Star Trek – Deep space Nine
Schlacht zuteil. Falls ja, begrüßt man sie inzwischen zweifelsfrei bereits im
Sto-Vo-Kor.«
»Zweifelsfrei«, wiederholte Vaughn, doch der Schmerz brannte in ihm wie Feuer. Er musste das Gespräch beenden, bevor ihm seine stoische Maske entglitt. »Ich schulde dir was, alter Freund. Vaughn Ende.« Kaum war die Verbindung getrennt, lehnte er sich in seinem Sessel zurück, starrte an die Decke und zwang sich, weiterzuatmen. Er kämpfte um Fassung und bezweifelte doch, dass er je wieder Frieden fand.
Prynn war nicht mehr. Er war allein.
Sam Bowers hatte auch beim vierten Scan der Trümmer nichts mehr gefunden, was die ersten drei nicht längst ergeben hatten, und der Frust machte ihn ungehalten. Sam wollte handeln, wollte Taran’atar verfolgen, wo immer der inzwischen auch stecken mochte und wie auch immer er dorthin gelangt war. Doch falls Commander Vaughn richtig lag – und selbst Bowers fand seine Schlussfolgerungen vernünftig –, hatte die
Defiant
keine Chance, diese spezielle Beute aufzuspüren.
Die hintere Tür glitt auf, und Vaughn kehrte an seinen Platz zurück. Bowers beendete die Arbeit an seiner Konsole und trat zu ihm. »Bislang nichts Neues«, berichtete er leise. »Die gute Nachricht ist aber, dass Leishman weiterhin an den Warpgondeln werkelt. Binnen der nächsten Stunde haben wir wieder volle Schubkraft.«
Vaughn nickte. »Gute Arbeit.« Dann senkte er die Stimme. »Ich habe ebenfalls Fortschritte gemacht. Laut der Flottenunterlagen des Hauptquartiers hatten die Klingonen ein kleines Patrouillenschiff in diesem Teil des Almatha-Sektors, die
noH’pach
. Falls Taran’atar ein Schiff gekapert hat, dann wahrscheinlich dieses.«
Bowers bezweifelte, dass Vaughn diese Informationen von der Sternenflotte hatte. Unter den gegebenen Umständen sah er jedoch keinen Grund, dem Commander auf den Zahn zu fühlen. »Was wissen wir über diese
noH’pach
, Sir?«
»Ein Schiff der
Haqtaj
-Klasse, fünf- bis sechsköpfige Besatzung«, antwortete Vaughn. »Sie ließ kürzlich ihre Tarnvorrichtung upgraden und hat eine Menge sensitiver militärischer Daten der Klingonen gespeichert. Wir sollten sie also finden, bevor es die Romulaner tun. Ich habe Ihnen sämtliche Schiffsunterlagen auf Ihre Station geschickt, Sam. Gehen Sie sie mit Forte durch und finden Sie eine Schwäche, die wir ausnutzen können.«
»Aye, Sir.« Bowers nickte Forte zu, der ihm zur hinteren Konsole folgte. Dort rief Bowers die entsprechenden Dateien auf und leitete sie auch an Fortes Monitor, der sich neben seinem eigenen befand. Die Blaupausen waren unglaublich detailliert und verrieten mehr als jeder Sternenflottenscan.
Forte lehnte sich zu Bowers. »Woher hat er das Zeug?«, flüsterte er. »Das hier sind geheime klingonische Schemata.«
»So etwas ist immer streng geheim«, flüsterte Bowers zurück.
»Zu
geheim für uns beide.«
Das war sichtlich nicht die Antwort, auf die Forte gehofft hatte. Er seufzte und begann, die Schiffsskizzen zu studieren. »Unser oberstes Ziel ist es, das Ding zu finden, richtig?«
»Richtig.«
»Dann konzentriere ich mich mal auf die Tarnvorrichtung. Ich bastele eine Simulation zusammen und finde heraus, ob uns Partikelspuren und Subraumrückstände eine Hilfe sein können.«
»Klingt gut«, fand Bowers. »Angenommen, das gelingt … Aus welcher Entfernung könnten Sie das Schiff mit den Sensoren erfassen?«
»Wir müssen nah rankommen, um die Tarnung zu durchdringen. Vielleicht maximal ein halbes Lichtjahr?«
»Ich fürchte, das ist nicht gut genug«, sagte Bowers. »Inzwischen sind fast vier Stunden vergangen, und laut dieser Unterlagen schafft die
noH’pach
Warp neun. Ich brauche wenigstens eine Reichweite von drei Lichtjahren. Je länger es dauert, die Tarnung zu durchdringen, desto größer muss unsere Sensorreichweite werden, um Taran’atars Vorsprung zu kompensieren.«
Forte schüttelte langsam den Kopf. »Ich glaube, das ist nicht machbar, Sir. Es ist eine Sache, eine Tarnvorrichtung zu umgehen – aber für die Reichweite, von der Sie sprechen, bedürfte es einer Sensorenbank, die doppelt so groß wie die
Defiant
ist und über die Energievorräte zweier Raumstationen verfügt. Selbst Deep Space 9 würde an dieser Aufgabe scheitern.«
Bowers gab auf. Forte war kein Schwarzseher, wenn er einen Plan für unmöglich hielt, tat Bowers gut daran, ihm zu vertrauen. Bowers überließ den Taktiker seinen klingonischen Unterlagen und der Tarnvorrichtung und begab sich zurück zu Vaughn.
»Wir
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