Star Trek - Classic - TOS - Notruf aus dem All
gründliche Wartung unterwegs sind. Auch die herzensguten Maschinen der Enterprise benötigen manchmal Wartungsarbeiten, die nur auf einer Sternenbasis durchgeführt werden können."
Dr. McCoy schnaubte: „Es sind nicht nur Ihre Maschinen, Scotty. Jede Abteilung auf diesem Schiff zerfällt allmählich in ihre Einzelteile. Außerdem."
„Das reicht jetzt, Pille", schnitt Kirk ihm müde das Wort ab. „Ich fürchte, Sie müssen mitkommen, Scotty. Wir wollen in Erfahrung bringen, auf welchem technologischen Niveau sie sich befinden. Wir wissen nicht, ob sie in der Lage sind, durchs All zu reisen. Wenn das der Fall wäre, dann könnte Mythra sehr wohl für die Angriffe verantwortlich sein. Die religiöse Heiligkeit könnte lediglich Tarnung sein." Er blickte zu den anderen: „Sie haben alle Ihre Phaser dabei?"
Alle nickten bestätigend, Chekov griff nach seiner Waffe, um sicher zu sein.
„Mr. Chekov, bei dieser Mission werden Sie Ihre Schießfreudigkeit zügeln. Die Phaser werden erst als allerletztes Mittel eingesetzt, ist das klar?"
„Ja, Sir."
„Also gut", sagte Kirk an den Transporteroffizier gewandt. „Beamen Sie uns direkt auf den Platz vor diesem Tempel oder dieser Kathedrale oder was auch immer das darstellt."
„Aye, aye, Sir."
Die Offiziere der Enterprise materialisierten vor einem hoch aufragenden Tempel, der wie eine Mischung aus römischem, gotischem und byzantinischem Baustil aussah. Sie standen mitten auf einem weitläufigen Platz; in einiger Entfernung waren Gebäude zu sehen, die den Eindruck erweckten, Regierungs- und geschäftlichen Zwecken zu dienen, da sie im Vergleich zu dem reich verzierten und alles überragenden Tempel recht schäbig aussahen. Auf dem Platz waren Hunderte von Bewohnern zusammengekommen, die in Eile ihrer Arbeit nachgingen.
„Faszinierend", bemerkte Spock.
„Stimmt etwas nicht, Mr. Spock?" fragte Kirk.
„Ich war der Meinung gewesen, dass diese Leute in ihrer Technologie zurückgeblieben seien. Trotzdem scheint es hier niemanden zu interessieren, dass wir auf eine Weise materialisieren, die ihnen eigentlich völlig fremd sein müsste."
Der Vulkanier hatte Recht, die Mythraner nahmen von der Gruppe nur insofern Kenntnis, dass sie sie als Hindernis erkannten, dem sie notfalls ausweichen mussten.
„Sie machen einen ganz zufriedenen Eindruck", sagte Chekov.
„Ein wenig zu zufrieden, wenn ihr mich fragt", grollte McCoy. „Sie sind anscheinend alle überglücklich. Bei einer solch großen Menschenmenge müsste es einige geben, die regelrecht euphorisch sind, während andere einen gelangweilten Eindruck machen mussten. Und einige mussten sogar depressiv sein. Diese Leute dagegen grinsen alle wie die Honigkuchenpferde."
Das stimmte: Die offenbar überhaupt nicht neugierigen Mythraner schienen alle bester Laune zu sein. Die Offiziere von der Enterprise verfolgten das Schauspiel eine Weile irritiert mit, als plötzlich eine kühle Stimme hinter ihnen ertönte: „Sie sind die Eindringlinge aus dem All?"
Sie wandten sich um und sahen einen Mann mittleren Alters vor sich, der in ein wallendes, reich verziertes Gewand gekleidet war. Um den Hals trug er eine Goldkette, an fast jedem Finger prangte ein dicker Ring, außerdem wurde seine Kleidung von einem mit Juwelen besetzten Gürtel zusammengehalten. Alles in allem stellte er eine sonderbare Kombination aus religiöser Erhabenheit und großtuerischer Zurschaustellung von Reichtum dar. Hinter ihm befanden sich zwei jüngere Männer, die beide schlichter gekleidet waren und ihre Hände in die Ärmel ihrer Kutten gesteckt hatten.
„Ich bin Captain Kirk von der Enterprise und dies sind meine Offiziere", sagte er höflich.
Der Mann erwiderte in kühlem Tonfall: „Ich bin Pater Stuart." Er sah sich irritiert um: „Wo ist Ihr Fahrzeug?"
Kirk lächelte: „Auf der Enterprise."
Sein Gegenüber verstand ganz offensichtlich nicht, fragte aber nur: „Haben Sie heute schon Ihr Anodyn genommen?"
„Wir wissen ja nicht mal, was das überhaupt ist", erwiderte Dr. McCoy, der gar nicht erst den Versuch unternahm, seine Verärgerung zu verbergen.
„Dann sind Sie auf Mythra nicht willkommen."
„Wir haben das bereits mit dem Obersten Exarchen besprechen", warf Kirk ein. „Ich schlage vor, dass Sie uns zu Warren führen, den Sie als den Allerheiligsten bezeichnen."
„Er hat mich geschickt, um Euch zu ihm zu bringen", sagte der Pater, dann drehte er sich um und ging in Richtung des hoch aufragenden Tempels. Während sie
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