrer Tochter passiert ist. Wir haben keine Antworten.«
    »Ich hoffe doch«, antwortete Jess vorsichtig. »Ich hatte darum gebeten, den Zelenýs den Sachverhalt zu erläutern, doch das liegt jetzt nicht mehr in meinen Händen. Es ist nur natürlich, dass die Eltern sofort herkommen wollen. Wäre ich an ihrer Stelle und würde ich erfahren, dass ein Mitglied meiner Familie im Ausland ermordet wurde, würde ich es nicht anders machen …« Sie presste nach den letzten Worten den Mund zusammen und sah an Superintendent Carter vorbei zum Fenster hinaus.
    Es war das, was sie – und ihre Eltern – für Simon befürchteten. Eines Tages würden sie einen Anruf

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