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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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und… «
    Der Händedruck verstärkte sich plötzlich noch mehr, was Freeman nicht für möglich gehalten hätte. Er spürte, daß ihm der Schweiß ausbrach. »Sagen Sie ja, General!« forderte McLanahan ihn mit lauter Stimme auf. Die Secret-Service-Agenten beobachteten die beiden wachsam. Patricks Hand packte wie ein Schraubstock zu, so daß vor Freemans Augen Sterne flimmerten. »Stimmen Sie zu! Oder ist das alles ein von ganz oben verbreitetes CIA-Täuschungsmanöver?«
    »Was zum Teufel machen Sie da, verdammt noch mal?«
    Die Geheimdienstagenten wollten Freeman zur Hilfe kommen. »Wenn diese Hundesöhne Wendy oder mich anfassen, ist der Handel geplatzt!« sagte McLanahan laut. Freeman hob die linke Hand, um die Agenten abzuwehren. »Verdammt noch mal, sagen Sie mir die Wahrheit, Freeman, wenn Sie den Mut dazuhaben!«
    Etwas würde nachgeben – seine Handknochen oder die Geduld der Geheimdienstagenten… »Also gut!« stieß Freeman mit zusammengebissenen Zähnen hervor. «Einverstanden!«
    »Womit einverstanden?«
    »Keine anderen Dienststellen… nur ISA-Unternehmen…
    alles wird offengelegt, nichts geheimgehalten«, sagte Freeman.
    McLanahan ließ seine Hand los, und Freeman riß sie zurück, als habe er einen elektrischen Schlag bekommen. Er rieb sich vorsichtig die Hand, um die Durchblutung wieder in Gang zu bringen. McLanahan schwitzte nicht einmal. »Das war ein kindischer, unreifer Trick, McLanahan«, warf Freeman ihm vor.
    »Was haben Sie damit beweisen wollen – was für ein harter Bursche Sie sind?«
    »Ich wollte Sie für den Fall, daß Sie zu lange im Pentagon oder im Weißen Haus gewesen sind, nur daran erinnern«, antwortete McLanahan, »daß gute Männer, meine Kameraden und ich, sich darauf verlassen werden, daß Sie Ihre Versprechen halten. Tun Sie das nicht, sind die Schmerzen, die Sie eben gespürt haben, nur ein Vorgeschmack dessen, was diese Leute erwartet.«
    Freeman wußte, daß er wütend hätte sein sollen, aber irgendwie konnte er McLanahan nach allem, was der Mann gesehen und durchgemacht hatte, keinen Vorwurf machen. Er spürte, daß sein Zorn schwand wie die Schmerzen in seiner Hand und nickte dann. »Ich halte mein Versprechen«, sagte Freeman.
    »Aber nicht wegen Ihres kleinen Macho-Tricks, sondern weil mir verdammt viel an den mir unterstellten Männern und Frauen liegt. Ich spiele keine Spielchen, Oberstleutnant McLanahan.«
    McLanahan griff nach der blonden Perücke und hielt sie Freeman unter die Nase. »Ist das etwa kein Spielchen gewesen, General?« fragte er aufgebracht. »Wir alle spielen welche – aber nicht mit dem Leben unserer Besatzungsmitglieder. Ich habe in fast einem Jahrzehnt viel von Brad Elliott gelernt, Sir, und habe jede Menge eigener Ideen. Wenn Sie mit offenen Karten spielen, führen wir unsere Aufträge aus und kommen lebend zurück. Tun Sie’s nicht, sorge ich dafür, daß Sie sich wünschen, Sie hätten Brad Elliott angeheuert und niemals auch nur von mir gehört.«
    Freeman mochte es nicht, daß man so mit ihm sprach, aber er wußte, daß Patrick McLanahan ein Mann mit Pflichtbewußtsein und Idealen war. Was er über diesen Mann gehört und gelesen hatte, schien der Wahrheit zu entsprechen.
    »Schluß jetzt mit realen und verbalen Kraftakten, McLanahan – Sie sind wieder im Dienst. Ihr Flugzeug startet in sieben Stunden auf der Travis Air Force Base. Alles Gute!« Er streckte ihm impulsiv die Hand hin, zog sie aber rasch wieder zurück und fügte lächelnd hinzu: »Geben Sie Ihrer hübschen Frau einen Abschiedskuß, McLanahan. Sie sind jetzt in der ISA.«
WHITEMAN AIR FORCE BASE, MISSOURI
17. APRIL 1997, 6.49 UHR ORTSZEIT
    »Wer zum Teufel ist der Kerl, Tom?« fragte Oberst Anthony Jamieson den neben ihm stehenden Brigadegeneral irritiert. Die beiden Offiziere standen in der kühlen, feuchten Morgenluft vor dem Gebäude der Flugleitung der Whiteman Air Force Base bei Knob Noster, Missouri, und warteten befehlsgemäß auf die Ankunft des VIP-Reiseflugzeugs. »Ein Abgeordneter?
    Der Assistent eines Senators?«
    »Der Boß sagt, daß du das nicht zu wissen brauchst, Tony – noch nicht.« Brigadegeneral Thomas Wright, Kommandeur des 509th Bomb Wing und Jamiesons Vorgesetzter, gab einem Stabsoffizier, Fliegerkameraden und alten Freund diese Antwort offenbar nur ungern. Aber mehr durfte er nicht sagen.
    Jamieson spürte die Unschlüssigkeit seines Chefs und faßte nach: »Weißt du, wer er ist?«
    »Nicht genau«, gab Wright zu, »und ich muß es

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