Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg
scheint, die Leute haben den ersten amerikanischen Bürgerkrieg analysiert und aus den damals gemachten Fehlern ihre Lehren gezogen«, brummte Magnus. »Wie haben Sie auf die Anfrage reagiert, Marschall ?«
»Ausweichend. Ich weiß noch viel zu wenig über die Organisation und ihre Möglichkeiten. Es könnte sich auch nur um ein paar Spinner halten, die sich einen großspurigen Namen gegeben haben. Ich brauche zuerst mehr Informationen .«
»Die wir Ihnen beschaffen sollen«, folgerte Magnus glasklar.
»So ist es. Bittrich nickte bedächtig. »Sie und Hauptmann McBain haben sich schon beim Einsatz in New York 34 hervorragend bewährt, Wittmann. Wenn Sie einverstanden, sind, möchte ich Sie beide als Kundschafter nach Georgia schicken .«
»Selbstverständlich sind wir einverstanden, Marschall. Wann geht es los ?« »Heute abend .«
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Das Gottmenschentum — Wider die Masse! Das Gottmenschentum — Wider die Masse! Das Gottmenschentum — Wider die Masse! Wider die Masse! Wider die Masse!
(Von Thronstahl)
13. Ein deutscher Freund
Die Nacht senkte sich auf Savannah herab. Die alte Stadt in Georgia, die schon 1733 vom englischen General Oglethorpe gegründet worden war und sich im Bürgerkrieg bis zum Dezember 1864 behauptet hatte, lag friedlich im Dunst der subtropischen Hitze, die hier auch so früh im Jahr schon für Tagestemperaturen von mehr als 20 Grad sorgte.
Da war ein Flirren, ein hohles Brausen, und dann senkte sich eine Flugscheibe nördlich der hohen Autobrücke über den Savannah-Fluß, auf dem die Bundesstraße 17 das Gewässer ebenso überquerte wie die Grenze nach Süd-Carolina, in das wildwuchernde Buschland jenseits der Hafen- und Industrieanlagen am Flußufer.
Der ungewöhnliche Körper war eine Reichsflugscheibe vom Typ Haunebu 7, und zwar die I 24 unter dem Kommando von Oberst von Klenk. In einem schon zur Routine gewordenen Manöver senkte sich das kreisrunde, 42 Meter durchmessende und 16 Meter hohe Objekt herab. Eine Rampe wurde ausgefahren, und zwei Männer in Zivil stürmten heraus. Kaum hatten sie den Fuß auf amerikanischen Boden gesetzt, hob die Flugscheibe auch schon wieder ab und verschwand mit ungeheuren Beschleunigungswerten im abendlichen Dunst, sobald die Rampe wieder in der Hülle verschwunden war.
Die beiden Männer sahen ihr nicht nach. Flugscheiben waren für sie längst etwas Alltägliches.
Magnus Wittmann und Mike McBain trugen einmal mehr Folienmasken im Gesicht und sahen auch wegen ihrer Kleidung für den unvoreingenommenen Betrachter wie zwei typische »Rednecks« aus - Rothälse, wie die Nordstaatler die Bewohner des Südens gern abfällig nannten.
Um nicht aufzufallen, unterhielten sich die beiden auf Englisch, das Magnus noch besser beherrschte als Mike das Deutsche. Sie kämpften sich durch das verfilzte Gebüsch bis zur Landstraße, auf der um diese Zeit so gut wie kein Verkehr herrschte.
Ein wenig unschlüssig sahen sie sich um, denn sie hatten eigentlich damit gerechnet, von einem amerikanischen Thule-Agenten abgeholt zu werden. Doch weit und breit war niemand in Sicht. Sie warteten noch ein paar Minuten, dann machten Sie sich zu Fuß auf den Weg nach Savannah.
*
Nach mehr als einer Stunde hatten sie die Stadt erreicht. Sie hatten sich am Flußufer gehalten und kamen so zwangsläufig auf den Factors Walk. An der Ecke Drayton bogen sie in die Altstadt ab, bis sie die Gaston Street erreicht hatten. Hier, unmittelbar am aus zahlreichen Filmen bekannten Forsyth Park, lagen einige schmucke Frühstückspensionen.
Die alten, aber gepflegten Häuser an der Gaston Street waren durchweg aus Stein gebaut - keine Selbstverständlichkeit in Savannah. Da sich ihr Kontaktmann nicht hatte blicken lassen, mußten sie sich auf eigene Faust eine Unterkunft suchen.
Ein Haus fiel ihnen ins Auge. Das Grundstück war umgeben mit einem hohen schmiedeeisernen Gitter, zum überdachten Eingang im Hochparterre führte eine breite steinerne Treppe hinauf, und an der Gaslaterne auf dem großzügig angelegten Gehweg vor dem Haus hing ein gelbes Schild, auf dem mit schwarzer Farbe eine Ananas dargestellt war. Darunter stand in verschnörkelter Schrift:
The Gastonian
Savannah's Historic Inn of Hospitality
220 East Gaston Street
»Das nehmen wir !« entschied Mike spontan, und Magnus nickte zustimmend. Der Amerikaner stieg die Treppe empor und klopfte. Eine weiße Frau mittleren Alters öffnete.
»Haben Sie ein Zimmer für uns ?« fragte Mike.
»Eines ?« antwortete die
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