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Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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sogleich auf die Frage. Sie waren vor der Wohnungstür angekommen, und nun stand er da und sah zu, wie Jess den Schlüssel in das Schloss schob und aufsperrte, bevor er antwortete.
    »Nicht so viele, nein. Er hatte nicht oft Besuch. Gelegentlich …« Er verstummte fasziniert, als die Tür aufschwang, und spähte an Jess vorbei ins Innere. »Haben Sie was dagegen, wenn ich mit reinkomme und einen kurzen Blick in die Runde werfe? Ich fasse auch nichts an.«
    Es war ein Tauschgeschäft. Sprang war bereit zu reden, doch sie musste ihm einen Anreiz geben.
    »Also schön, werfen Sie einen Blick in die Runde«, sagte Jess. »Aber es wäre wirklich besser, wenn Sie nichts anfassen. Möglicherweise müssen wir später alles auf Fingerabdrücke untersuchen.«
    Sprang schoss durch die Tür und in den Flur und blickte sich neugierig um, doch er wurde nicht mit einem spektakulären Anblick belohnt. Keine umgeworfenen Möbel, keine ausgeleerten Schubladen. Gott sei Dank , dachte Jess, dass Collins nicht alles durchwühlt hat bei seinem Besuch .
    Sprang verbarg seine Enttäuschung, so gut er konnte. »Wie ich bereits sagte, er war ein Einzelgänger, wenn ich das richtig sehe. Er hatte keine Frau und keine feste Freundin, die regelmäßig hier gewesen wäre.«
    »Aber er hat hin und wieder Freundinnen mit hierher genommen?«
    Er grinste nicht gerade lüstern, doch sein Gesichtsausdruck war nicht frei von Anzüglichkeit, was noch verstärkt wurde vom Licht, das auf die dicken Brillengläser fiel. »Oh ja, regelmäßig, würde ich sagen. Die meisten davon atemberaubend hübsch. Sie sahen aus wie Models, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Richtige Models?«
    »Na ja, wahrscheinlich waren es Nutten«, räumte Sprang ein. »Aber nicht von der üblichen Sorte. Sie hatten allesamt Klasse.«
    »Mädchen von Begleitagenturen vielleicht?«
    Sprang zögerte, und Jess fuhr fort. »Erzählen Sie mir nicht, Sie hätten noch nie welche von dieser Sorte hier im Haus gesehen.«
    »Hier wohnen lauter ehrbare Leute, wissen Sie?«, beeilte sich Sprang, die Ehre seiner Klientel zu verteidigen. Er mochte bereit sein, Dreck über den toten Lucas Burton zu kippen, aber nicht über lebende Bewohner des Blocks.
    »Wenn Sie mich nach Mr. Burton fragen«, fuhr er nun entschieden fort, »dann denke ich, dass er … dass er einen Kreis von Freundinnen hatte. Er brachte nie dieselbe zweimal hintereinander mit, aber ich habe gelegentlich eine erkannt, die ich schon einmal gesehen hatte, wenn Sie wissen, was ich meine?«
    Oh ja, ich weiß , dachte Jess. Burton hatte ein kleines Adressbuch mit den Namen seiner Freundinnen. Das berühmte »schwarze Büchlein«. Wir haben es bisher nicht gefunden, nicht in seinem Haus in Cheltenham. Ich frage mich, ob es hier ist?
    »Nun, ich danke Ihnen fürs Erste, Mr. Sprang«, sagte sie laut. »Ich sehe mich nur noch kurz um, dann komme ich auf dem Weg nach draußen noch einmal bei Ihnen vorbei.«
    Diesmal nahm Sprang seine Entlassung widerstandslos hin.
    Nachdem sie allein war, streifte sie ein paar dünne Latexhandschuhe über und begann eine methodische Suche. Rasch kam sie zu dem Schluss, dass Burton wohl bewusst nichts Heikles in seiner Londoner Wohnung aufbewahrt hatte. Er war schließlich immer wieder für längere Zeiträume abwesend gewesen.
    Mit Sicherheit gab es hier kein schwarzes Büchlein. Carter war überzeugt, dass der Mörder Burtons Schlüssel benutzt und das Haus in Cheltenham durchsucht hatte, bevor sie und der Superintendent dort gewesen waren. War es das, wonach er gesucht hatte? Armstrong hatte ihr verraten, dass Burton ein Mann voller Geheimnisse gewesen war. Ein Mann mit Insider-Kontakten, die er seinen Co-Investoren nicht offenbart hatte. In diesem Fall hatte Burtons schwarzes Büchlein wahrscheinlich nicht nur die Telefonnummern seiner Freundinnen, sondern auch diejenigen seiner zwielichtigen Kontakte enthalten. Ganz ähnlich einer Spitzelkartei der Polizei.
    War es dieses schwarze Buch gewesen, nach dem der Mörder in Cheltenham gesucht hatte? Hatte er es gefunden? Hatte er außerdem diese Wohnung durchsucht, um nur ja sicherzugehen, dass keine verräterische Spur auf ihn deutete?
    Jess stieg die Treppe hinauf und hinunter, um die übrigen Wohnungsinhaber zu befragen, doch ihre Bemühungen blieben fruchtlos. Diejenigen, die zu Hause waren, gaben vor, von nichts zu wissen.
    »Ich kann nicht sagen, dass ich ihn kannte, nein. Sicher, ich bin ihm wahrscheinlich gelegentlich im Hausflur begegnet oder mit

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