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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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stellte Freeman fest, »was viele unserer Verbündeten im Nahen Osten nervös macht. Das bedeutet, daß der Iran bereits dabei ist, den Krieg zu gewinnen, der jeder bewaffneten Auseinandersetzung vorausgeht – den psychologischen Krieg.«
    McLanahan äußerte sich nicht dazu; er wußte, daß Freeman recht hatte.
    »Ich entsende die ISA und Madcap Magician – das Team, mit dem Sie zusammengearbeitet haben, Patrick –, damit sie die iranische Trägerkampfgruppe und andere iranische Waffensysteme im Auge behalten«, fuhr Freeman fort. »Jeder Stützpunkt, jedes vermutliche ABC-Waffenlager wird von einem ISA-Agenten überwacht; jeder iranische Bomber, jede Rakete und jede Lenkwaffe, die der Trägerkampfgruppe Lincoln gefährlich werden oder Ziele in Saudi-Arabien, der Türkei, Kuweit oder Israel erreichen könnte, wird ständig von einem Agenten beobachtet. Beginnen die Iraner auf einem dieser Stützpunkte mit Angriffsvorbereitungen, will ich rechtzeitig davon erfahren, um dem Präsidenten empfehlen zu können, diesen Militärstützpunkt außer Gefecht setzen zu lassen.
    Wie Sie beide wissen, sind die Aussichten, daß ein bordgestützter Bomber A-6E oder ein Schwarm Marschflugkörper Tomahawk einen iranischen Stützpunkt im Landesinneren erreicht, ziemlich gering. Und wir wissen alle, daß eine B-2A die einzige für solche Einsätze geeignete Waffenplattform ist. Mit der richtigen Mischung aus Abwurflenkflugkörpern zur Radaransteuerung und weiteren Waffen des Disruptor-Typs kann sie solche Aufträge ausführen, ohne daß größere unbeabsichtigte Schäden oder eine ernstliche Gefährdung ihrer amerikanischen Besatzung zu befürchten wären.«
    Freeman machte eine Pause, als er McLanahans überraschten Gesichtsausdruck sah, und lächelte ihm zu. »Ah, das Wort Disruptor hat Ihre Aufmerksamkeit geweckt, was? Sie haben doch wohl nicht im Ernst geglaubt, Brad Elliotts kleine Experimente könnten für immer geheimgehalten werden? Vor allem seine Disruptor-Serie nicht.«
    Wendy wußte offenbar nicht, wovon die Rede war, was Freeman gefiel, weil es bewies, daß Patrick McLanahan Geheimnisse für sich behalten konnte – selbst vor seiner Frau, deren Sicherheitseinstufung früher so hoch wie seine eigene gewesen war. »General Elliott hat sich intensiv mit Entwicklung und Erprobung neuartiger Waffen befaßt, die er als Disruptoren bezeichnet hat«, erklärte er Wendy. »Als seine HAWC-Besatzungen Ziele aus großer Entfernung mit größter Präzision tödlich treffen konnten, hat er angefangen, mit Disruptoren zu experimentieren. Das sind Abwurflenkwaffen, die den Gegner stören, erschrecken, verwirren oder einschüchtern sollen, ohne jemanden zu töten oder irgend etwas zu zerstören.
    Waffen dieses Typs haben wir bereits im Golfkrieg eingesetzt, aber Elliotts Neuentwicklungen sind früheren Mustern weit überlegen. Nach der Schließung von Dreamland haben wir einen Teil der Prototypen der Luftwaffenerprobungsstelle in Eglin überlassen, aber ihre Weiterentwicklung hauptsächlich der Firma Sky Masters übertragen. Die kann jetzt verschiedene Disruptoren zu Versuchszwecken ausliefern.« Freeman wandte sich wieder an McLanahan. »Wir brauchen nur ein paar erfahrene Leute, die eine B-2A fliegen und diese Waffen testen können. Interessiert, Patrick?«
    »Eine B-2A kann ich nicht allein fliegen«, wandte Patrick ein. »Sie bräuchten mehrere Besatzungen.«
    »Vorerst nur eine«, sagte Freeman. »Vielleicht werben wir später weitere an.«
    Patrick zögerte, sah zu Wendy hinüber und schüttelte dann den Kopf. »Tut mir leid, Sir, ich bin nach wie vor nicht interessiert«, stellte er nachdrücklich fest.
    »Nehmen Sie mein Angebot an, werden Sie Angestellter der National Security Agency«, sagte Freeman, »Unabhängig davon, ob Sie Einsätze fliegen oder nicht, bekommen Sie Gehaltsstufe G-19, die O-6 beim Militär entspricht. Sie erhalten ihre Umzugskosten ersetzt und haben Anspruch auf alle Sozialleistungen und die Zusatzversorgung für leitende NSA-Angestellte.« Er machte eine kurze Pause, sah zu Boden und fügte dann hinzu: »Ich weiß, daß Sie daran gedacht haben, diese Bar zu verkaufen. Wir könnten Ihnen dabei behilflich sein – oder Ihnen helfen, sie zu behalten.«
    »Woher zum Teufel wissen Sie, daß… ?« Aber die Antwort kannte er bereits. Das hätte jeder – und die National Security Agency erst recht – herausbekommen können.
    »Tatsächlich hätten wir schon eine Gelegenheit dieser Art nutzen können«, fuhr

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