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Stadtmutanten (German Edition)

Stadtmutanten (German Edition)

Titel: Stadtmutanten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Strahl
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Schlüssel und öffnen die Tür am Ende der Treppe. Es ist eine Hintertür. Von dort müssen Sie noch an den Infizierten vorbei, aber die haben wenigstens keine automatischen Waffen. Setzen Sie die Spritze als Waffe ein, wenn Sie in Bedrängnis geraten.«
    »Na toll, und dann 15 Minuten warten oder was?«
    »Das mit den 15 Minuten war gelogen. In dieser Konzentration wirft das Mittel ein Pferd innerhalb von Sekunden um. Gehen Sie jetzt, viel Glück!«
    Ich bezog meine Position an der Tür im Nebenraum und schaute durch die Verbindungstür zu Bayer. Er winkte mir zu und nickte. Ich winkte zurück und umfasste den Türknauf. Doktor Bayer schrie um Hilfe. Ich kämpfte den Impuls nieder, noch einmal zurückzublicken und rannte los. Die Tür öffnete und schloss sich zum Glück nahezu lautlos. Dann war ich auf dem Flur und rannte um die Ecke. Ich stieß die vor mir liegende Glastür mit der Schulter auf und suchte nach dem beschriebenen Treppenhaus für das Personal. Ich fand es in einer Nische hinter einer Grünpflanze. Ich stürzte die Treppe hinunter und fand mich vor der von Bayer beschriebenen Tür wieder. Oben war inzwischen der Teufel los. Jetzt keinen Fehler machen. Mit schwitzigen Fingern versuchte ich, den Schlüssel ins Schloss zu stecken. Er entglitt mir und fiel klimpernd zu Boden. Hastig versuchte ich, ihn zu erhaschen. Wertvolle Sekunden gingen dabei verloren. Endlich hatte ich ihn und zwang mich, ihn ruhig und langsam in das Schloss zu stecken. Geschafft! Dann stand ich draußen. Um die Ecke konnte ich die Beißer hinter den Zäunen hören, befand mich aber außerhalb ihrer Sichtweite. Ich verschloss die Tür und ließ den Schlüssel von außen stecken, in der Hoffnung, dies würde das Schloss blockieren. Der Eingang schien die letzte Sanierung übersprungen zu haben und sein Türschloss schien alt genug für meinen kleinen Trick. Ich war zumindest für den Moment in Sicherheit. Dachte ich zumindest. Dann wurde ein paar Meter weiter hinten im ersten Stock ein Fenster aufgestoßen und ein im Arztkittel gekleideter Körper wurde hinausgeworfen. Doktor Bayer, kein Zweifel. Das Militär hatte spontan eine kreative Lösung für das Problem gefunden: Der unliebsame Mitwisser war tot, der mutmaßliche Täter - nämlich ich - war flüchtig und würde in Kürze sein Schicksal teilen, das Militär stand als Held da. Eine saubere Sache. Wütend schaute ich zum Fenster hoch und blickte genau in die Augen des meuchelmörderischen Soldaten. Einen Wimpernschlag später nahm er mich mit seinem Gewehr ins Visier. Ich presste mich gegen die Wand und nur einen Herzschlag später schlug die Gewehrsalve in den Boden ein. Er bellte irgendetwas in den Raum hinein. Bald würden sie unten sein und ich war mir sicher, dass die verschlossene Tür sie nur temporär aufhalten würde. Als ich noch überlegte, in welche Richtung ich fliehen sollte, tauchte der Soldat wieder am Fenster auf. Er erkannte wohl meine Absicht, verlor keine Zeit und sprang einfach aus dem Fenster. Er landete genau auf Bayers Leiche. Er hob seine Waffe. Ohne groß zu überlegen, hechtete mein mit Adrenalin voll gepumpter Körper auf ihn zu und warf sich auf ihn. Er parierte meinen Angriff ohne große Anstrengung, saß einen Augenblick später auf mir und drückte mir die Kehle zu, meinen Kopf immer wieder auf den Boden knallend. Ich spürte, wie mir schwarz vor Augen wurde. Mit letzter Verzweiflung erinnerte ich mich an die Spritze in meiner linken Hand. Ich rammte mit allerletzter Kraft die Nadel in seinen Oberschenkel und drückte ihm die ganze Ladung unter die Haut. Die Würgattacke zeigte inzwischen ihre Wirkung, alles wurde für einen Moment dunkel. Aber der Doktor hatte nicht übertrieben, was die Wirkung des Mittels in der Spritze anging. Der Soldat lockerte seinen Griff, fasste sich ans Bein, zog die Spritze heraus und fiel dann wie ein Sack um. Ich atmete durch und stand vorsichtig auf. Mein Hals schmerzte fürchterlich, aber ich lebte. Dann begannen die Geräusche. Jemand warf sich mit aller Kraft gegen die verschlossene Hintertür. Mein Trick mit dem Schlüssel funktionierte, kaum zu glauben. Ich musste jedoch schnell handeln, die Tür würde nicht ewig standhalten. Ich rannte nach hinten, von der wartenden Meute der Totenmänner weg, weiter hinter das Gebäude - und befand mich in einer Sackgasse. Also blieb mir nur die Flucht nach vorn. Als ich den Hintereingang passierte, waren die Soldaten drinnen schon ein ganzes Stück vorangekommen. Die Tür

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