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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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befand.
    Der bloße Gedanke an sie ließ David stärker ausschreiten. Sie mussten endlich neue Anzüge finden, damit sie so schnell wie möglich ins Zentrum zurückkehren konnten.
    Um Zeit zu sparen, marschierte er direkt auf eine Erhebung zu, die Igel umgehen wollte. „Hey, nicht da lang!", rief der Stalker, als er die Abweichung bemerkte.
    „Warum nicht?", fragte David misstrauisch. „Du hast doch gesagt, dass Jantar in dieser Richtung liegt."
    „Schon", bestätigte Igel leicht widerwillig. „Aber dort drüben streifen wir das Gebiet, in dem die Menschen verrückt werden, wenn sie sich zu lange darin aufhalten. Das Risiko, Schäden zurückzubehalten, ist einfach zu groß."
    David war verwundert, denn sein PSI-Sinn signalisierte ihm nicht die geringste Gefahr. Sicherheitshalber sandte er seine Hirnströme noch einmal ganz bewusst aus, stellte aber trotzdem nichts Außergewöhnliches fest.
    Dafür hörte er etwas.
    Hundegebell.
    Ganz normales Gebell, ohne jenen verzerrten Unterton, der auf Mutationen schließen ließ. Dem Kläffen, das eher verängstigt als gefährlich klang, folgte ein leises Winseln, das so hoch ausfiel, dass die Töne sich an der Grenze des Wahrnehmbaren bewegten.
    Ohne auf Igels Einwände zu achten, machte sich David auf den Weg, die Quelle dieser Laute zu suchen. Er hatte einen ganz bestimmten Verdacht, der sich bestätigte, als er den vor ihm liegenden Kamm erreichte. Doch der Anblick, der sich ihm dort bot, fiel ganz anders als erwartet aus.
    Das Erste, was David sah, als er in das vor ihm liegende Gelände blickte, war ein kopfloser Leichnam. Lang ausgestreckt lag er da, am Ende einer kurzen Schleifspur, die in einen kreisrunden Fleck noch schwelender Erde mündete.
    „Khan", flüsterte Marinin überrascht.
    Er hatte die Kleidung des Toten ebenfalls erkannt. Dort, wo eigentlich der kahl rasierte Schädel des Stalkers hingehörte, klebten nur ein paar blutige Brocken im schwarz verkohlten Gras. Seine beiden Arme fehlten ebenfalls. Doch im Gegensatz zum Kopf waren sie nicht zu Staub zerfallen, sondern abgerissen worden. Die beiden verbliebenen Stummel, die sich noch an den Schultern befanden, bewiesen, dass er die Arme kurz vor seinem Tod weit zur Seite hin ausgestreckt hatte.
    „Also haben ihm die Köter doch übel genommen, das sie dauernd geschlagen wurden." David sah zu dem winselnden Pitbull, der knapp fünfzig Meter weiter hockte. Dem Fell nach zu urteilen, handelte es sich um Gagarin. In seiner Hundeleine steckte noch immer die Hand, die ihn jahrelang misshandelt hatte.
    Nun war Gagarin endlich frei!
    Zumindest, wenn man von dem abgerissenen Arm absah, den er hinter sich her schleifte und der sich so unglücklich zwischen zwei Baumwurzeln verfangen hatte, dass er ihn nicht wieder losbekam, so sehr er auch daran zerrte.
    „Das gibt's doch gar nicht." Igel lachte unkontrolliert los. „Statt Khan vor der Anomalie zu bewahren, sind die beiden links und rechts daran vorbeigelaufen und haben ihn direkt ins Unglück gezogen. So kann man sein Herrchen auch loswerden."
    Der Pitbull hörte plötzlich auf, an der Leine zu zerren, und stellte die Ohren auf. Er zuckte kurz zur Seite, weil ihm sein Instinkt zur Flucht riet, dann fiel ihm wieder ein, dass er an die Baumwurzel gefesselt war. Knurrend stemmte er seine kräftigen Beine in den Boden und starrte mit zurückgezogenen Lefzen in das vor ihm liegende Gras.
    David und seine Gefährten hoben ihre Gewehre, denn was dort vorne nahte, mochte auch ihnen gefährlich werden. Sekundenlang geschah nichts, dann kam der Kopf eines weiteren Pitbulls zwischen den Halmen hervor. Schritt für Schritt kam er näher. Auch er schleppte eine Leine hinter sich her, an der ein abgerissener Arm hing.
    Juri.
    Die drei Männer wollten sich schon entspannen, aber Gagarin knurrte noch lauter, statt sich zu beruhigen. Erst als sie noch einmal genauer hinsahen, bemerkten sie die Veränderung, die mit Juri vonstatten gegangen war. Seine Haltung hatte etwas Verkrampftes, als hätten sich die Muskelpartien verschoben. Kreisrunde Geschwüre bedeckten sein einstmals glattes Fell. Doch am schlimmsten war der tückische Glanz, der nun in seinen Augen funkelte. Selbst auf die große Entfernung hin war die boshafte Ausstrahlung nicht zu übersehen.
    "Dem wurde das Hirn gebraten", stellte Igel laut fest, was auch schon den anderen aufgegangen war. „Ist wohl vor lauter Aufregung in das verstrahlte Gebiet gerannt. Wer kann's ihm verdenken? Mit so einem stinkenden Arm im

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