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Staerker noch als Leidenschaft

Staerker noch als Leidenschaft

Titel: Staerker noch als Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Schultern. „Du gibst immer noch nichts von dir preis.“ Plötzlich sah sie die Möglichkeit, Quin in die Enge zu treiben. „Da fragt man sich automatisch, was du wohl zu verheimlichen versuchst.“
    Der Ober servierte den ersten Gang, die Austern, und Nicole starrte auf ihren Teller. „Du bist genau wie diese Austern, umgeben von einer nicht zu knackenden Schale.“ Quin ging auf ihren Kommentar nicht ein, sondern lächelte lediglich.
    „Warum arbeitest du nun in der Tanzschule, Nicole?“, lenkte er ab.
    Sie scheute sich nicht, ihn direkt anzusehen. „Aus privaten Gründen.“
    Seine Mundwinkel zuckten ironisch. „Geld hinterlässt immer eine Spur. Eine Hypothek auf dem Haus, ein Schuldschein auf der Tanzschule, Schulden bei einem Geldverleiher … das alles lässt sich auf einen Namen zurückführen. Der aber nicht der deine ist. Wer ist Linda Ellis, Nicole?“
    Diese Frage ließ schmerzhafte Erinnerungen wach werden. „Du wüsstest es, hättest du damals meine Einladung angenommen, meine Mutter kennen zu lernen.“
    Er ging nicht auf den kaum verhüllten Vorwurf ein. „Deine Mutter also. Woher der andere Name?“
    „Aus zweiter Ehe.“
    „Spielschulden?“
    „Nein. Es wird auch nie wieder Schulden geben.“
    „Wie kannst du da so sicher sein?“
    „Weil mein Stiefvater tot ist.“
    Quin stutzte und runzelte dann die Stirn. „Er hat die Schulden angehäuft?“
    „Nein. Die Leute, die falsche Hoffnung geweckt haben, sind verantwortlich für diese Schulden.“ Sie hörte selbst die bittere Frustration in ihrer Stimme, sah die drängende Frage in Quins Augen und entschied, sie konnte ruhig die ganze traurige Geschichte erzählen, um weitere Spekulationen von vornherein zu unterbinden. „Harry hatte Leberkrebs. Die letzten zwei Jahre seines Lebens ist Mutter mit ihm durch die ganze Welt gereist, von einem Quacksalber zum andern, zu jeder Klinik, die Heilung versprach. Sie wollte nicht aufgeben. Wenn es auch nur die geringste Chance geben sollte, so wollte sie es versuchen.“ Nicole seufzte und machte eine hilflose Geste. „Harry sollte nicht sterben, nur weil nicht genug Geld vorhanden war, um ihm die beste medizinische Versorgung zu garantieren.“
    „Blindes Vertrauen“, murmelte Quin.
    „Sie liebte ihn.“ Nicole schämte sich noch heute, dass sie die Mutter für ihren blinden Glauben an Leute, die sich an ihrer Verzweiflung gütlich taten, verurteilt hatte. Für sie war es hart gewesen, den Vater mit fünfzehn zu verlieren. Wie schwer musste es erst für Linda gewesen sein, den geliebten Mann zu verlieren. Und der Gedanke, Jahre später auch noch Harry zu verlieren, musste unerträglich für sie gewesen sein.
    „Der Preis der Liebe.“ Quin lächelte schief. „Der gleiche Preis, den ich gerade für dich bezahlt habe. Vielleicht hätte ich zwei Jahre verlangen sollen, anstatt mich mit drei Monaten zufriedenzugeben.“
    „Aber nicht doch“, spottete sie. „Lust vergeht so viel schneller als Liebe.“
    Er lachte auf, was sein attraktives Gesicht leuchten ließ. Dann stützte er sich auf die Ellbogen und betrachtete sie mit warm funkelnden Augen. „Du hast mir gefehlt Nicole, wirklich gefehlt.“
    „Offensichtlich nicht genug, um alles stehen und liegen zu lassen und mich zurückzuholen, als ich dich verließ.“ Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, konzentrierte sich auf ihren Vorsatz und holte die bösen Erinnerungen aus der Vergangenheit hervor, um sie als Schild gegen sein Charisma zu benutzen.
    Das Glitzern in seinen Augen verschwand, er drückte die Schultern durch. „Damit ich dir beweise, welche Macht du über mich hattest? Für solche Spielchen hatte ich keine Zeit.“
    „Du hattest keine Zeit für mich.“
    „Auf jeden Fall nicht so viel, wie du verlangtest, nein.“ Seine Stimme wurde härter. „Aber mehr, als jede andere Frau vor oder nach dir.“
    „Soll ich mich jetzt etwa geschmeichelt fühlen?“
    „Ich stelle hier lediglich etwas fest.“
    Nicoles Wangen brannten vor Ärger. Sie kaute auf ihrer Lippe, ermahnte sich, sich schnellstens auf neutrales Gebiet zurückzuziehen. Ein solcher Austausch führte zu nichts. Doch trotz ihres Versuchs, ruhig zu bleiben, lief ihr bei seinem selbstzufriedenen Grinsen erneut ein Schauer über den Rücken.
    „Weißt du eigentlich, was jeden Cent meiner Investition wert macht?“
    Sie zuckte gespielt gleichgültig die Schultern.
    „Die Gewissheit, dass du aus Ehrgefühl an mich gebunden bist, für sechsundzwanzig Nächte, ob es dir

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