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S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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stand.
    „Das Kraftwerk erhält regelmäßig heimliche Lieferungen", führte er weiter aus. „Ortskundige Schmuggler sickern bei Nacht in die Zone ein und schaffen ihre Güter bis zum Kraftwerk. Mit Hilfe eurer Ausrüstung kann ich mich vielleicht an ihre Fersen heften und bis zu dem Komplex vordringen. Dort gibt es sicherHinweise, was die Minen oder diese merkwürdigen Wetterphänomene zu bedeuten haben."
    „Geh besser nicht allein", bat Murphys Kollege. „Das ist viel zu gefährlich. Lass uns mitkommen."
    Das hättest du wohl gern. Damit dein Land in die Hände bekommt, was die Verrückten hier entwickeln.
    „Nein!", stieß David weitaus heftiger hervor als eigentlich be. „Ich gehe meinen eigenen Weg, entweder mit oder ohne eure Hilfe."
    Murphy band das Seil ohne einen weiteren Kommentar an den Rucksack. Vielleicht, weil er die Entschlossenheit in Davids Augen sah, vielleicht aber auch nur, weil ihm elend kalt war.
    David schickte die beiden Männer zurück. Als sie sich auf halbem Weg zum Auto befanden, machte er sich daran, die schwere Last in die Höhe zu hieven. Mit Gewehr und Rucksack versehen, zog er sich wieder zurück. Er hatte es plötzlich sehr eilig, auf die Anhöhe zu kommen und hastete von dort aus über die freie Fläche, bis er den Schutz des Waldes erreichte.
    Erst als er völlig sicher sein konnte, dass ihm niemand folgte, öffnete er den Sack, um den Inhalt zu überprüfen. Er fand alles, was er gefordert hatte. Eine H&K MP5, ein Nachtsichtgerät, Blendgranaten und genügend Proviant für die nächsten zwei Wochen.
    Sein Trip in die Zone konnte endlich beginnen.

12.
    ABTEILUNG FÜR SCHWERKRIMINALITÄT, 06. APRIL 2006, 17:00 UHR
    Die Polizeistation, in der sich auch Marinins Büro befand, war ein tristes graues Gebäude aus stalinistischer Zeit. Unter dem paranoiden Diktator waren Hunderte in den Kellergewölben gefoltert und getötet worden. Selbst heute noch beobachtete Marinin aus seinem Bürofenster manchmal alte Menschen, die draußen die Straßenseite wechselten und sich bekreuzigten. Niemand, der einen solchen Terror erlebt hatte, konnte ihn je vergessen.
    Marinin parkte den Lada zwischen zwei Streifenwagen und nickte dem Uniformierten zu, der auf einer Motorhaube hockte. Auf seinen Knien lag eine Boulevard-Zeitung, neben ihm stand eine Teetasse, deren Henkel abgebrochen war.
    „Schlimme Sache", sagte der Uniformierte. Marinin war sich nicht sicher, ob er mit sich selbst sprach, blieb aber trotzdem stehen.
    „Was meinen Sie?", fragte er.
    Der Mann sah auf. Er war ein älterer Beamter mit rotem Gesicht und dicken Tränensäcken. Marinin kannte ihn nicht und vermutete, dass er zu der Verstärkung gehörte, die man angefordert hatte, um Reporter und Sensationstouristen unter Kontrolle zu bringen.
    „Die verdammten Mutanten", antwortete der Uniformierte. Sein Zeigefinger strich über die Schlagzeile der Zeitung. „Hiersteht, dass die CIA zu Sowjetzeiten Mutanten gezüchtet hat, die man rund um Tschernobyl ausgesetzt hat, um ..." Er runzelte die Stirn und blickte wieder auf die Zeitung. „Wie war das noch? Also, die CIA."
    Marinin schüttelte den Kopf. „Ich will es gar nicht hören. Außerirdische, CIA-Mutanten ... haben denn hier alle den Verstand verloren?"
    Er wandte sich ab und ging zur Tür.
    „Wenn Sie alles besser wissen, dann sagen Sie mir doch mal, was da draußen passiert", rief der Beamte ihm nach. Es gab nichts, was Marinin darauf hätte antworten können, also schwieg er und betrat die Polizeistation. Um diese Zeit war auf den Linoleum belegten Gängen und in den dunklen Büros kaum etwas los. Die Nachtschicht hatte längst von der Tagschicht übernommen, die meisten Zivilbeamten waren bereits zuhause bei ihren Familien - dort, wo auch Marinin hätte sein sollen. Seine Frau würde nicht mit dem Essen auf ihn warten, dafür kannte sie ihn zu gut, wusste, wie sehr er sich an seinen Fällen festbeißen konnte. Er war froh, dass sie seine Besessenheit tolerierte, auch wenn er sich manchmal fragte, wie sehr sie darunter litt. Gefragt hatte er sie nie danach, vielleicht wollte er es auch gar nicht wissen.
    „Major Marinin?" Die Stimme von lakovlev Guba riss Marinin aus seinen Gedanken. Er drehte sich um und blickte in das kleine Büro, an dem er gerade vorbeigegangen war. Es gehörte eigentlich einem Leutnant der Sitte, doch auf dem Schreibtischstuhl saß der junge übergewichtige Sergeant Guba.
    „Lass dich nicht beim Porno Lesen erwischen, lakovlev", sagte Marinin

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