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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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allumfassende Aura anzuzapfen, die den gesamten Planeten unsichtbar umspannte. Trotzdem hatte Dobrynin eine einzelne Stimme gehört, dort, wo es eigentlich nur das Ganze, Gesamte geben durfte, das sich ganz und gar seinem Willen unterordnete.
    Konnte das denn sein? War es wirklich möglich, dass sich einer der sieben so weit aus dem Verbund zurückgezogen hatte, dass er seinen eigenen Gedanken nachhing? Eigenen Plänen, die denen der Abteilung Acht zuwiderliefen?
    Oder hatte Dobrynin nur ein mentales Echo gehört? Einen verzerrten, irgendwie gespiegelten und zurückgeworfenen Gedanken, der von einem ganz normalen Menschen, wenn nicht sogar von diesem David Rothe selbst, ausgegangen war? Oder von diesem verdammten Major, der immer wieder dazwischenfunkte, oder von Kim Raika, auf die Dobrynin so viele Hoffnungen setzte.
    Es wäre schließlich nicht die erste Interferenz gewesen, die seinem Projekt zu schaffen machte. Insbesondere, seit der starken Schwächung des Verbundes. Ja, je länger der Professor darüber sinnierte, desto absurder erschien ihm der Gedanke, dass einer der sieben falschspielen könnte.
    Trotzdem.
    Sein Misstrauen war geweckt.
    Dobrynin starrte weiter auf die Anlage, die nichts weiter war als eine große Batterie, die sich aus menschlichen Gehirnwellen speiste.
    Um seine müden Arme ein wenig zu entlasten, hakte er beide Daumen hinter die Gürtelschnalle. Doch das hätte er besser gelassen. Da er in den letzten Wochen mehrere Kilo verloren und noch kein neues Loch in den Gürtel gestanzt hatte, rutschte ihm der lockere Hosenbund unangenehm weit in die Tiefe, ohne dass er es merkte.
    Sein Blick galt weiterhin den gläsernen Tanks oder genau genommen nur noch einem von ihnen. Professor Dobrynin hatte sich entschieden. Wenn es denn einen Verräter in den eigenen Reihen gab, dann war er sicherlich dort zu finden. An der äußersten linken Ecke.
    Langsam ging er auf den betreffenden Zylinder zu.
    Die darin befindliche Frau war ohnehin der Schwachpunkt des Siebener-Kollektivs. Ihre wuchernde Krankheit hatte nicht nur ihren Körper schwer angegriffen, sondern auch ihre Hirnstromaktivität stark herabgesetzt.
    Der Professor machte ihren rapiden Verfall schon lange dafür verantwortlich, dass sich das C-Bewusstsein nicht nach Belieben steuern ließ. Vielleicht hatten die Störungen der jüngsten Zeit aber noch weitere Ursachen, die ihm bisher nicht bewusst gewesen waren ...
    „Du bist bald nur noch Geschichte." Beide Daumen tief im Hosenbund, blieb er vor der gewölbten Scheibe stehen, die sein triumphierendes Lächeln widerspiegelte, während er fortfuhr: „In ein paar Stunden wirst du gegen etwas Jüngeres, Besseres ausgetauscht. Danach geht hier wieder alles seinen gewohnten Gang.”

IM ERDKESSEL
    „Mach mir bloß nicht schlapp, mein Junge!", rief Alexander Marinin verzweifelt. „Du darfst mich nicht alleine lassen. Ich hab doch sonst niemanden mehr!" Selbst in den Ohren des Majors besaßen diese Worte einen egoistischen Klang. Doch was da aus ihm hervorsprudelte, brachte nur seine tiefsten Gefühle zum Ausdruck. Allein die Vorstellung, nicht nur seine eigenen Kinder, sondern auch David Rothe zu überleben, brachte ihn an den Rand der Verzweiflung.
    Wie gerne hätte er seine Existenz hergegeben, um die des Jungen zu retten. Selbst zu sterben, erschien ihm in diesem Augenblick geradezu verlockend. Doch er musste leben, schon um der Gerechtigkeit willen. Und um Menschen wie Kim und David vor dem zu bewahren, was seiner eigenen Familie widerfahren war.
    Wenn er allerdings die aktuelle Situation betrachtete, konnte Alexander nicht anders, als sich einzugestehen, dass er auf ganzer Linie versagt hatte.
    „Hilf mir doch", bat er verzweifelt, doch David hing weiter schlaff in seinen Armen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als in die Knie zu gehen und sich den Jungen über die rechte Schulter zu wuchten. Erst als sich Alexander wieder aufrichtete, spürte er deutlich, dass er das Gewicht eines Erwachsenen trug. Trotzdem würde David für ihn immer der trotzige und unter Schock stehende Junge bleiben, der seine Eltern bei einem geheimnisvollen Unfall verloren hatte. Ein Junge, den es zu beschützen galt. Wenn es sein musste, würde ihn Alexander bis ans Ende der Welt schleppen, um ihm das Leben zu retten.
    Statt die Gelegenheit zu nutzen und sie zusammenzuschießen, drängten sich die Monolith-Stalker lieber um Kim und schoben sie zu siebt davon. Der Ring aus Leibern, der sie umgab, war so dicht, als

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