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Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg

Titel: Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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salutierte ebenso stramm wie vorschriftsmäßig und eilte davon.
    »Bärwolf« Bittrich merkte, daß der Perser alles andere als glücklich war über den Einsatzbefehl. Da ihm der Mann am Herzen lag und sie nun unter vier Augen sprachen, stellte er ihm eine Frage, die er sich sonst nie erlaubt hätte: »Sie reagieren so ganz anders auf den Befehl als Ihr Major. Liegt Ihnen etwas auf der Seele, Ali? Soll ich einen anderen Mann in den Einsatz schicken ?«
    »Auf keinen Fall!« Die dunklen Augen des Obersten blitzten, denn er hatte durchaus verstanden, welche Frage in Bittrichs Worten mitgeklungen war. »Wenn einer diesen Einsatz kommandiert, dann ich! Aber bei einer 15fachen Überlegenheit des Gegners gehe ich von großen Verlusten aus, Thulemarschall! Und jeder einzelne dieser großen starken Burschen ist mir ans Herz gewachsen. Unsere Männer sind ein ganz besonderer Haufen! Sie haben es einfach nicht verdient, derart verheizt zu werden .«
    Der Marschall verspürte eine tiefe Erleichterung darüber, daß Ali Azimi tatsächlich der ganze Kerl war, für den er ihn immer gehalten hatte. Also gab er ihm den Zuspruch, den er brauchte: »Ich verstehe Sie besser, als Sie vielleicht glauben, Oberst. Letzten Endes kommt jeder Befehl, der einen unserer Soldaten das Leben kostet, von mir. Und glauben Sie mir, das fällt einem nicht leichter, je häufiger es passiert - eher das Gegenteil ist der Fall.
    Und unsere Gorger liegen mir genauso am Herzen wie Ihnen, auch wenn sie im Labor gezüchtet wurden - das ändert nichts daran, daß sie denkende und fühlende Wesen sind. Aber sie sind auch Soldaten, und sie wurden genau für Einsätze wie diesen erschaffen.
    Glauben Sie mir, ich gebe diesen Befehl alles andere als leichtfertig, aber nach dem Fiasko der Operation >Reinemachen< habe ich keine andere Wahl. In China geht es nicht um Sie, um mich oder um die Gorger: Das Schicksal der ganzen Welt steht auf dem Spiel. Und für die Rettung von Erde und Menschheit darf uns kein Opfer zu groß sein. Dies ist der Tag, an dem wir uns unserer Verantwortung stellen müssen - unserem Schicksal !«
    *
    Zwei Stunden später starteten zwölf vollbeladene Me 838 aus der Bärenhöhle, weitere Maschinen wurden gerade mit zusätzlichen Waffen, vor allem aber Sprengstoffen beladen und würden in wenigen Minuten folgen.
    Die Gorger an Bord waren natürlich aufgeregt, brannten regelrecht auf ihren ersten heißen Einsatz.
    Das Kunstwesen mit der Ordnungsnummer 233 und dem Namen Sefa (ihre Namen suchten sich die Gorger selbst aus, sobald sie alt genug dazu waren) diente als Scharkommandant, war also so etwas wie ein Unteroffizier - der höchste Rang, den ein Gorger erreichen konnte. Wenn Sefa nur atmete, klimperte es vernehmlich auf seiner breiten Brust, so viele Orden und Ehrenzeichen prangten auf seiner roten Uniform. Ali Azimi hatte eine besondere Zuneigung zu Sefa entwickelt, die von dem offenbar erwidert wurde.
    »Wann kämpfen, Oberst ?« knurrte er freundlich grinsend und entblößte dabei sein Raubtiergesicht. Angesichts dieser Freundlichkeit wäre manche alte Dame glatt ihn Ohnmacht gefallen vor Schreck.
    Ali sprach langsam und akzentuiert, damit der Gorger ihm folgen konnte: »Ihr zieht jetzt alle eure Kampfanzüge an und die Tarnbahnen über die Helme. Danach legt ihr euch schlafen, damit ihr ausgeruht seid, wenn ihr in den Einsatz dürft. Unser Flug wird fast 20 Stunden dauern .«
    Sefa sah den Offizier fragend an, und Ali erinnerte sich daran, daß die Gorger ihre Probleme mit Zahlen hatten. »Wir fliegen fast einen ganzen Tag lang .«
    »Tag? So lang? Wir schlafen !« Sefa ging zu seinen Artgenossen und verständigte sich grunzend und gestenreich mit ihnen. Gehorsam legten sie ihre Uniformen ab, stiegen in die getarnten Kampfanzüge und rollten sich dann auf den Matten aus ihrem Marschgepäck zum Schlaf zusammen.
    Bald war das Grunzen und Schnarchen der Gorger lauter als das gleichmäßige Dröhnen der TL-Geräte des Flugzeugs. Ein liebevolles Lächeln huschte über Azimis Gesicht, als er sah, wie viele der großen Burschen im Schlaf ihren Daumen in den Mund steckten.
    Offiziere und menschliche Unteroffiziere hatten noch viel Arbeit vor sich, bevor auch sie etwas Schlaf finden konnten. Azimi stieg die Treppe ins obere Deck des Transportbehälters hinauf, der in dieser Maschine allein den Menschen vorbehalten war. Gemeinsam mit seinen Offizieren und Unteroffizieren studierte er den vom OKT entwickelten Einsatzplan, der auf die

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