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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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den Obersten Justizrat auf.«
    »Was?« riefen mehrere Zivilisten erschrocken. Damit hatte Buschasi mit einem Schlag die Säulen der repräsentativen Regierungsgewalt im Iran abgeschafft – das 270 Abgeordnete zählende Parlament, den Obersten Gerichtshof und die staatliche Jurisdiktion. Somit blieben nur die drei religiösen Führungsorgane übrig – der Führerrat unter Vorsitz von Revolutionsführer Ayatollah Khamenei, der Expertenrat unter Vorsitz von Ayatollah Meshini sowie der Wächterrat unter Führung des Ayatollah Jasdi –, die nun gemeinsam mit dem Militär die Richtlinien der Politik bestimmen würden. »Buschasi, dazu sind Sie keineswegs berechtigt!«
    »Unter Kriegsrecht werden Verbrechen gegen den Staat von Militärtribunalen bestraft, deren Urteile dem Wächterrat und dem Expertenrat zur Genehmigung vorgelegt werden«, sagte Buschasi unbeirrt. »Kabinett und Oberster Verteidigungsrat sind hiermit ebenfalls aufgelöst; die Minister bleiben im Amt und erhalten ihre Anweisungen von Offizieren meines Stabes.
    Alle Zeitungen wie Kajhan, Ettela’at und Tehran Times stellen ihr Erscheinen ein; gedruckt werden darf nur noch das Blatt Jumhurije Islami – unter Aufsicht des Presse- und Informationsamts der Streitkräfte. Bis auf Radio Nafte Melli werden alle Rundfunk- und Fernsehsender ebenso wie die INTEL-SAT-Erdfunkstellen geschlossen, bis eine hundertprozentige militärische Kontrolle sichergestellt ist… «
    »Dann bricht auf den Straßen Teherans eine Panik aus, General«, sagte Ministerpräsident Habibi aufgebracht. »Sie können unmöglich alle Medien verbieten und trotzdem eine Bevölkerung von siebzig Millionen Menschen kontrollieren wollen.«
    »Ich werde Revolutionskomitees, die von Pasdaran geführt und verstärkt werden, in den Großstädten einsetzen, um dort für Ruhe und Ordnung zu sorgen«, verkündete Buschasi. »Die Sicherheitskräfte der Islamischen Republik haben die Pflicht, Ordnung zu wahren und Straftäter zu stellen. Ich mobilisiere die Basij-Milizen und verpflichte sie dazu, unter Führung von Revolutionswächtern unsere Gendarmerie und die Grenzpolizei zu verstärken.
    Am wichtigsten ist jedoch, daß ich meinem Stab befehlen werde, alle Kabinettsmitglieder sorgfältig darin zu unterweisen, wie sie ihre Amtsgeschäfte angesichts des gegenwärtigen Notstands zu führen haben. Die Verhängung des Kriegsrechts bedeutet nicht das Ende der Republik; sie bedeutet nur, daß außergewöhnliche Maßnahmen nötig sind, um Sicherheit und Ordnung zu garantieren. Ich erwarte, daß alle Führungskräfte in Ministerien und Behörden diese Botschaft verbreiten. Weitere Anweisungen erteilt Ihnen mein Stabschef. Danke, Sie können jetzt gehen.«
    Als die eilig herbeizitierten Befehlshaber und Stabschefs der Teilstreitkräfte den Kabinettsraum betraten, studierte General Buschasi eine vor ihm ausgebreitete große Karte des Nahen Ostens. »Ich bestehe auf sofortige Sicherung unseres gesamten Staatsgebiets«, erklärte Buschasi. »Die Straße von Ormus wird hiermit für ausländische Kriegsschiffe gesperrt. Unsere gesamte Flotte übernimmt es, jedes Schiff bei seiner Durchfahrt zu beschatten.«
    »Dazu brauchen wir die Reserven, Exzellenz«, sagte General Mohammed Sohrabi, der Oberbefehlshaber des Heeres.
    »Dann mobilisieren Sie alle Reserven«, wies Buschasi ihn an. »Übertragen Sie weniger wichtige Aufgaben den Basij-Milizen, aber ich will, daß die Handelsrouten sofort – nicht erst in sechs oder zwölf Monaten – voller iranischer Patrouillenschiffe sind, die jeden Tanker und jeden Frachter auf der Fahrt durch die Straße beschatten. Und ich will dort auch Patrouillenflüge sehen – Tag und Nacht, in niedrigen Höhen, mit bewaffneten Jägern. Ich verlange, daß unsere Streitkräfte für jeden sichtbar sind, der sich der iranischen Küste auf zweihundert Kilometer nähert. Testen Sie die GKR- und US-Luftwaffe. Spielen Sie ein bißchen Luftkrieg mit ihnen, um ihre Schwächen auszukundschaften.«
    »Möglicherweise haben wir schon eine gefunden, Exzellenz«, berichtete Brigadegeneral Mansur Sattari, der Oberbefehlshaber der Luftwaffe. »Wir haben den amerikanischen Stealthbomber letzte Nacht gesehen.«
    »Was haben Sie?« Buschasi schickte die anderen Offiziere fort und setzte sich mit Sattari zusammen, der sein Vertrauter war und sein Nachfolger werden sollte, sobald er selbst Präsident war. »Wie ist das möglich gewesen?«
    »Exzellenz, Stealtheigenschaften basieren, auf zwei Faktoren: Das

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