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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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nicht geschafft, seinen totalen…
    »Angeordnet wird hiermit auch«, fuhr der Ayatollah Kalantari fort, »daß angesichts des nationalen Notstands, den diese heimtückischen Überfälle auf unsere Streitkräfte ausgelöst haben, über die Islamische Republik Iran des Kriegsrecht verhängt wird. General Hesarak al-Kan Buschasi behält nicht nur Rang und Privilegien, sondern erhält auch die Befehlsgewalt über alle staatlichen Stellen; um alles veranlassen zu können, was zum Schutz der Islamischen Republik Iran und aller wahrhaft Gläubigen notwendig ist. So geschehe es nach dem Willen Allahs und auf Befehl Seiner Heiligkeit des Faqih. General Buschasi, der Verteidigungsrat erwartet Ihre Befehle.«
    »Nein!« rief Nateq-Nouri erregt und sprang auf. »Das darf nicht sein! Im Iran herrscht kein wirklicher Notstand – diesen Zustand hat Buschasi nur herbeigeführt, um seine eigenen Ziele zu erreichen!« Aber die beiden Imame, die den Führungsrat vertraten, waren bereits zur Tür unterwegs, hielten ihre Köpfe gesenkt und weigerten sich, seinen Einspruch zur Kenntnis zu nehmen. Nateq-Nouri nahm an, daß Khamenei hinter all dem steckte. Der Faqih hat beschlossen, diesen Zeitpunkt zu nutzen, um die militärischen Muskeln des Irans spielen zu lassen. Und das kann er nur, wenn die Verfassung außer Kraft gesetzt, das Kriegsrecht verhängt und Buschasi in die Führungsposition gebracht wird.
    Buschasi, der ebenfalls aufgestanden war, musterte Nateq-Nouri amüsiert. »Wachen, begleitet Ihre Eminenzen hinaus!«
    befahl der General laut. Im nächsten Augenblick stürmten zwei Dutzend schwerbewaffnete Pasdaran mit vor der Brust getragenen Gewehren herein, von denen fünf oder sechs die Imame hinausbegleiteten. Sobald sie den Kabinettsraum verlassen hatten, brach hinter ihnen ein wilder Tumult aus. »Ruhe!»
    brüllte Buschasi. »Ich verlange Ruhe, sonst lasse ich Sie alle sofort hinauswerfen!«
    Mehrere Pasdaran stürzten auf Nateq-Nouri zu, aber seine Leibwächter, sieben ehemalige syrische Fallschirmjäger, vertraten ihnen sofort den Weg. Trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit waren sie offensichtlich entschlossen, Nateq-Nouri bis zum letzten Mann zu verteidigen. »Halt!« befahl Buschasi.
    »Seine Heiligkeit, der Ayatollah Khamenei, hat befohlen, daß dem früheren Präsidenten nicht das geringste geschehen darf.
    Der frühere Präsident wird unbehelligt in seine Residenz eskortiert und dort unter Schutzhaft gestellt. Oberst, führen Sie sofort meinen Befehl aus.«
    Nateq-Nouri war von seinen Leibwächtern, den bewaffneten Pasdaran, seinen Beratern und den auf seiner Seite stehenden Ratsmitgliedern umringt, aber er sprach laut genug, um das Stimmengewirr zu übertönen: »General Buschasi, Ihre Tage auf Erden sind gezählt – und ich werde Augenzeuge Ihres letzten Tages sein, kurz bevor die Kugeln des Erschießungskommandos Ihren wertlosen Leib durchlöchern.«
    »Mutige Worte eines Verräters!« antwortete Buschasi verächtlich. »Alle außer Nateq-Nouri bleiben hier. Ich habe einige Punkte zu besprechen.«
    »Ich schwöre bei Allah, dafür zu kämpfen, daß Ihre eigenen Worte zum Strick um Ihren Hals werden«, sagte Nateq-Nouri noch, bevor er sich hinausführen ließ.
    Als im Kabinettsraum allmählich Ruhe einkehrte, die sich in bedrückendes Schweigen verwandelte, starrten einige der Anwesenden den General ungläubig entsetzt an. »Sie müssen vollkommen verrückt sein, Buschasi«, meinte Verteidigungsminister Muhammad Forunzandeh schließlich eisig. »Sie wissen genau, daß der Präsident die Wahrheit gesagt hat. Er ist kein Verräter, und seine diskreten diplomatischen Kanäle sind völlig legal und normal – Sie haben sie selbst oft genug genutzt. «
    »Planen Sie etwa einen Militärputsch gegen die rechtmäßige Regierung?« fragte Ministerpräsident Kasan Ebrihim Hababi empört.
    »Ruhe!« verlangte Buschasi nachdrücklich. »Dies ist kein Putsch, meine Herrn, sondern der Führungsrat hat entschieden, daß die islamische Regierung sich in ernster Gefahr befindet und sofort Hilfe braucht. Nateq-Nouri ist zu schwach und hat sich für Austausch und Zusammenarbeit mit eben jenen Agenten des Imperialismus und Unterdrückung entschieden, die uns zu vernichten suchen. Ich hingegen weigere mich, untätig zuzusehen, wie mein Land leidet.
    Aufgrund der mir erteilten Vollmachten als militärischer Führer der Islamischen Republik löse ich hiermit sofort und bis auf weiteres das Parlament, den Obersten Gerichtshof und

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