Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg
unsichtbare Wassersprenger hoch oben unter der Decke für ausreichend Regen.
Als Magnus Wittmann und Mike McBain kurz nach acht Uhr abends vor dem kleinen Häuschen im Grüngürtel von Neu-Berlin anhielten, das dem Journalisten Behrens zugewiesen worden war (größere Häuser oder die schicken Wohnungen in den Innenstädten mußten bezahlt werden, während die kleinen Häuschen am Stadtrand jedem Bürger Thules zustanden und vom Staat finanziert wurden), hatte die künstliche Dämmerung gerade begonnen. Die Offiziere trugen zivil. Sie sprangen aus dem Elektrowagen, der die Energie für den Antrieb mittels Induktion aus Kabeln unter der Straße bezog (in der Höhlenwelt unterhalb Neu-Schwabenlands wurden Benzinmotoren nur im äußersten Notfall verwendet), und öffneten die Fondtüren für zwei höchst bezaubernde Geschöpfe weiblichen Geschlechts, mit denen sie seit einigen Wochen befreundet waren.
Manfred empfing sie in der Eingangstür und schaute ein wenig irritiert auf die beiden reizenden jungen Wesen - das eine blond, das andere mit feuerrot wallender Mähne.
»Das sind Gabi und Elsebeth - Herr Behrens«, machte Magnus sie bekannt.
Der Journalist setzte sein strahlendstes Lächeln auf. »Für euch bin ich Manfred, meine Süßen. Wollt ihr euch das Haus ansehen? Kommt, ich führe euch herum !«
Die jungen Damen hakten sich rechts und links unter und schoben kichernd mit dem Hausherrn ab. »Da gehen sie hin, die Mädels. alle drei.« Magnus grinste.
»Unglaublich, was für einen Schlag der Kerl bei Frauen hat.
Ein Blick, ein freundliches Wort, und schon hat er sie völlig um den Finger gewickelt. Man könnte glatt eifersüchtig werden !« Mike hatte schon einiges über Manfreds Wirkung auf die Damenwelt gehört, das aber nie so richtig glauben wollen.
»Nicht nötig«, erklärte Magnus. »Die spüren instinktiv, daß er ihnen nicht an die Wäsche will, und das macht ihn irgendwie besonders attraktiv für sie. Versteh mir einer die Mädels. ich schaffe das nicht. Manfred vermutlich schon .«
Die beiden Offiziere betraten das Haus. Von irgendwo oben war Kichern zu hören. »Ich hätte Lust auf ein gutes deutsches Bier. Und du?«
Magnus nickte. Da die beiden sich hier schon auskannten, gingen sie schnurstracks in die Küche, aus der es verführerisch duftete. Ein junger Mann in kurzer Hose und buntem, kurzärmeligem Hemd stand am Herd und kochte. Der gutaussehende Bursche mit den sehnig-muskulösen Extremitäten hatte eine Schürze vorgebunden und sah ein wenig schüchtern auf, als Mike und Magnus eintraten und ihn verblüfft musterten.
Manfred, der »die Mädels« gerade wieder nach unten geführt hatte und ihnen die geschmackvollen Decken und Kissen auf den Sitzmöbeln präsentierte, steckte den Kopf durch die Durchreiche und flötete: »Das ist Herr Walter, ein wirklich guter Freund und ausgezeichneter Koch. Diesen unglaublichen Duft verdanken wir seiner Einfühlsamkeit am Herd. Zum Glück hat er die nicht nur da. Ihr macht euch selbst bekannt, ich muß mich um die zauberhaften Ladys kümmern !« Weg war er.
»Herr Walter« hatte wohl schon gehört, daß heute zwei Hauptleute zu Besuch kamen, und wirkte ziemlich verunsichert. Er riß sich zusammen, legte den Kochlöffel weg, nahm Haltung an, salutierte - was in seiner Freizeitkleidung und mit der Küchenschürze unfreiwillig komisch aussah - und machte Meldung: »Obergefreiter Walter Matter, zweite Panzerdivision !«
»Geyers Truppe, so, so. Stehen Sie bequem. Wir sind heute nicht im Dienst .« Manfred nahm eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und reichte Mike eine zweite. »Wir wollen den Abend genießen, und so, wie das hier duftet, werden wir das auch .«
Walter entspannte sich und rührte in der Soße. Magnus trat nahe an ihn heran und fragte fast beiläufig: »Eines allerdings interessiert mich schon. Sind Sie nicht ein wenig jung für Herrn Behrens ?«
Der Obergefreite lief knallrot an und stammelte: »Ich. ich weiß nicht, wovon Sie reden! Herr Behrens und ich sind nur gute Freunde! Wir kennen uns aus dem Kochkurs und…«
»Erspar mir das Getue, Junge. Ich kenne Manfred seit meinem zehnten Lebensjahr und weiß um seine Vorlieben .« Walter wollte etwas sagen, doch Magnus ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Hör mir einfach zu. Wir brauchen uns nicht zu verstellen, denn ihr zwei benehmt euch tadellos, was die Gesetzeslage angeht. Aber mich interessieren die Gesetze erst in zweiter Linie. Manfred ist mein Freund, verstehst du? Nicht mein
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