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Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg

Titel: Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Tode im Feld oder längstens bis zum 65. Lebensjahr im Dienst. Dann wählten die Generalfeldmarschälle demokratisch einen neuen Oberbefehlshaber aus ihrem Kreis.
    Somit war sichergestellt, daß nur ein Generalfeldmarschall und damit ein Offizier, der sein Können in unzähligen Schlachten gegen die AIn und andere Feinde Thules unter Beweis gestellt hatte, die höchste Verantwortung für das Reich übernahm.
    Der amtierende Thulemarschall hieß Bernhard Bittrich und hatte das Amt seit dem Jahr 2007 inne. Wittmann und McBain waren ihm noch nicht persönlich begegnet.
    Magnus rief sich ins Gedächtnis, was er über seinen obersten Vorgesetzten aus den Medien wußte: Bittrich war im Jahr 1960 in Wittmannshausen geboren worden, einem kleinen Dorf in Thule. (Das hatte seinen Namen natürlich nicht nach Magnus bekommen, sondern war nach dem Panzerhelden Michael Wittmann benannt worden.)
    Bittrich war in die Thule-Truppen eingetreten und zu den Fliegern gegangen, bei denen er sich als Jagdpilot rasch einen großen Namen gemacht hatte. Unter dem Rufnamen »Wolf« hatte er höchst erfolgreich an zahlreichen Kampfeinsätzen teilgenommen, von denen die Weltöffentlichkeit nie etwas erfahren hatte.
    Nach seiner aktiven Zeit in der Pilotenkanzel war er in den Stab der Luftwaffe gewechselt. Hier hatte er sich als fähiger Führungsoffizier ebenso bewiesen wie zuvor als Pilot. Allerdings war er nach dem Wechsel in die Amtsstuben der Luftwaffenleitung (und später des OKT) deutlich fülliger geworden, was ihm rasch den Spitznamen »Bär« eingetragen hatte.
    Als er vor drei Jahren in das Amt des Thulemarschalls gewählt worden war, hatte ein Oberleutnant bei der »TruppenPost«, der offiziellen Militärzeitschrift, in seinem Leitartikel über den neuen Oberbefehlshaber den Namen »Bärwolf« geprägt, der seitdem gang und gäbe war.
    Bittrich war bei seinen Männern so beliebt wie noch kein Thulemarschall vor ihm. Er kannte die alte Wehrmacht nur noch vom Hörensagen und hatte auch keine besonderen Beziehungen zur Außenwelt. Er war ein »Eigengewächs« Thules, geboren in der riesigen unterirdischen Höhlenwelt, und er liebte seine Heimat so inbrünstig, wie es vor 1945 auch in Deutschland einst üblich gewesen war.
    Bärwolf Bittrich war schon zu Lebzeiten eine Legende, und diesen Mann sollten Magnus und Mike heute persönlich kennenlernen. Da war es mehr als nur selbstverständlich, daß beide Offiziere ihre Paradeuniformen trugen.
    *
    Als sie etwa eine Stunde später mit dem Elektroauto auf das imposante Gebäude des Oberkommandos im Herzen von Neu-Berlin zufuhren, saß Generalmajor Geyer mit ihnen im Wagen. Er hatte sie am Bahnsteig abgeholt und sich in raschen Worten über das Ergebnis des Treffens in New York unterrichten lassen.
    Mike hatte auch die blutige Episode in der U-Bahn nicht verschwiegen, aber Geyer verlor nicht ein einziges Wort darüber.
    Der Bismarck-Block, in dem das OKT seinen Sitz hatte, war ein massives fünfstöckiges Gebäude mit Mauern aus grauem Thule-Granit. Das Fundament war breiter als die Dachlinie, die relativ kleinen Fenster kauerten tief in den Höhlen der massiven Außenwand. Das Gebäude sollte jeden beeindrucken, der es betrat, Festigkeit und Entschlossenheit demonstrieren.
    Das gelang ihm hervorragend.
    Eine Ordonnanz erwartete die drei Offiziere an der obersten Treppenstufe zum von Säulen eingefaßten Portal. Vor den Säulen standen Schwarzuniformierte Wache - so stramm, daß man auch beim zweiten Hinsehen nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob es sich um lebende Menschen oder lebensechte Statuen handelte.
    Durch schier endlose Korridore, in deren granitene Fußböden immer wieder einmal marmorne Abbilder des Gotenadlers nahtlos eingearbeitet waren, führte sie die Ordonnanz ins »Allerheiligste«, ins schmucklose Arbeitszimmer des Thule-marschalls.
    »Zimmer« war vielleicht nicht die richtige Bezeichnung, es handelte sich eher um einen kleinen Saal. Aber das war auch notwendig, denn außer zahlreichen Aktenschränken, einigen Tischen mit Rechnern und Bildschirmen sowie Bittrichs Schreibtisch mußte der Raum auch einen großen Konferenztisch aufnehmen, an dem bei Bedarf das Oberkommando tagte.
    Doch momentan war Bittrich allein in dem Raum. Er schaltete seinen Rechner aus, stand vom Schreibtisch auf und kam den drei Männern entgegen. Die Ordonnanz blieb respektvoll im Eingang stehen und meldete: »Generalmajor Geyer sowie die Hauptleute McBain und Wittmann wie befohlen, Herr Thulemarschall

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