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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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dass man ihn lebend wollte, sondern ganz einfach, weil er nicht über die möglichen Folgen seiner Aktion nachdachte.
    Doch die Stalker hatten die Leuchtkugel nicht abgeschossen, um ihre Entführung zu offenbaren. Sie beleuchteten das Gefechtsfeld, um einem weiter oben postierten Scharfschützen freie Sicht zu verschaffen. Marinin versuchte noch, David zu warnen, aber da war es schon zu spät.
    Das Präzisionsgewehr bellte laut auf.
    Ein einziges Mal, aber das genügte völlig. Was danach geschah, vollzog sich so schnell, dass David keine Zeit blieb, es zu begreifen.
    Zuerst spürte er nur ein leichtes Zupfen oberhalb der Hüfte.
    Dann zuckte etwas heiß und scharf durch seinen Körper. Er riss den Mund auf und schnappte nach Luft. Der Schmerz strahlte sternförmig bis in die letzte Nervenzelle aus. Einen Moment lang schien alles in Flammen zu stehen, dann wurde ihm eiskalt in der Brust.
    Ein Hochgeschwindigkeitsgeschoss!, analysierte er in einem separaten Teil seines Bewusstseins, das die ganze Situation aus nüchterner Distanz zu beobachten schien. Der Aufprallschock lähmt das Nervensystem selbst bei kleinsten Verwundungen.
    Er wollte schreien. Aber bevor er auch nur einen einzigen Laut herausbekam, kippte er schlaff nach vorne. David konnte sich nicht einmal mehr abstützen, sondern schlug der Länge nach ins Gras.

2.
    IM KONTROLLRAUM
    Schafft Kim Raika unversehrt ins Labor, ihr Wohlergehen hat oberste Priorität!, lautete Dobrynins letzter Befehl, bevor er die Verbindung trennte.
    Ein entsprechend formulierter Gedanke genügte, um den Symbionten aus seinen Poren zu lösen. Die ölige Substanz floss umgehend von seiner Haut ab und zog sich mit einem saugenden Geräusch in die Schnittstelle zurück.
    Der Moment des Übergangs war stets unangenehm. Meistens verspürte Dobrynin ein Gefühl des Verlustes, in dem die Welt um ihn herum an Farbe verlor und plötzlich nur noch aus verschiedenen Graustufen zu bestehen schien. Diesmal fühlte er sich einfach nur ausgelaugt und schwindlig.
    Es kostete ihn Mühe, die Balance zu halten. Nach einem Moment völliger Desorientierung verspürte er nur noch den Wunsch nach Erholung. Doch eine drängende Frage, die durch seine Hirnwindungen pulsierte, hinderte ihn am Hinsetzen.
    Was war das?, hämmerte es wieder und wieder durch seinen Kopf. Wer hat da gesprochen?
    „David hat recht", wiederholte er leise den Satz, der ihm so sehr zu schaffen machte.
    Er bestand nur aus drei kurzen Worten, doch sein Inhalt war von hoher Brisanz. Die persönliche Ansprache hatte sich an die beiden Auserwählten gerichtet, davon war der Professor überzeugt. Erschöpft stützte er sich am Schaltpult ab, um einen Moment zu verschnaufen.
    Steckte er wirklich in Schwierigkeiten, oder bildete er sich dieses Problem nur ein? Die Noosphäre, das C-Bewusstsein, war ein gigantisches, die ganze Welt umspannendes PSI-Feld, das aus einem Wechselspiel von Milliarden persönlicher Auren und Gedanken bestand. War vielleicht nur ein unbedeutender Satzfetzen, der gerade zufällig zur Situation passte, durch den Filter gedrungen?
    Durchaus möglich, aber wenig wahrscheinlich.
    Dobrynin massierte seine geschlossenen Augenlider, bevor er durch die Trennschreibe in das blau erleuchtete Labor sah. Doch der Blick aus der Ferne genügte ihm nicht. Er musste näher heran, musste sich Gewissheit verschaffen. Noch ein wenig wackelig auf den Beinen, ging er hinüber.
    Abgesehen von den Bewusstlosen in den Glastanks, war die kleine Halle menschenleer. Ein sanftes elektrisches Summen lag in der Luft. Sonst waren bloß seine Schritte zu hören.
    Auf halbem Wege zwischen Tür und Anlage blieb Dobrynin stehen. Sein Blick wanderte von einem Probanden zum nächsten. Jeder der sieben war ein echtes PSI-Talent mit großem energetischem Potenzial. Mit den meisten von ihnen hatte er schon in Akademgorodok zusammengearbeitet, in der legendären Abteilung Acht. Glasnost und Perestroika hatten die dortigen Forschungen unterbrochen, aber nicht für alle Zeiten gestoppt. Der lange Atem des KGB und sein persönlicher Ehrgeiz hatten die geheime Fortsetzung unterhalb des stillgelegten Kernkraftwerks ermöglicht.
    Es hatte Jahre intensiver Arbeit gebraucht, bevor der Zusammenschluss individueller PSI-Talente zu einem dauerhaften Kollektiv endlich geglückt war. Die sieben Personen in den Nährstofftanks existierten nicht mehr, nur noch das, was sie gemeinsam darstellten: die Verbindung zum C-Bewusstsein.
    Niemand sonst war in der Lage, diese

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