Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg
Festmaterialspeicher ihrer tragbaren Rechner kopiert worden war.
*
Während Magnus Wittmann mit dem iranischen Botschafter noch Gedanken darüber austauschte, was man in dieser verfahrenen Situation am besten unternehmen könne, kam ein bärtiger Revolutionsgardist in den Kellerraum und flüsterte dem Diplomaten etwas ins Ohr. Der wurde bleich.
»Das. das können die doch nicht wagen !« stammelte er.
»Was ist los, Herr Botschafter ?« wollte Magnus wissen.
Der Angesprochene bedeutete ihm mit einer Geste, ihm nach oben zu folgen. »Die Polizei umstellt das Botschaftsgelände mit Panzerwagen! Soeben hat der Polizeipräsident persönlich angerufen und Ihre Auslieferung verlangt, Wittmann! Woher wissen die überhaupt, daß Sie hier sind ?«
»Soviel zu Ihrer >abhörsicheren< Leitung zu den Chinesen«, knurrte Magnus. »Was haben Ihre Mitarbeiter gesagt ?«
»Noch gar nichts. Aber der Polizeipräsident ist noch in der Leitung. Ich werde ihm jetzt erst einmal erklären, daß ich nicht weiß, von wem er spricht, und daß ich schon gar keinen Deutschen unter meinem Dach beherberge. Allein die Abriegelung meiner Botschaft ist ein krasser Verstoß gegen das Völkerrecht. Einen Sturm können die zwar nicht wagen. aber ich fürchte, sobald Sie die Botschaft verlassen, werden Sie als Terrorist erschossen, Wittmann !«
Kaum hatte Generalmajor Geyer das Flugdeck der »Hindenburg« verlassen, ließ er sich eine Verbindung in die Kommandozentrale geben.
Eine Viertelstunde später (das Schiff war wirklich groß!) traf er sich in einem kleinen Besprechungsraum mit Hellmuth von Schirlitz. Die Unterredung fand unter vier Augen statt.
Der Kommandant des Flugzeugträgers rief einige Dateien auf den großen Flachbildschirm an der Wand.
»Wittmann sitzt in der Berliner Botschaft des Iran fest. Sein Bericht deutet ebenso wie der einer Reihe anderer Agenten darauf hin, daß wir ganz gezielt in eine Falle gelockt wurden. Es gab niemals Pläne der AIn, Nordwesteuropa atomar zu verseuchen !«
Heinrich Geyer schüttelte ungläubig den Kopf. »Aber wozu? Nur um der vagen Aussicht willen, die >Hindenburg< zu versenken und uns dadurch zu schwächen? Die müssen doch wissen, daß wir mittlerweile über wesentlich modernere Waffensysteme verfügen. Selbst wenn es ihnen gelungen wäre, dieses Schiff zu zerstören, hätten sie uns damit nur kurzzeitig geschwächt. Aber jetzt können sie unsere Existenz nicht mehr länger vor der Weltöffentlichkeit verbergen - letztlich hat ihnen die ganze Sache mehr geschadet als genutzt !«
»Hinter dieser heimtückischen Aktion steckt leider noch viel mehr !« Von Schirlitz rief eine Karte Chinas auf den Schirm, in die zahlreiche militärstrategische Zeichen eingetragen waren. »Egal, ob es ihnen nun gelang, mein Schiff zu versenken oder nicht - wir mußten unsere Kräfte für den Einsatz in England so sehr bündeln, daß wir praktisch kaum noch Reserven hatten, vor allem was die Luftwaffe angeht. Und genau darum ging es denen: Während wir hier unsere Kraft vergeuden, stoßen die Lakaien der AIn auf der anderen Seite des Globus gegen die Zentren der chinesischen Stahlindustrie und zahlreiche große Kohlekraftwerke vor. Sie wollen den Ausstoß dieses für ihre Herren tödlichen Gases entscheidend und auf Dauer senken. Es war ihnen natürlich klar, daß wir uns das nicht bieten lassen würden, und deswegen haben sie unsere Kräfte hier gefesselt.
Ein raffinierter Schachzug, das muß man denen lassen. Und es deutet alles darauf hin, als sei der Plan zu der gesamten Operation in Berlin entstanden! Offenbar haben die AIn-Lakaien noch mehr Einfluß auf die Regierungen des Westens, als wir bisher schon befürchtet haben !«
»Das. das ist .« Geyer suchte nach dem richtigen Wort. »Perfide. ja: Das ist perfide! Allein die zweite Panzerdivision hat 98 Tote und mehr als 200 teils schwer Verwundete zu beklagen. Und wenn ich das richtig sehe, haben auch Sie Piloten verloren, General !«
»Vier gute Männer, ja.« Nachdenklich wiegte von Schirlitz den Kopf, setzte an, etwas zu sagen, schwieg dann aber.
Geyer sah ihm direkt in die Augen, und im Blick des Generalmajors war etwas Wölfisches. »102 gute Männer gestorben. für nichts und wieder nichts? Wollen wir uns das wirklich bieten lassen ?«
»Nein. Ich habe mit dem OKT gesprochen. Bärwolf und sein Generalstab sind zwar nach wie vor strikt gegen jede offensive Operation, aber sie sind wie wir der Ansicht, daß die Westmächte diesmal zu weit gegangen
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