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Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg

Titel: Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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nicht anders !«
    »Zu Befehl!« Gordon Stewart wäre anders vorgegangen. Doch es kam ihm nicht in den Sinn, Geyers Anordnung zu hinterfragen. In einer Schlacht konnte immer nur ein Mann die letzten Entscheidungen treffen.
    Das war Stewart bewußt gewesen, als er sich dazu bereiterklärt hatte, bei diesem Einsatz unter dem Kommando eines gleichrangigen Offiziers zu dienen. Er schluckte seine Enttäuschung herunter und gab die notwendigen Anordnungen für die Absetzoperation. Befehl war nun einmal Befehl.
    *
    Über der Irischen See und dem angrenzenden Lake District tobte die größte Luftschlacht Europas seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die NATO hatte wohl alles zusammengezogen, dessen sie habhaft werden konnte, um die »Hindenburg« auszuschalten. Selbst einige museumsreife Phantom der Bundeswehr nahmen an dem Einsatz teil. Sie wurden die ersten Opfer der Me 1090. Diese wendigen Kurzstreckenjäger waren ihren Gegnern vor allem an Beweglichkeit haushoch überlegen und konnten selbst ultraschnellen Luft-Luft-Raketen noch unmittelbar vor dem Einschlag ausweichen. Die Geschosse rasten dann vorbei und hatten ihren Treibstoff meist verbrannt, bevor sie den weiten Bogen für einen zweiten Zielanflug bewältigt hatten.
    Die einzig ernst zu nehmenden Gegner waren die modernen Eurofighter, doch auch diese Maschinen gingen schon auf fast 30 Jahre alte Entwürfe zurück. Zwar ermöglichte ihre elektronische Ausrüstung die gleichzeitige Attacke auf mehrere Gegner, doch die Bordsysteme der großen Arados konnten die meisten Angriffsversuche empfindlich stören, so daß nur wenige Raketen ins Ziel kamen - und dann von den Libellen ausmanövriert wurden. Bisher hatte die Thule-Luftwaffe erst einen Abschuß zu beklagen, der Pilot war mit dem Schleudersitz ausgestiegen und unbehelligt am Ortsrand von Ravenglass gelandet.
    In einem Verzweiflungsmanöver flogen die Eurofighter eine konzentrierte Attacke auf die hoch über dem Kampfgeschehen kreisenden Jägerträger, die nicht nur ihre Elektronik derart stark störten, sondern die auch noch leergeschossene Messerschmitts in aller Seelenruhe auftankten und -munitionierten.
    Eine konzentrierte Raketensalve schoß zu den in rund 20 Kilometer Höhe kreisenden Arados hinauf. Gleichzeitig stiegen die NATO-Piloten unter Einsatz der Nachbrenner auf, um die Großflugzeuge mit den Bordkanonen unter Feuer zu nehmen.
    Für dieses Manöver aber mußten sie auf jede Abwehrmaßnahme gegen die reichsdeutschen Jäger verzichten, die sich diese Einladung zum Angriff nicht zweimal geben ließen.
    Weil die elektronischen Abwehrmaßnahmen der Arados um so stärker wirkten, je näher ihnen die feindlichen Raketen kamen, gerieten immer mehr der Geschosse von der Bahn ab. Natürlich warfen die Arados auch Düppel und Hitzetäuschkörper, um die gegnerischen Zielsuchköpfe weiter zu verwirren.
    Die wenigen Raketen, die durchkamen, wurden Opfer der beiden Kanonen des Typs HF 21, die in zwei vollautomatischen Drehtürmen an Ober- und Unterseite der Maschinen dicht vor dem Heck untergebracht waren. Die Arado-Piloten gaben vollen Schub auf die je zehn TL-Geräte vom Typ Jumo 1012, die auch in dieser Höhe noch genügend Vortrieb erzeugten, um die Nasen der schweren Nurflügler in den Himmel zu heben. So lagen die anfliegenden Feindraketen im Schußfeld beider Geschütztürme und wurden leichte Beute der Massivkerngeschosse.
    Gleichzeitig jagten die Flugzeugführer der Libellen ihre LuftLuft-Raketen vom Typ Max X los. Die Geräuschsuchköpfe waren durch einfaches Antippen eines entsprechenden Bildschirmsymbols in der Pilotenkanzel auf das charakteristische Pfeifen der EJ-200-Triebwerke programmiert worden und fanden fast alle ins Ziel, wenn sie nahe genug an die Eurofighter herangetragen worden waren.
    Den Rest besorgten die Bordkanonen der Me 1090, die sich gnadenlos an die steigenden NATO-Jäger hängten und sie durchsiebten, sobald sie auf weniger als vier Kilometer herangekommen waren.
    Bald sah man zahlreiche brennende Wracks vom Himmel stürzen - und zum Glück auch eine ganze Reihe geöffneter Fallschirme. Die Thule-Piloten hofften noch immer, daß diese Luftschlacht nichts als ein großes Versehen war und der umfassende Krieg mit den NATO-Staaten ausbleiben würde.
    *
    Mike »Draufgänger« McBain folgte seinem Staffelkapitän über die Irische See. Die Heinkels jagten dicht über der Wasseroberfläche dahin, da sie auf Sicht flogen. Schon von weitem sah man die Granateinschläge rings um Sellafield.

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