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Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Titel: Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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hinunter.
    Selar rannte so schnell sie konnte durch die Korridore der
Excalibur
. Zwei Passanten hätte sie beinahe umgerannt, bevor sie endlich die Krankenstation erreichte. Als Dr. Maxwell sie bemerkte, wollte er ihr sofort einen kurzen Bericht über den Zustand der vier Dutzend Passagiere von der
Cambon
geben. Doch er brachte kaum mehr als einen Satz heraus, bevor sie ihm mit einer energischen Geste das Wort abschnitt.
    »Stimmt etwas nicht, Doktor?«, fragte Maxwell, der sich nun ernsthafte Sorgen um die Verfassung des Leitenden Medizinischen Offiziers machte. »Gibt es ein Problem, bei dem ich Ihnen behilflich sein kann?«
    »Es ist alles in Ordnung«, erwiderte sie, obwohl es alles andere als überzeugend klang.
    »Sind Sie sicher? Sie wirken recht erregt. Haben Sie …«
    »Sind Sie etwa Experte in vulkanischer Physiologie?«, gab Selar zurück.
    »Nein … kein ausgewiesener Experte, obwohl ich generell recht gut …«
    »Nun, ich hingegen bin Experte«, erwiderte Selar. »Ich lebe nun schon seit recht langer Zeit mit meiner spezifischen vulkanischen Physiologie, und ich kann Ihnen versichern, dass ich bei bester Gesundheit bin.«
    »Bei allem gebührenden Respekt, Doktor, aber ich weiß nicht, ob ich dem zustimmen kann.«
    »Doktor, ob Sie zustimmen oder nicht, besitzt für mich nicht die geringste Relevanz … bei allem gebührenden Respekt.« Sie machte kehrt und marschierte zu ihrem Büro, wo sie die Tür hinter sich verriegelte, um fortan ungestört zu sein.
    Sie war nicht daran interessiert, sich vor den Augen aller Mitarbeiter und Assistenten in der Krankenstation einer medizinischen Untersuchung zu unterziehen. Sie machte sich keine besonderen Sorgen um die Privatsphäre anderer Besatzungsmitglieder, wenn es um die Erstellung von Diagnosen oder die Behandlung von Problemen ging. Wenn jedoch sie selbst die betroffene Person war, nahm ihr Recht auf Privatsphäre eine überragende Stellung ein. Darin lag eine Ironie, auch wenn sie nicht in der Lage war, die ironischen Aspekte dieser Situation zu würdigen.
    Sie öffnete ein Ausrüstungsfach in der Wand, nahm einen medizinischen Trikorder heraus, stellte das Gerät auf ihre Physiologie ein und betrachtete die Anzeigen.
    Puls, Herzschlag, Atmung … alle Werte waren erhöht. Außerdem hatte sie immer noch Schwierigkeiten, sich auf irgendetwas zu konzentrieren.
    Selar zog sich in ihr Inneres zurück. Alle Vulkanier besaßen ein tiefverwurzeltes Ruhezentrum der Logik, das ihnen bereits im frühesten Alter eingeimpft wurde. Dennoch fiel es Selar nicht leicht, ihre Fähigkeiten zu nutzen, um dieses Zentrum zu finden und daraus Kraft zu schöpfen. Ihr Körper war allein dem Willen ihres Geistes unterworfen, und sie wollte sich selbst zwingen, ihren eigenen Befehlen zu gehorchen. Langsam beruhigte sich ihre hektische Atmung. Sie verdrängte jeden Lärm, jede Ablenkung, bis sie ihren beschleunigten Herzschlag hören konnte. Sie verlangsamte ihn nach und nach und ersetzte den blassroten Nebel, von dem sie umgeben schien, durch ein entspanntes, klares Blau.
    Sie dachte an ihre ersten Tage an der Akademie zurück, als sie zum ersten Mal den dortigen Pool genutzt hatte. So etwas war auf Vulkan praktisch unbekannt, einem trockenen Planeten mit konstant rotem Himmel und einer so sengenden Sonne, dass die Vulkanier ein inneres Augenlid entwickelt hatten, um sich vor ihrer Strahlung zu schützen. Der Pool war ihr wie ein Gegenstand einer fremdartigen Spezies vorgekommen, was in gewisser Weise sogar den Tatsachen entsprach.
    Sie hatte einen Badeanzug getragen und am Rand des Beckens gestanden. Sie hatte einen Zeh ins Wasser getaucht und war sich unschlüssig gewesen, was sie nun tun sollte. Ihre Logik hatte ihr gesagt, dass es nicht das Geringste zu befürchten gab. Jegliche Befürchtung war wie so häufig völlig sinnlos. Dennoch konnte sie sich nicht dazu überwinden, sich ins Wasser gleiten zu lassen … bis ihr diese Entscheidung aus der Hand genommen wurde, als ein Kadett namens Finnegan vorbeikam und es für einen Riesenspaß hielt, sie von hinten in den Pool zu schubsen. Sie war mit den Füßen voran in den tieferen Abschnitt des Beckens gefallen … und hatte angefangen, zu ertrinken, da sie als Angehörige eines Volkes, das von einem Wüstenplaneten stammte, naturgemäß nicht schwimmen konnte. Derselbe Finnegan war daraufhin erschrocken ins Wasser gesprungen und hatte die prustende Vulkanierin herausgezerrt.
    Selar jedoch hatte diese anfänglich sehr unangenehme

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