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Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Titel: Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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wehrte sich, als Laheera plötzlich ein Messer in der Hand hatte – dasselbe, mit dem sie Hufmin getötet hatte – und es dem Mädchen an die Kehle setzte.
»Kommen Sie nicht herein!«
, rief sie, obwohl sie in dem wütenden Lärm, der durch die Tür drang, vermutlich niemand hören konnte.
    »Captain …«, sagte Shelby nervös.
    Calhoun erweckte den Eindruck, als wäre sein Gesicht aus Marmor gehauen. »Steht die Verbindung noch, Burgoyne?«
    »Ich habe alles verfolgt, Sir.«
    »Halten Sie sich bereit.«
    Auf dem Sichtschirm konnten sie beobachten, wie die Tür weiter verformt wurde, bis sie schließlich nach innen aufsprang. Für einen kurzen Moment war Okur zu erkennen, der mit solcher Wildheit kämpfte, dass Calhoun vorübergehend von ihm beeindruckt war. Wer immer dieser Koloss war, er war nicht bereit, ohne Kampf nachzugeben. Er war von Schnitten und Wunden übersät, die wie obszöne Schändungen seiner goldenen Haut wirkten. Doch dann musste er kapitulieren, als die erzürnten Nelkariten durch die Tür stürmten und ihn einfach über den Haufen rannten.
    »Keine Bewegung!«
, rief Laheera der Menge zu. Sie drückte das Messer an die Kehle des Kindes.
»Keine Bewegung, oder Sie müssen sich für den Tod dieses Kindes verantworten!«
    Und dies war der Moment, als Calhoun mit übermenschlicher Ruhe sagte: »Burgoyne … Energie.«
    Alle sahen zu, wie auf dem Sichtschirm das vertraute Summen und Flimmern des Transporterstrahls einsetzte. Laheera blickte sich verwirrt um, als sie das Geräusch hörte. Dann erkannte sie offenbar, worum es sich handelte, und für einen Moment, für einen kurzen Moment glaubte sie, dass es ihr gelingen würde, den Angreifern zu entkommen.
    Sie glaubte so lange daran, wie es dauerte, bis sich Meggans molekulare Struktur aufgelöst hatte und zur
Excalibur
befördert worden war. Laheera stellte fest, dass ihr Messer in der leeren Luft hing.
    Sie wirbelte herum und blickte über den Bildschirm genau auf Calhoun. Daraufhin schrie Laheera, die Erpresserin, die Verräterin, die Mörderin Mackenzie Calhoun ins Gesicht:
»Retten Sie mich!«
    Und es war M’k’n’zy von Calhoun, M’k’n’zy der Wilde, M’k’n’zy der Krieger, der gegen ein Imperium in den Kampf gezogen war und die Auseinandersetzung überlebt hatte, der nun mit eiskalter Ruhe erwiderte: »Sie wollten, dass ich mich nicht in Ihre Angelegenheiten einmische. Und ich werde mich nicht einmischen.«
    »Sie elender Mistkerl!«
, heulte sie, kurz bevor sie vom Mob überrannt wurde.
    Er antwortete mit leiser Stimme, eher sich selbst, da sie ihn im Getümmel ohnehin nicht verstehen würde. »Sie haben überhaupt nichts begriffen. Leben Sie wohl, Laheera.« Er drehte sich zu Lefler um und sagte: »Schirm deaktivieren.«
    Robin Lefler betätigte den Schalter, der die Verbindung unterbrach, doch kurz vorher sah sie noch, wie Blut auf das Bild spritzte. Sie zuckte leicht zurück, als befürchtete sie, dass es auf die Brücke regnen könnte. Bevor die Szene noch scheußlicher wurde, wechselte die Ansicht auf den Planeten, der sich unter ihnen drehte. Er hing so ruhig und idyllisch im Raum, dass aus dieser beinahe göttlichen Perspektive nichts darauf hindeutete, was auf der Oberfläche für außergewöhnliche Dinge vor sich gingen.
    »Commander«, sagte Calhoun leise, »wir warten ungefähr eine Stunde ab, bis sich die Lage einigermaßen beruhigt hat. Dann nehmen Sie Kontakt mit dem Planeten auf, finden heraus, wer etwas zu sagen hat, und unternehmen alles Nötige, um die Sicherheit der Flüchtlinge zu gewährleisten. Wir wollen hoffen, dass das neue Regime vernünftiger als das vorherige ist. Viel schlimmer kann es schließlich nicht mehr kommen.« Damit erhob er sich und ging zum Turbolift.
    »Darf ich fragen, was Sie jetzt machen, Sir?«, erkundigte sich Shelby.
    Er hielt vor dem Eingang zur Kabine inne und sagte dann nachdenklich: »Zur Hölle fahren, schätze ich.« Dann verließ er die Brücke.
    Die Besatzung blickte ihm nach, und schließlich meinte McHenry: »Ich gebe ihm sechs Monate, dann hat er auch dort für Ordnung gesorgt.«
    Niemand widersprach ihm.
    Calhoun saß in der Teestube der
Excalibur
und starrte angestrengt auf das Glas in seiner Hand. Die Besatzungsmitglieder unterhielten sich leise und blickten sich immer wieder zu ihm um. Inzwischen hatte sich auf dem ganzen Schiff herumgesprochen, wie Calhoun mit den erpresserischen Drohungen der nelkaritischen Regierung umgegangen war – oder richtiger, der ehemaligen

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