Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen
stoppte seinen Fall und er konnte seine Arme dazu benutzen, sich auf dem Bauch liegend den Abhang hinunterzuschieben. Dann endete der Weg in dem stockdunklen Gang, der zu dem geschützten Labor führte.
Er stand auf, klopfte sich den Schnee von der Kleidung und ging zurück zur Öffnung. Als er zu seinen beiden Kameraden nach oben blickte, sagte Kiona: »Tut mir leid. Ich hab nicht nachgedacht.«
»Ich bin in Ordnung, danke der Nachfrage«, erwiderte er sarkastisch. »Kommen Sie runter.«
Graylock trat beiseite und wartete. Sekunden später glitt Thayer mit den Füßen voran auf dem Schnee in den Gang hinein. Er half ihr auf die Beine, und sie rief Pembleton zu: »Die Bahn ist frei!« Als Nächstes kamen die Rucksäcke des Trios und Thayer half Graylock, sie einzusammeln und beiseitezulegen. Nach dem dritten rief Thayer erneut. »Die Bahn ist frei!«
Dann folgte Pembleton, der wie Thayer in den Gang rutschte. Graylock und Thayer halfen ihm beim Aufstehen. Er klopfte sich den Schnee von den Beinen und fragte: »Wo sind wohl die Caeliar?«
»Wahrscheinlich in der Nähe ihres Energievorrats«, sagte Graylock. »Am besten beginnen wir die Suche im Labor.« Der Ingenieur öffnete seinen Rucksack und zog ein Set zum Feuermachen heraus. Schnell bastelten sie kleine Fackeln aus dem verbliebenen Vorrat an Feuerholz und ein paar Streifen ihrer alten Uniformen, die sie vorher mit Maschinenöl getränkt hatten. Pembleton entzündete zwei Fackeln mit einem Feuerstein, den er gegen Stahl schlug, gab sie an Thayer und Graylock weiter, und entfachte dann seine eigene.
Schwaches Licht und riesige Schatten tanzten über die Metallwände.
Graylock ging den Gang hinunter und die anderen folgten ihm. Es fühlte sich für ihn seltsam an, wieder in einem künstlichen Gebäude zu sein. Ihre Schritte waren auf dem harten Boden laut und dröhnten durch die leeren Gänge. Der Wind sang in den verlassenen Plätzen der toten Stadt traurige Lieder. Nachdem sie sich von der Eisrutsche und dem stärksten Wind entfernt hatten, löste Graylock die Stoffschichten um seinen Kopf. Die letzte Schicht fühlte sich an seinem Gesicht wie angeklebt an und er zog den Stoff vorsichtig ab. Als er ihn entfernt hatte, sah er, warum: Er war mit getrocknetem Blut verkrustet. Die zwei Wochen der extremen Kälte und Trockenheit hatten seine Nebenhöhlen extrem belastet und seine Lippen wie Salzpfannen in der Wüste aufplatzen lassen.
Thayer und Pembleton zogen ihre eigenen Bandagen ab und enthüllten die gleichen wetterbedingten Verletzungen. Was Graylock aber mehr erschreckte, war nicht das Blut, sondern etwas anderes. Ihre Wangenknochen sahen aus, als ob sie jeden Moment die Haut durchstechen würden. Graylock berührte sein eigenes Gesicht und begriff entsetzt, wie ausgemergelt sie alle geworden waren. Wir sehen aus wie lebende Leichen.
Sie bogen um eine Ecke, betraten das Labor und fanden den großen Saal verlassen vor. Jeder Gang und jeder Raum, den sie durchsuchten, verstärkte Graylocks tiefe Besorgnis noch. Während sie sich umsahen, kam er sich vor, als würde er in einer Gruft herumschleichen. »Ich glaube, wir sind zu spät«, sagte er. »Sie sind fort.«
»Vielleicht sollten wir versuchen, sie zu rufen«, schlug Thayer vor. »Wie hieß noch mal der eine, den Sie kannten?«
»Lerxst«, antwortete Graylock. Er sah Pembleton an, um dessen Meinung einzuholen. Der Mann zuckte mit den Schultern, wie um zu sagen: Warum nicht? Graylock erhob seine Stimme und rief nach dem Caeliar-Wissenschaftler. »Lerxst?«
Er bekam keine Antwort außer dem Wehklagen des Windes.
Er versuchte es erneut: »Lerxst?«
Seine Stimme hallte mehrere Male wider.
Dann erschütterte ein düsteres Stöhnen die zerstörte Stadt.
»Vielleicht sollten wir gehen«, sagte Pembleton, der ein wachsames Auge auf die Decke gerichtet hatte, während Thayer erschrockene Blicke in jede andere Richtung warf.
»Nicht der schlechteste Plan, den ich jemals gehört habe«, erwiderte Graylock.
Sie wollten das Labor gerade verlassen – da sahen sie einen Schemen vor sich. Er war kaum zu erkennen, eine geisterhafte Annäherung an die Gestalt eines Caeliar, als ob er aus Dampf gemacht wäre.
Graylock, der die Angst in seiner Stimme nicht unterdrücken konnte, rief aus: »Lerxst?«
Ein elektrischer Schock spießte sich durch Graylocks Verstand und warf ihn zu Boden. Thayer und Pembleton standen zitternd neben ihm. Dann begann eine Stimme – weiblich, bösartig und unbesiegbar – in seinen
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