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Stahlhart

Titel: Stahlhart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volkmar Joswig , Henning von Melle
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schöner Abend. Und ich finde die Ankündigung interessant. DUO-9 wird annonciert als satirisch-kabarettistisches Duo mit hintergründigen, humorigen, kauzigen Texten, amüsanten Liedern, lustiger Lyrik. Ein abwechslungsreiches, humorvolles Programm für Menschen, die bereit sind, zuzuhören. Das ist genau das Richtige für Britta und mich. Wir mögen intelligenten Humor und können nichts mit platten Kalauern oder Comedy unter der Gürtellinie anfangen. Also werden mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen, wenn ich die Kritik mache.«
    »Tu das. Ich halte das für eine gute und umsichtige Idee. Ich segne das ab. Sag Surbeck Bescheid.«
     
    Während Rainer West zurück ins Archiv ging, saß Dr. Koschnick geistesabwesend in seinem Büro. Seine Gedanken drehten sich um Jens Goldstein. In diese Situation hinein klingelte das Telefon. Hauptkommissarin Hansen suchte das Gespräch mit dem Chefredakteur.
    »Herr Dr. Koschnick, wir rollen gerade den Fall neu auf. Ich möchte Sie darüber informieren, dass wir Rainer West inzwischen nicht mehr verdächtigen. Allerdings müssen wir davon ausgehen, dass West in irgendeiner Weise eine Rolle spielt. Gibt es von Ihrer Seite her einen Hinweis, ob sich in Wests Kollegenkreis jemand befindet, der eine alte Rechnung mit ihm offen hat? Wissen Sie von Unstimmigkeiten oder Problemen?«
    »Dazu kann ich nichts sagen«, wand sich Koschnick heraus. »Sie können sich vorstellen, dass ich als Vorgesetzter nicht alles mitbekomme.«
    »Aber Sie hören doch auch etwas, kriegen mit, wenn sich etwas Ungewöhnliches ereignet.«
    »Das sind Personalprobleme, die die Polizei nicht unbedingt interessieren muss.«
    »Wahrscheinlich, aber wenn sie im Zusammenhang mit Rainer West stehen, schon. Die Nähe Wests zum Fall ist zu deutlich, als dass irgendetwas ignoriert werden kann. Nicht umsonst ist Rainer West in unser Blickfeld geraten und Sie haben die Auswirkungen selbst erlebt. Also überlegen Sie bitte, ob Sie sich nicht doch an etwas erinnern können.«
    »Selbstverständlich will ich Ihre Ermittlungen nicht behindern oder ihnen im Wege stehen. Es gibt tatsächlich etwas Ungewöhnliches. Wir haben Probleme mit Jens Goldstein, der wiederum ein Problem mit Rainer West zu haben scheint, wobei sein Vorgehen von einer gewissen Aggressivität geprägt ist.«
    »Danke für Ihre Offenheit. Sind Sie der Meinung, dass diese Probleme und sein Vorgehen über das normale Maß eines kollegialen Streits hinausgehen?«
    »Sonst hätte ich es nicht erwähnt.«
     
    Zwei Stunden später betrat Hauptkommissarin Hansen das Zeitungsarchiv, um mit Rainer West zu sprechen.
    »Bitte erschrecken Sie nicht, wenn Sie mich sehen. Dies soll nur ein informatives Gespräch zwischen uns sein. Es gibt keinen Grund für Sie, nervös zu sein«, begrüßte sie den Journalisten.
    »Warum sollte ich auch nervös sein, ich habe nichts angestellt, was für die Polizei interessant sein könnte, es sei denn, Sie interessieren sich dafür, dass ich heute morgen heimlich das letzte Brötchen genommen habe, als meine Partnerin in der Küche war. War das Mundraub?«, fragte Rainer.
    »Seien Sie nicht albern. Im Grunde komme ich, um Sie zu schützen. Wir versuchen zu ermitteln, ob jemand gegen Sie arbeitet. Es geht also allein darum, Sie zu entlasten. Wir sind gerade dabei, herauszufinden, wer aus Ihrem sozialen Umfeld ein Interesse daran haben könnte, Ihnen schwer zu schaden.«
    »Danke für Ihre Fürsorge, ich recherchiere gerade selbst. Schaue mir alte Berichterstattungen an. Vielleicht bin ich seinerzeit jemandem zu sehr auf die Füße getreten.«
    »Und, hat sich schon etwas ergeben?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Was heißt ›eigentlich‹? ›Eigentlich‹ bedeutet eine Einschränkung, das muss ich Ihnen nicht sagen. Das klingt, als sei doch etwas dabei, das Sie aber nicht einschätzen können.«
    »Nein, so meine ich das nicht. Bei uns Zeitungsleuten gibt es immer mal diesen oder jenen Artikel, der dem einen oder anderen nicht passt. Natürlich gibt es auch mal einen Aufreger, aber ich habe nichts gefunden, das dieses maßlose Vorgehen auch nur im Hauch rechtfertigen würde.«
    »Etwas anderes. Gibt es denn in Ihrem sozialen Umfeld, Bekannten- oder Kollegenkreis, in der Verwandtschaft jemanden, der Ihnen schaden wollen könnte?«
    »Ich kann mir das nicht vorstellen.«
    »Ihr Chefredakteur erwähnte in diesem Zusammenhang den Namen Jens Goldstein.«
    »Ich muss zugeben, dass es kollegiale Schwierigkeiten gibt. Ich hatte mir dazu auch

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