Stahlfront 5: Yes, we can
die großen Tieflader, die aus den anderen Lastbehältern rollten und nun langsam auf die Menge zufuhren.
»Was wollen Sie mit den Trucks ?« fragte der Sheriff ehrlich erstaunt.
»Wir holen uns unser Eigentum zurück. In Ihrem Smithsonian Museum stellen Sie zahlreiche revolutionäre Waffensysteme zur Schau, die Ihre plündernden Horden einst aus Deutschland geraubt haben. Ich schätze, etwa 30 Prozent der Exponate dort gehören uns. Und die wollen wir jetzt endlich wiederhaben .«
»Das... das können Sie doch nicht machen«, versuchte der Sheriff einen schwachen Widerspruch.
Magnus lächelte ihn an, doch seine Augen lächelten nicht. Sie schauten unerbittlich. »Doch, Sheriff, das können wir, und das machen wir auch. Oder wie man bei Ihnen sagt: >Yes, we can !< «
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9. »Zierlich denken und süß erinnern, ist das Leben im tiefsten Innern .«
(Johann Wolfgang von Goethe)
Der fünfte November des Jahres 2011 war ein Sonnabend. Am Rande des Regierungsviertels von Neu-Berlin wurde ein neues Museum eingeweiht - und zwar ein ganz besonderes.
Magnus Wittmann, Mike McBain und selbst Manfred Behrens konnten sich einer gewissen Ergriffenheit nicht erwehren, als sie in den ersten Minuten nach Sonnenuntergang die Eingangstreppe zum dem klassizistischen Bau erreichten, der schon in den 50er Jahren beim Bau der Stadt »auf Vorrat« errichtet worden war, jetzt aber erst seiner Bestimmung übergeben wurde. Die beiden Soldaten hatten ihre besonders prächtigen Ausgehuniformen angelegt, Manfred trug einen Frack, in dem er noch eleganter als sonst schon wirkte. Die Offiziere wurden von ihren Damen begleitet, die sich gehörig herausgeputzt hatten.
Deutsche Flakscheinwerfer aus dem Zweiten Weltkrieg sorgten für eine stimmungsvolle Atmosphäre aus Licht und Schatten. Eine große, festlich gestimmte Menschenmenge hatte sich hier versammelt, um einer Rede von Thulemarschall Bittrich zu lauschen. Die Frauen hatten ihre teuersten Abendroben aus dem Schrank geholt, und wer von den Männern nicht Uniform trug, war wie Manfred im Frack erschienen.
Bittrich betrat nun das Rednerpult am oberen Ende der Freitreppe. Rechts und links von ihm befanden sich vor der Säulenfront des Gebäudes zwei etwa sechs Meter hohe Gebilde, die mit weißen Tüchern verhüllt waren.
«Meine lieben Soldaten, sehr verehrte Damen und Herren«, begann der Marschall seine Ansprache, »ich begrüße Sie herzlich zur feierlichen Eröffnung des Von-Klenk-Brewer-Museums für deutsche Hochtechnologie. Über die beiden Helden, die diesem Gebäude ihren Namen gaben und denen wir alle unser Leben verdanken, brauche ich wohl keine weiteren Worte mehr zu verlieren. Aber ich möchte etwas sagen zu dem Museum, das wir ihnen weihen: In ihm finden Sie all die Zeugnisse der außergewöhnlichen Leistungen unseres Volkes, die sich die Siegermächte 1945 völkerrechtswidrig unter den Nagel rissen und wie billige Jagdtrophäen ausstellten, oft ohne genau zu wissen, was sie da überhaupt in Händen hielten. Deswegen verstaubten viele großartige Konstruktionen wie Haunebu I und II, Vril-Jäger, Schildkröte und Schriever-Flugscheibe in geheimen amerikanischen Archiven. Wenn die Amerikaner sie schon nicht nutzen konnten, weil sie die zugrundeliegende Technik weder verstanden noch beherrschten, sollten wenigstens auch die Deutschen nichts davon erfahren, war es doch erklärtes Kriegsziel der Alliierten gewesen, den deutschen Stolz zu brechen.
Nun, wir hier in Thule hatten nach dem Krieg fast alles verloren: unsere Heimat, unsere Freunde, oft sogar unsere Familien. Doch eines haben wir uns niemals nehmen lassen - unseren Stolz .«
Zustimmendes Gemurmel machte sich breit. Und dann verkündete Bittrich unter dem Jubel der Zuschauer: »Nun haben wir alle diese Zeugnisse der großartigen Schaffenskraft unserer Vorfahren heim in unser Reich geholt. Wir taten das nicht zuletzt, um den amerikanischen Multikultihochmut zu brechen: Dieses Museum ist die Demonstration der Überlegenheit einer reinerbigen Nation über jedes Mischvolk. Nach dem Krieg haben die Amerikaner - offenbar im Auftrag der AIn - alles getan, um in ihrem Einflußbereich und vor allem in Deutschland das zu fördern, was der ehemalige bayrische Ministerpräsident Stoiber einmal so treffend mit dem Begriff >Durchrassung< bezeichnet hat. Uns konnten sie das nicht antun - und deshalb haben wir am Ende doch gesiegt!
Um unseren Kindern zu zeigen, daß sie zu einem Volk gehören, auf das sie zu Recht stolz sein
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