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Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Titel: Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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ihrer Sternenflottenuniform auf. Aus nostalgischen Gründen schwebte sie über dem glänzenden, schwarzen Wasser des Beckens am versteinerten Baum. Inyx stand unter den nackten Zweigen des Baums, in dessen zerklüftetem Schatten er teilweise verschwunden zu sein schien.
    Ohne das Wasser zu kräuseln, ging Hernandez ruhig über das Becken hinweg auf die kleine Insel zu. Mit ihrem letzten Schritt hüpfte sie auf die Insel und landete mit graziöser Anmut vor Inyx.
    Er täuschte Langeweile vor. »Ich hatte mich gefragt, wie lange es dauern würde, bis Sie diesen Trick beherrschen.«
    »Nicht sehr lange«, sagte sie. »Weniger als achthundert Jahre.« Sie zog neckisch eine Augenbraue hoch. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich schnell lerne.«
    »Einige Dinge«, räumte er ein.
    Sie schlenderte an ihm vorbei und ging langsam um den Baum herum. Dabei ließ sie ihre Hände über die glasige, schwarze Oberfläche gleiten. »Ich habe Sie noch niemals so übereilt die Quorumshalle verlassen sehen«, sagte sie. »Hat Ihnen mein Vorschlag so sehr missfallen?«
    »Ich habe der Gestalt meine Einwände vorgetragen«, erwiderte er und fügte dann sarkastisch hinzu: »Aber natürlich wissen Sie das, da Sie ja offensichtlich vollkommen auf die Gestalt eingestellt sind und an ihr teilhaben können, wann immer Ihnen danach ist.«
    Sie ging mit dem Rüffel locker um, da sie bereits seinen Stolz für ihre Leistung gespürt hatte. »Es tut mir leid, dass ich Sie angelogen habe, Inyx«, sagte sie. »Aber nicht nur Ihr Volk weiß seine Privatsphäre zu schätzen.«
    Er gab mit den Luftsäcken an seinen Schultern ein abfälliges Schnauben von sich. »Erika, es gibt einen Unterschied zwischen Privatsphäre und Geheimnissen – und einen zwischen Geheimnissen und Täuschung.« Sein Zorn löste sich auf. »Was geschehen ist, ist geschehen. Ich sorge mich mehr um Ihren nächsten, möglicherweise fatalen Fehler.«
    »Ich weiß, dass es ein Risiko darstellt, aber ich glaube, dass es das wert ist. Und das Quorum stimmt mit mir überein.«
    »Mit einer winzigen Mehrheit«, erwiderte Inyx.
    »Ich bin sicher, dass es funktionieren wird.«
    »Das ist nicht das Gleiche wie Unfehlbarkeit«, antwortete er. »Wenn Sie falsch liegen oder wenn Sie die Anpassungsfähigkeit der Borg unterschätzt haben, verdammen Sie vielleicht diese und viele andere Galaxien zu Äonen der Unterdrückung.«
    »Wenn ich falsch liege – wenn ich versage –, zähle ich darauf, dass Sie das Quorum überzeugen, unsere Abmachung einzuhalten und die Galaxis vor den Borg zu beschützen.«
    Voll bitterem Bedauern sagte er: »Das kann ich nicht versprechen, Erika.«
    »Versprechen Sie mir, dass Sie es versuchen werden«, bat sie.
    Mit einer kleinen Verbeugung erwiderte er: »Ich verspreche es. Ich werde es versuchen.« In seine Stimme schlich sich Melancholie. »Ich wünschte, dass Sie dieses Risiko nicht eingehen müssten.«
    »Na ja, es gibt ja sonst niemanden, der dazu in der Lage wäre. Sie sind es sicherlich nicht, genauso wenig wie die Besatzung eines dieser Raumschiffe.« Sie schüttelte den Kopf. »Glauben Sie mir, wenn es einen anderen Weg gäbe, würde ich ihn gehen.«
    »Wenn Sie ein solches Opfer nicht bringen wollen, wieso tun Sie es dann?«
    »Weil mein Volk mich braucht, Inyx. Ich muss für es eintreten und etwas tun, das sonst niemand tun kann. Und all diese Wesen, die im Kollektiv gefangen sind, brauchen mich noch mehr als die Föderation. Ich habe eine Menge Leute im Stich gelassen, als mich die Romulaner überfallen und meinen Konvoi zerstört haben. Ich habe meine Mannschaft in die Gefangenschaft geführt und dann konnte ich sie nicht kontrollieren, woraufhin Millionen Ihrer Leute gestorben sind. All die Jahrhunderte lang habe ich mit diesen Fehlschlägen gelebt, ohne eine Möglichkeit, etwas davon wiedergutzumachen. Jetzt habe ich die Gelegenheit dazu.«
    Inyx dachte einen langen Moment still darüber nach.
    »Die Konsequenzen eines Fehlschlags sehe ich klar genug«, meinte er. »Aber was wäre der Preis des Erfolgs? Wenn Ihr Plan wie beabsichtigt verläuft, was wird dann aus Ihnen, Erika? Werden Sie jemals nach Axion zurückkehren? Werde ich Sie wiedersehen?«
    Sie konnte die Tränen in ihren Augen nicht zurückhalten. »Ich weiß es nicht.«
    »Dann wird Ihr Wunsch wahrscheinlich endlich wahr werden«, sagte er niedergeschlagen. »Sie werden endlich von Axion befreit sein ... für immer.«
    Sie stellte sich direkt vor ihn. »Vielleicht«, räumte sie ein.

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