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S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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ganze zwei Kilometer. Dahinter setzte die Armee Fußpatrouillen ein. Trotzdem gab es immer wieder Unbelehrbare, die körperliche Anstrengungen scheuten. Der Hummer (die Zivilversion, die den osteuropäischen Gebrauchtwagenmarkt überschwemmte, seit sie wegen ihres Benzinhungers in den USA hoch besteuert wurde) war das beste Beispiel.
    Das Wrack konnte erst zwei oder drei Jahre hier liegen, ansonsten hätten es Gräser und Gestrüpp stärker überwuchert.
    David ging näher heran und warf einen Blick auf die von Rost zerfressenen Trümmer. An der geborstenen Windschutzscheibe klebte eingetrocknetes Blut, doch von den Insassen fehlte jede Spur. Vermutlich waren sie von der Armee geborgen und bestattet worden.
    Auch sonst herrschte gähnende Leere im Innern. Automarder der übelsten Sorte hatten alles entfernt, was sich demontieren ließ: Sitze, Spiegel, Fußmatten, Armaturen.
    Nur noch blankes Blech starrte David entgegen. Erste Schlingpflanzen rankten sich daran in die Höhe. Die Fahrerseite war bereits eine Handbreit im Boden versunken. Türen und Scheiben lagen unterhalb der grünen Grasnabe. Langstielige Ähren strebten dem Licht entgegen.
    David überprüfte den Tankverschluss. Er war aufgebrochen, wie erwartet. Am Einfüllstutzen zu riechen war sinnlos. Die Automarder hatten den Sprit bis auf den letzten Tropfen abgesaugt.
    Kopfschüttelnd ging er weiter. Marinin hatte nicht übertrieben. In der Zone herrschte das Prinzip fressen und gefressen werden. Alles, was einigermaßen von Nutzen schien und keine lebenden Besitzer mehr hatte, verschwand innerhalb kürzester Zeit in den Taschen beutehungriger Stalker.
    Je höher die Sonne am Himmel stieg, desto wärmer wurde es. Moos und Gräser begannen zu dampfen. David schlug die Kapuze zurück und atmete tief ein. Wie herrlich es doch war, die Lungen mit frischem Sauerstoff zu füllen. Davon hatte er vier Jahre lang geträumt: Frei umherlaufen zu können und nicht nach wenigen Schritten an eine unüberwindlich hohe Mauer zu stoßen.
    Er spürte eine belebende Euphorie. Endlich. Endlich konnte er sich nach Herzenslust bewegen. Die dreißig Kilo Gepäck auf seinem Rücken stellten kein Hindernis dar. Im Gegenteil. Er brannte regelrecht darauf, sich zu verausgaben.
    Mit dem Gewehr in zwei Koppelschlaufen vor dem Bauch hängend schritt er kräftig aus. Im Gegensatz zu anderen Stalkern brauchte er keine Kraftfelder zu fürchten. Auf seinen inneren Detektor war jederzeit Verlass.
    Da meldete sich auch schon das feine Prickeln unter seiner Stirn und warnte ihn vor einer direkt vor ihm befindlichen Energieansammlung. David ging sofort langsamer, konnte aber nichts Verdächtiges ausmachen. Erst als die Anomalie nur noch fünf Schritte entfernt lag, bemerkte er ein leichtes Flimmern in der Luft. Sehr kurz und kaum verräterisch. Wer nicht schon ahnte, was da lauerte, marschierte geradewegs hinein.
    David kniff die Augen zusammen und fokussierte seinen Blick.
    Aber das Feld blieb unsichtbar. Ab und zu ein Flimmern der aufgeladenen Luftschichten, wie an einem heißen Sommertag, mehr licht. Anhand des sich gegen den Wind wiegenden Grases erkannte er, dass die Säule mehr als drei Meter durchmaß.
    Zoll für Zoll suchte David den Boden ab, bis er ziemlich genau .m Zentrum ein bläuliches Glitzern bemerkte. Tatsächlich. Dort zwischen den Halmen verbarg sich eines der vielen unterschiedlichen Artefakte, deretwegen all die Stalker ihr Leben riskieren.
    David klaubte eine Handvoll Laub auf, stellte sich in Windrichtung und ließ die welken Blätter aus der Hand wehen. Von einer Feinen Brise emporgetragen, wirbelten sie direkt auf die Energiesäule zu - bis die Luft ohne Vorwarnung zu knistern begann.
    Sobald sie die Anomalie passierten, wurden die Blätter von einem Netz haarfeiner Lichtblitze umsponnen. Immer stärker wirkte die Energie auf sie ein, bis sie Elmsfeuern gleich über die Blattoberfläche zuckte. Eingehüllt in bläulichweiße Aureolen, wurde das Laub zu schwarzer Asche, die in winzige Partikel zerfiel und mit dem Wind verwehte.
    Der ganze Vorgang dauerte nur wenige Sekunden, danach wirkte alles wie zuvor, als hätte es die Handvoll Laub nie gegeben. Nicht auszudenken, was mit einem Menschen geschah, der .n diese Falle geriet.
    David ging einige Schritte zurück und sah sich nach massiven Wurfgegenständen um. Zuerst nach Steinen, aber die waren im 3ras nirgends zu entdecken. Schließlich gab er auf und kehrte mm Autowrack zurück. Dort hob er eine abgebrochene Verstrebung

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