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Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale

Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale

Titel: Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. R. DeCandido
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Sternsystems durchführte, in dem die Seine aus dem Warp gegangen war. Die Vorschriften verlangten eine Bestätigung, dass sie sich tatsächlich im zaldanischen System befanden – was der Fall war.
    »Kennen Sie Ihren Vater nicht?«
    »Warum sollte ich?«
    »Efrosianer haben nicht das gleiche Elternsystem wie manch andere Völker, Lieutenant«, erklärte Pran. »Wenn wir diese Unterhaltung auf Efrosianisch führen würden, entspräche das Wort für ›Mutter‹
    eigentlich eher dem Wort ›Elternteil‹. ›Vater‹ hingegen würde so viel wie ›Samenspender‹ bedeuten. Die Kinder werden von ihren Müttern großgezogen. Sie wissen nur, wer ihr Vater – oder besser gesagt Samenspender – ist, wenn es aus medizinischen Gründen notwendig sein sollte.«

    »Oh. Das ist schade«, meinte Trabka. »Mein Vater zog mich allein groß. Meine Mutter starb bei einem Shuttle-Unfall, als ich zwei Monate alt war.«
    »Das tut mir leid«, sagte Altoss und meinte es auch so. Seine Mutter zu verlieren, war das Schlimmste, was einem Kind zustoßen konnte.
    »Schon in Ordnung. Es fällt mir nur schwer, mir ein Leben ohne Vater vorzustellen.«
    Altoss lächelte. »Mit fällt es ebenso schwer, mir ein Leben ohne Mutter vorzustellen.«
    »Wir befinden uns im Anflug auf Zalda«, meldete Trabka.
    Altoss öffnete einen Komm-Kanal. »Zaldanische Orbitalkontrolle, hier spricht das Sternenflotten-Runabout U.S.S. Seine. Wir befinden uns auf einer diplomatischen Mission im Auftrag des Föderationsrates. Professor Sonek Pran erbittet eine sofortige Audienz mit Ratsmitglied Molmaan.« Pran hatte ihr am vorigen Tag aufgetragen, genau diese Ausdrucksweise zu verwenden. Altoss hatte darauf hingewiesen, dass es sich, genau genommen, um eine Lüge handelte –
    Prans einziger Auftrag vom Palais bestand darin, mit Donatra zu reden –, aber Pran war der Meinung gewesen, dass das, was Molmaan nicht wusste, ihm auch nicht schaden würde.
    Einige Sekunden vergingen ohne eine Antwort. Altoss stellte die Botschaft auf automatische Wiederholung und wandte sich Pran zu.
    »Vielleicht werden sie gar nicht antworten.«
    »Geben Sie ihnen ein paar Minuten«, meinte Pran.
    »Es stimmt nicht, wissen Sie«, sagte Trabka.
    »Was stimmt nicht?«, fragte Altoss.
    Trabka sah nach hinten zu Pran. »Nicht jeder hat eine Rolle zu spielen. Manche Leute sind einfach nur da und die Geschichte saust mit Warpgeschwindigkeit an ihnen vorbei.«
    »Nun, es steht Ihnen sicherlich frei, das zu denken, Lieutenant, aber ich stimme Ihnen nicht im Geringsten zu. Jeder nimmt an der Geschichte teil, ob man es nun weiß oder nicht. Tatsache ist, dass die meisten es nicht wissen, da sie zu sehr damit beschäftigt sind, sie zu leben, um ihr Aufmerksamkeit zu widmen. Als Surak Logik und das Meistern der Emotionen predigte, versuchte er nicht, Geschichte zu schreiben. Er versuchte lediglich, sein Volk davor zu bewahren, sich gegenseitig auszulöschen. Seine einzige realistische Erwartung bestand darin, von den Leuten auf Vulkan, die nicht seiner Meinung waren, getötet zu werden. Von wem behauptet wird, Geschichte geschrieben zu haben, hängt nur davon ab, aus welchem Blickwinkel spätere Generationen es betrachten.«
    »Ja, aber Surak war jemand Besonderes«, sagte Trabka.
    »Das mag sein, aber das wissen wir nur durch nachträgliche Ein-sicht. Und berühmt zu werden, ist nicht die einzige Möglichkeit, um ein Teil der Geschichte zu sein. Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel geben: Es gibt eine jahrtausendealte menschliche Geschichte, die man manchmal auf der Erde erzählt. Teile davon beruhen auf Tatsachen. Da waren diese Brüder. Einer von ihnen hieß Josef, und die anderen Brüder mochten ihn nicht besonders, weil er Träume deuten konnte. Aufgrund dieser Fähigkeit zogen ihn die Eltern den anderen Brüdern vor – oder zumindest dachten die anderen Brüder das. Eines Tages machte sich Josef auf, um nach seinen Brüdern zu suchen, doch er konnte sie nicht finden. Er lief die Straße entlang, und ein Mann sagte Josef: ›Sie sind in diese Richtung gegangen.‹ Josef folgte den Anweisungen des Mannes und fand seine Brüder. Da entschieden seine Brüder, dass sie die Nase voll von ihm hatten und verkauften ihn in die Sklaverei. Er wurde ein Sklave in einem anderen Land, landete im Gefängnis und deutete dort die Träume seiner Zellengenossen und auch die eines Wärters. Nun war es so, dass der Herrscher dieses Landes plötzlich schlechte Träume hatte, von denen er nicht wusste, was sie

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