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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Einschläge nahe der Arena erschüttert.
    „Ich fürchte, unseren Gewinn können wir in den Wind schreiben", lenkte er die Aufmerksamkeit lieber auf das Wesentliche. „Wenn die Armee mit vereinter Macht vorrückt, müssen die Wächter das Camp früher oder später evakuieren. Anders geht es gar nicht."
    Er sah nicht sonderlich traurig aus wegen des entgangenen Geldes. Aber vielleicht kam das David auch nur so vor, weil er dauernd an das Gesicht des zweiten Scharfschützen denken musste: Doppelkinn! Leider konnte er seine Beobachtung nicht mehr überprüfen, weil die Leiche des Abgestürzten auf dem lodernden Podest lag. Aber David war sich absolut sicher, das Gesicht von Igels angeblich verstorbenem Kumpan gesehen zu haben.
    „Wir müssen auch unsere eigenen Waffen abschreiben." Alexander Marinin deutete auf das Chaos am Haupteingang, wo sich die fliehenden Stalker inzwischen gegenseitig mit dem blanken Messer bekämpften, um schneller nach draußen zu kommen.
    „Ich kenne eine Hintertür, am anderen Ende des Spielfeldes", erklärte Igel. ,Vielleicht geht es da ein wenig gesitteter zu."
    „In Ordnung. Du gehst vor!" Falls Igel den abweisenden Ton in Davids Stimme bemerkte, ließ er es sich nicht anmerken. Der Major machte allerdings ein fragendes Gesicht, als sie sich beide hinter dem Stalker einreihten.
    Doch für Erklärungen fehlte die Zeit.
    Weitere Detonationen erschütterten die Arena. Diesmal erbebte das Gebäude bis in seine Grundfesten, und das Dach begann zu knirschen. Aus breiten Rissen und Spalten drang brennender Staub hervor. Teile der Innenverkleidung und mehrere Beleuchtungskörper hagelten zu Boden. Risse breiteten sich blitzschnell über die Decke aus.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, liefen sie gemeinsam los, die bereits bekannte Strecke entlang. Eine dicke Wolke aus Staub und Rauch waberte über den Boden, aber die Hindernisse hoben sich noch gut genug ab, um zwischen ihnen hindurchzulavieren.
    Davids Befürchtung, die anvisierte Metalltür könnte verschlossen sein, erwies sich glücklicherweise als unbegründet. Sie war schon von Weitem zu sehen, in der rechten, hinteren Ecke, halb verdeckt von einem starrenden Berg aus Brettern und Gestänge. Das Türblatt sah so aus, als hätte ein wütender Riese mit der Faust dagegengeschlagen, so stark eingedrückt hing es in den Angeln.
    Der mit schwarzem Ruß umrandete Rahmen vervollständigte den Eindruck, dass eine Granate dicht neben dem Gebäude eingeschlagen sein musste. Die Arena lag unter massivem Feuer. Vermutlich, weil die Armeeführung von der gut besuchten Veranstaltung wusste.
    Sie würden Glück brauchen, um dieses starke Bombardement heil zu durchqueren. Hoffentlich hatten sie das ihnen zustehende Quantum nicht schon im Kampf gegen die Stalkerkiller verbraucht.
    Kurz vor Erreichen der halb offenen Tür sahen sie sich noch einmal an und nickten sich zu. Draußen war es einigermaßen ruhig, das galt es zu nutzen. Igel übernahm erneut die Führung. David wollte sich gerade daranmachen, ihm und dem Major zu folgen, als er ein Stöhnen hörte.
    Abrupt blieb er stehen.
    Zuerst ließ sich nicht ausmachen, woher der lang gezogene, beinahe unmenschliche Laut kam, aber dann entdeckte er in den Trümmern der zusammengebrochenen Tribüne einen Stalker. Zweifach aufgespießt hing er da, in einer seltsam verdrehten Haltung, sowohl den Brustkorb als auch den rechten Oberschenkel von bluttriefenden Eisenspitzen durchbohrt.
    Ein grotesker, unglaublich verstörender Anblick, selbst in diesem Chaos aus Tod und Leid. David wollte schon auf das in sich verschobene Strebengeflecht zutreten, um dem Mann irgendwie zu helfen, als eine erneute Serie von Detonationen erfolgte.
    Flüche und Angstschreie gellten auf. Instinktiv sah er in die Höhe und bemerkte gerade noch, dass die Decke auf ganzer Länge auseinanderbrach und in die Tiefe stürzte. Ehe er die eigene Schrecksekunde überwinden konnte, wurde er am Kragen gepackt und nach draußen gezerrt.
    Es musste wohl der Schock sein, aber aus irgendeinem Grund lief der Vorgang für ihn wie in Zeitlupe ab. So offenbarte ihm der Blick, den er im Vorbeistolpern auf das Türschloss warf, dass der Sperr-Riegel im Inneren des Mechanismus ruhte. Sie hätten die Halle also auch verlassen können, wenn die Tür nicht aufgesprengt worden wäre. Wobei sich allerdings die Frage stellte, warum die Wächter ein derartiges Einfalltor für Schnorrer und Schwarzseher vergessen haben sollten.
    Noch während er diese

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