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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Beobachtung den belastenden Argumenten gegen Igel hinzufügte, zerbrach die herabstürzende Decke in mehrere Teile und begrub den aufgespießten Stalker und Dutzende seiner Leidensgefährten unter sich.
    David wirbelte herum, damit ihm nicht Staub und Betonteilchen ins Auge flogen. Im gleichen Moment, da er sich aus Igels Griff löste, begann für ihn wieder alles in Echtzeit abzulaufen.
    Sie mussten einen tiefen Granattrichter durchqueren, der zu groß war, um ihn zu umrunden. Danach rannten sie so schnell ihre Beine sie trugen.
    Hinter ihnen begann auch die Fassade der Arena zu wanken. Ohne das Dach war es mit der Statik nicht mehr allzu weit her. Zuerst gab die schwer unter Beschuss stehende Vorderfront nach, danach polterten die übrigen Gebäudeteile zu Boden.
    Auch der vor ihnen liegende Weg war mit Trümmern übersät. Die Mörser vor dem Lager spuckten unentwegt Tod und Zerstörung aus. Im Augenblick beharkte die Armee einen weiter hinter ihnen liegenden Geländeabschnitt. Sie konnten sehen, wie die Granaten über sie hinwegstrichen und sich pfeifend in die Gebäude bohrten.
    Ein hoher Wasserturm wurde glatt durchschlagen. Die Sprengung ließ den Druck im Inneren so stark ansteigen, dass der Behälter zerplatzte. Unter lautem Getöse spritzte die schaumige Wassergischt ringförmig auseinander, während die zerfetzte Metallhülle in die Tiefe schepperte. Aus den umliegenden Straßen stiegen Erd- und Steinfontänen auf.
    Ein feiner Geröllhagel, heftig genug, einen erwachsenen Mann blutig und bewusstlos zu schlagen, prasselte neben ihnen auf rostige Autodächer. Quadergroße Betonstücke brachen aus Fassaden hervor und begruben alles, was sich unter ihnen befand: Unkraut, Unrat, aber auch Stalker, die nicht schnell genug davonliefen.
    Es war das reinste Inferno aus Explosionen, auflodernden Bränden und rauchenden Trümmerstücken. Zwischen den Mörsersalven wurden erbitterte Feuergefechte hörbar. Immer öfter kreuzten nun Wächter und freie Stalker ihren Weg, die schwer bewaffnet Richtung Westen rannten, um den anrückenden Infanteristen die Stirn zu bieten. Andere Bewaffnete hielten Ausschau nach dem ruhigsten Frontabschnitt, um sich über ihn ins umliegende Gelände abzusetzen.
    „Wie sieht unser Plan aus?", rief David den anderen zu, denn bisher folgten sie einfach nur dem Straßenverlauf, lediglich darauf bedacht, sich dem Granatfeuer so fern wie möglich zu halten.
    Im Schatten eines mehrstöckigen Gebäudes hielten sie kurz inne. Die vor ihnen liegende Betonfassade sah recht solide aus und würde nicht gleich nach dem ersten Treffer zusammenbrechen.
    „Alles klar mit dir?", fragte Igel. „Ich hatte drinnen den Eindruck, dass du gelähmt warst."
    David winkte ab, denn er verspürte keine Lust, noch mal an den aufgespießten Stalker zu denken. Er wusste natürlich, dass ihm Igel das Leben gerettet hatte, trotzdem brachte er kein Wort des Dankes hervor. Sein Misstrauen ließ sich nur schwer bezähmen. Doch selbst wenn sich sein Verdacht gegenüber Igel bewahrheiten sollte, war es besser, vorerst gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
    Schließlich musste auch einem Monolith-Agenten daran gelegen sein, lebend aus dieser Apokalypse zu entkommen.
    In das verstärkte Gewehrfeuer aus dem Westen mischte sich der dumpfe Sound von schweren Rotorflügeln. Luftunterstützung! Genau das, was noch zu ihrem Unglück gefehlt hatte.
    „Ich hoffe, du kennst dich mit den Plänen aus, die das Militär für Einsätze wie diesen in der Schublade hat." Igel nahm seine grau gesprenkelte Brille ab und rieb sie mit einem Zipfel seiner Kapuzenjacke sauber, während er sich hoffnungsvoll an Alexander Marinin wandte. Erst durch die hellen Ränder rund um seine Augen wurde deutlich, wie viel Staub in seinem Gesicht klebte.
    David und der Major sahen nicht besser aus. Jede einzelne ihrer Poren starrte vor Dreck.
    Statt zu antworten, stellte Marinin eine unbewegte Miene zur Schau und sah sich nach allen Seiten hin um, als wollte er die Lage genauer erfassen.
    „In einem Fall wie diesem ist der Häuserkampf zu vermeiden", setzte er endlich zu einer Antwort an. „Sich mit den überlebenden Verteidigern in den Trümmern herumzuschlagen, lässt erfahrungsgemäß die Verlustquote in die Höhe schnellen. Deshalb wird auf einer Seite des Lagers massiv Druck gemacht und auf der gegenüberliegenden ein weit zurückliegender Kordon gebildet, der die Flüchtenden dann offen in Empfang nehmen oder niedermachen kann. Wir können also zwischen

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