Star Trek - Classic - TOS - Notruf aus dem All
zu: „Sie lehnen meine Gastfreundschaft ab?"
„Keineswegs", erwiderte McCoy beschwichtigend. ,Allerdings bin ich der Chefarzt der Enterprise und damit verantwortlich, alle Speisen und Getränke darauf zu untersuchen, ob sie sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken könnten."
„Wollen Sie mir unterstellen, dass ich Sie vergiften will?"
„Nein. Aber jeder Planet verfügt über seine eigene Floraund Fauna, ganz egal, wie ähnlich er unserer eigenen Welt auch sein mag. Was für Sie hier auf Mythra gesund ist, kann für uns gefährlich sein."
Er klappte den medizinischen Tricorder auf und betätigte einen Schalter. McCoy hob eine Augenbraue, als er das Resultat sah. „So, wie ich es erwartet habe." Er deutete auf das Getränk: „Ist es das, was Sie als Anodyn bezeichnen?"
„Ja, das ist es", erwiderte der Exarch. „Jeder auf Mythra muss täglich sein Anodyn zu sich nehmen, alles andere stellt einen Verstoß gegen unsere religiösen Gebräuche dar."
Dr. McCoy tat seine Meinung mit einem verächtlichen Schnauben kund und wandte sich an Kirk. „Ich müsste das eigentlich auf dem Schiff noch genauer analysieren, aber ich kann dir jetzt schon sagen, dass es ein sehr wirkungsvolles Halluzinogen enthält, das früher auf der Erde unter der Bezeichnung LSD bekannt war. Seit der
Gründung der Föderation findet es keine Verwendung mehr, nicht mal im medizinischen Bereich."
„Ist das die Kooperation, auf die Sie angespielt haben?", fragte Kirk den Obersten Exarchen. „Nur damit Sie es wissen: Ihre sogenannten Eigenen und einige Ihrer jüngeren Mönche scheinen unter dem Einfluss dieses Halluzinogens zu stehen, aber uns ist aufgefallen, dass Sie selbst und Ihre Priester offensichtlich kein Anodyn zu sich nehmen."
Die Augen seines Gegenübers verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Ich habe nicht von Kooperation gesprochen, Captain Kirk, ich habe gesagt, dass ich Ihre Hilfe annehme. Als unsere Vorfahren hier auf Mythra landeten, haben sie nur wenige Waffen mitgebracht, und die wenigen, über die sie verfügten, sind im Lauf der Jahre größtenteils unbrauchbar geworden."
„Offenbar sind viele wissenschaftliche Entdeckungen auf diesem Planeten in Vergessenheit geraten", sagte Spock. „Offensichtlich entwickelt sich Ihre Kultur zurück, sie macht keine Fortschritte. Ihre Priesterschaft, die kein Anodyn nimmt, reicht nicht aus, um ein hohes wissenschaftliches Niveau zu wahren, und Ihren unter Drogen gesetzten Untergebenen fehlt es an der nötigen Intelligenz."
Der Oberste Exarch sah Spock durchdringend an, schüttelte dann aber verneinend den Kopf und wandte sich wieder an Kirk: „Wir benötigen einige der Waffen, über die Sie auf Ihrem Schiff ganz sicher verfügen, damit wir die Weltraumpiraten zurückschlagen können, die uns in immer kürzeren Abständen überfallen. Ich fordere Sie daher auf, uns diese Waffen zu überlassen."
„Das werde ich nicht machen", erwiderte Kirk kopfschüttelnd. „Nicht mal, wenn die Föderationsgesetze es mir erlauben würden. Ihre Regierung ist offensichtlich nicht in der Lage, hoch entwickelte Vernichtungsmittel sinnvoll einzusetzen. Wir hätten also keine Garantie, dass Sie die Waffen nicht gegen Ihre eigenen Leute oder gegen andere, unbeteiligte Raumschiffe einsetzen würden."
Der Oberste Exarch wandte sich an Fähnrich Chekov: „Mein Sohn, gib mir alle Waffen, die du mit dir führst."
Chekov machte einen Schritt nach vorn und legte seinen Phaser in die ausgestreckte Hand des Mythraners. Sein Gesicht wies den belustigten Ausdruck aller auf, die Anodyn genommen hatten.
NÄCHSTER HALT: BAVARYA
Das Enterprise-Team starrte Chekov ungläubig an.
„Er hat davon getrunken", rief McCoy. „Er hat einen Schluck genommen, bevor ich dieses Teufelszeug überhaupt analysieren konnte."
Captain Kirk blickte erst Fähnrich Chekov und dann den Mythraner durchdringend an: „Ich darf annehmen, dass Sie meinen Junioroffizier jetzt als unter Ihrer Macht stehend betrachten."
Der Oberste Exarch antwortete nicht, sondern beschäftigte sich mit dem Phaser. „Er scheint sehr einfach zu bedienen zu sein", sagte er nachdenklich. „Wesentlich weiter entwickelt als unsere Handfeuerwaffen. Zweifellos können Sie davon eine ausreichend große Menge liefern, zusammen mit anderen Waffen natürlich." Er sah Fähnrich Chekov an, der ihn glücklich anlächelte. „Beantworte die Frage deines Captains, mein Sohn. Bist du unter meiner Macht?"
„Alle Macht liegt in den Händen des
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