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Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg

Titel: Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Frauen heiraten und setzen Kinder in die Welt. Das war's !« Manfred schnaubte verächtlich.
    Mike blinzelte Magnus heimlich zu. Er grinste über das ganze Gesicht, denn er wußte, was jetzt kommen würde. Elsebeth machte dem weitverbreiteten Vorurteil, daß Rothaarige ein explosives Gemüt hätten, alle Ehre.
    »Du sagst das so, als sei das etwas Sslestes! Dabei wünst sis jede Frau tief in ihrem Herzen Kinder und die Geborgenheit einer Familie! Is bin es leid, mir von böswilligen Ideologen einreden zu lassen, meine natürlisen Wünse wären etwas Slimmes !« Ihr dänischer Akzent klang noch viel stärker durch, wenn sie sich aufregte, und Magnus konnte sehr gut verstehen, weshalb Mike sich in den Rotschopf verliebt hatte.
    Gabi schlug in die gleiche Kerbe: »Du scheinst zu vergessen, Manfred, daß wir hier bessere Arbeit gefunden haben als in der Heimat - vor allem auch besser bezahlte! Elsebeth arbeitet als FuMO-Helferin in der Luftraumüberwachung Süd, und ich habe eine Vorzimmerstelle im OKT. Die Bezahlung ist wesentlich besser als daheim, vor allem wenn man bedenkt, daß Kost und Logis Teil des Gehalts sind !«
    »Und warum ist das so ?« So schnell gab Manfred nicht klein bei. »Herr Walter« saß nur stumm daneben und warf ihm bewundernde Blicke zu. »Weil sie euch unter Kontrolle haben wollen. Ihr lebt in einem Ledigenheim der Streitkräfte. Soweit ich weiß, ist Herrenbesuch auf den Zimmern streng verboten! Warum wohl?«
    »Weil kein vernünftiger Staat Interesse an unehelichen Kindern haben kann ?«
    Magnus' neue Freundin war wesentlich selbstbewußter, als Manfred angenommen hatte. »Außerdem gibt es keine Übernachtungspflicht im Heim. Und die Herren Offiziere haben alle ihr eigenes Häuschen, so wie du. Schon mal darüber nachgedacht, Manfred ?«
    »Aber was ist mit den Mannschaftsdienstgraden? Die haben ihr Quartier in den Kasernen !«
    »Ein Mann sollte erst dann daran gehen, Nachwuchs in die Welt zu setzen, wenn er auch für ihn und seine Frau sorgen kann, findest du nicht ?«
    »Ich hätte nicht gedacht, daß du so altmodisch bist, Gabi !« Magnus, der Manfred länger als jeder andere hier kannte, sah das verräterische Blitzen in dessen Augen. Er plante einen argumentativen Großangriff - und führte ihn im nächsten Moment aus: »Aber wenn du dermaßen altmodisch bist, hättest du deine Heimat nicht verlassen dürfen. Heimatliebe sollte dann doch eine deiner obersten Tugenden sein .«
    »So ist es .« Auf einmal wirkte Gabi unendlich traurig, und Elsebeth ebenfalls. »Aber Deutschland ist nicht mehr meine Heimat. Da laufen inzwischen mehr Ausländer als Deutsche rum, benehmen sich unmöglich, und wenn du dich beschwerst, hast du noch Glück, wenn du nur als >deutsche Schlampe< beschimpft wirst. Du glaubst ja nicht, was ich mir schon alles anhören mußte, nur weil ich keinen Ausländer in mein Bett lassen wollte. Und in Dänemark ist es ganz genauso. Ein falsches Wort über den >Propheten< Mohammed, und du verbringst den Rest deines Lebens unter falschem Namen im Hotel. falls man dich nicht als >Sicherheitsrisiko< vor die Tür setzt .«
    Elsebeth nickte heftig.
    »Die Aussicht auf ein sorgenfreies Leben hier ohne Emanzipationsdruck und ohne Ausländer hat uns beide fasziniert, und wir haben unseren Entschluß nicht bereut. Für uns ist Thule das Paradies auf Erden !«
    »Unter der Erde, um genau zu sein !« ergänzte Elsebeth mit einem grimmigen Grinsen.
    Manfred hingegen war sprachlos. Diese offen zum Ausdruck gebrachte undifferenzierte Ablehnung von »Ausländern« machte ihn betroffen, ließ ihn verstummen.
    Der Abend war gelaufen, schon wenig später hatten seine Gäste Anstand genug, sich zu verabschieden.
    In dieser Nacht vermochte nicht einmal Herr Walter den Journalisten zu trösten.
    I am not so upset about my horrible self But why don't you go upset yourself Hey here's the mirror see your stupid face What a disgrace man and you know it's true
    (Ramones - Dee Dee Ramone/Daniel Rey)
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    6. Redaktion, Neu-Berlin
    Uschi Braun war der Alptraum der meisten Journalisten bei den »Thule-Nachrichten«. Wie sie es auf den Posten der Chefin vom Dienst gebracht hatte, war den meisten Mitarbeitern schleierhaft.
    Hochgeschlafen haben konnte sie sich jedenfalls nicht, darin waren sich alle einig. Für eine Karriere auf diese Art war ein bestimmtes Aussehen unerläßlich.
    Die mittlerweile 49 Jahre alte Braun war ein »Eigengewächs« Thules, geboren in Neu-München. Sie war groß und deutlich

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