Star Trek - Classic - TOS - Notruf aus dem All
Grang. Ich würde dir ja gerne beibringen, wie man Tischtennis spielt, nur hat dieser Trottel von Sulu vor einem Monat den letzten Ball plattgetreten."
„Führst du unseren Gast durchs Schiff, Sulu?", fragte Lieutenant Chang.
„Genau", erwiderte Sulu. „Der Doktor besteht darauf, dass ich ihn jedem an Bord vorstelle. Er meint, Grang sei Abwechslung genug, um alle ein wenig vom Faulenzen abzuhalten. Ehrlich gesagt, hatte ich völlig vergessen, wie groß dieses Schiff ist."
Grang hatte stumm daneben gestanden und sich mit großen Augen umgesehen. Er betrachtete rätselnd das Saiteninstrument, das Uhura in ihren Händen hielt. Sie lächelte ihn aufmunternd an. „Ich nehme an, du hast noch nie eine solche Gitarre gesehen, Grang?"
Sulu schnaubte. „Er hat ja noch nie irgendeine Gitarre zu sehen bekommen. Das Musikalischste, was sein Volk besitzt, dürfte eine Trommel sein."
„Ich werde sie dir mal vorführen", sagte Uhura und lächelte ihn abermals an.
Sie ließ den Daumen über die Saiten gleiten, spielte einige Akkorde, um dann zu einer alten Ballade anzusetzen. Die anderen lehnten sich zurück und hörten genüsslich zu. Uhuras musikalische Vorträge waren eines der wenigen Dinge an Bord des Schiffs, von denen niemand genug bekommen konnte.
Grang war offensichtlich beeindruckt. Ihm war anzusehen, dass er noch nie moderne Musik zu hören bekommen hatte, schon gar nicht von der Art, wie Uhura sie mit ihrem Instrument und mit ihrer Stimme ertönen ließ.
Plötzlich machte es ,ping': eine Saite war gerissen.
„Oh, nein", rief die Offizierin enttäuscht.
„Ich verwette meinen linken Arm, dass das eine Saite war", sagte Fähnrich Freeman mit geschlossenen Augen.
„Stimmt genau", erwiderte Uhura verbittert. Sie blickte wütend auf das Instrument.
„Komm, wir können nicht den ganzen Tag hier verbringen", sagte Sulu zu Grang. „Wir gehen jetzt zur Turnhalle des Schiffs."
„Ja, Sulu", erwiderte Grang, während er Uhura voller Bedauern ansah. „Es tut mir leid, dass die Götter die Saite Eures. Eures Musikkastens zerstört haben."
„Mir auch, Grang, mir auch", sagte sie.
Als Sulu und Grang die Turnhalle betraten, trafen sie dort auf Dr. McCoy, der mit dem Freizeitoffizier Lieutenant Peterson in eine hitzige Diskussion vertieft war. „Ich sage Ihnen, dass Sie sich irgend etwas einfallen lassen müssen, um ein Wettkampfgefühl zu erzeugen. Stellen Sie Teams zusammen", sagte McCoy mit Nachdruck.
„Wie oft soll ich Ihnen noch sagen", erwiderte Peterson ungeduldig, „dass die gesamte Crew viel zu lethargisch ist, um sich für irgend etwas zu begeistern. Und das gilt auch für Sport in jeglicher Form!" Er machte eine ausholende Handbewegung und schloss damit alles ein, was sich in dem recht großen Bereich des Schiffs befand. An einem Ende des Raums waren zwei Männer damit beschäftigt, Gewichte zu heben, aber ihnen war anzusehen, dass es an Enthusiasmus fehlte. Sie versuchten einfach nur, die Zeit totzuschlagen.
„Dreihundert Besatzungsmitglieder haben dienstfrei, und was ist hier los? Wissen Sie, was die anderen machen? Die liegen in ihrem Quartier auf dem Bett und starren Löcher in die Decke. Oder sie hängen in der Messe herum. Sie sind nicht mal in der Lage, sich zu streiten."
„Dann müssen Sie irgend etwas machen, um sie zu mobilisieren!"
„Doktor, ich kann die Leute nicht mit Gewalt hierher schleppen. Um sich sportlich zu betätigen, muss man das zuallererst einmal wollen."
McCoy rollte verzweifelt mit den Augen. „Zwei habe ich bereits in Stasis versetzen müssen."
Peterson sah ihn erstaunt an: „Warum?"
„Erste Symptome für Weltraumphobie. Damit sie sich nicht ausweiten kann, habe ich die beiden in künstlichen Schlaf versetzt."
„Ich dachte immer, das sei gefährlich, sobald es für längere Zeit geschieht."
„Das ist es auch", pflichtete McCoy ihm bei. ,Aber es ist nicht so gefährlich wie Weltraumphobie. Und es ist nicht ansteckend."
Beide blickten auf, als sie die beiden neuen Besucher der Turnhalle bemerkten.
„Lieutenant Peterson, Doktor McCoy", sagte Sulu. „Haben Sie schon unseren. äh, unseren Gast kennengelernt?"
Der gedankenverlorene McCoy nickte knapp.
Petersons Augenbrauen gingen überrascht in die Höhe. „Oh", sagte er, in Gedanken immer noch bei der Diskussion mit dem Chefarzt des Schiffs, „ich dachte, du wärst jünger." Ein wenig gedankenverloren streckte er einen Arm aus, um den Bizeps des Jungen zu fühlen. „Du kannst hier in der Turnhalle
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