Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg
dieser Entscheidung nicht zugestimmt!«, erwiderte Ryjaan wütend. »Es ist mir gleichgültig, was meine Regierung entschieden hat! Hier geht es um meinen Vater, der auf Xenex starb!«
»Ja, und es war Ihr Vater, dem ich dies verdanke«, gab Calhoun zurück und berührte seine Narbe.
»Alles nur Lügen!«, tobte Ryjaan. »Sie glauben, Sie könnten Si Cwan entlasten, indem Sie die Schuld für ein Verbrechen auf sich nehmen, das Sie gar nicht begangen haben! Sie haben keinerlei Beweise …«
»Nein?«, fragte Calhoun ruhig. Er tippte auf seinen Kommunikator. »Calhoun an Transporterraum. Beamen Sie es herunter.«
Bevor irgendjemand reagieren konnte, machte sich das Flimmern und Summen des Transporterstrahls bemerkbar, und direkt neben Calhoun materialisierte etwas auf dem Boden. Es war ein Schwert. Ein Kurzschwert. Shelby erkannte es sofort als das Schwert, das normalerweise in seinem Bereitschaftsraum an der Wand hing. Calhoun bückte sich und hob es auf. Er ging so selbstverständlich damit um, als wäre es ein Teil seines Körpers.
»Erkennen Sie es?«, fragte er.
Die Klinge des Schwertes sowie die Schnitzereien auf dem Griff waren unverkennbar.
Unter wütendem Gebrüll stürmte Ryjaan plötzlich los. Schneller, als das Auge ihm folgen konnte, hatte er sein eigenes Schwert aus der Scheide gezogen.
»Letzte Herausforderung!«
, heulte er.
»Angenommen!«, rief Calhoun zurück, und im nächsten Augenblick fing er den ersten Hieb des Schwertes geschickt mit seiner eigenen Waffe ab.
Die Menge war in Aufruhr; alle schrien durcheinander.
»Los!«
, rief Shelby, und Kebron setzte sich in Bewegung. Er stieß jeden zur Seite, der zwischen ihm und Calhoun stand, und war so unaufhaltsam wie eine Flutwelle. Shelby und McHenry folgten ihm dichtauf. Kebron packte Ryjaan von hinten, als dieser gerade eine neue Attacke starten wollte, und warf ihn zur Seite. Ryjaan flog im hohen Bogen hinter die Ehrenplätze, während Shelby ihren Kommunikator aktivierte und schrie: »Shelby an Transporterraum! Fünf hochbeamen!
Sofort!
«
Die Luft knisterte wie elektrisiert, als das Außenteam entmaterialisierte. Das Letzte, was sie hörten, waren Ryjaans wilde Rufe: »Letzte Herausforderung! Letzte Herausforderung! Stellen Sie sich, wenn Sie ein Mann sind, und kämpfen Sie gegen mich, Sie Feigling!«
MACKENZIE
IX
»Captain, nein! Das können Sie nicht tun!«
Shelby und Calhoun befanden sich immer noch im Transporterraum. Die übrigen Mitglieder des Außenteams standen in der Nähe. Die Transportertechnikerin Polly Watson hielt sich abseits, da sie keine Ahnung hatte, worum es ging.
»Eine Herausforderung wurde ausgesprochen und angenommen«, entgegnete Calhoun ruhig. »Hier geht es um Gerechtigkeit. Sie haben es selbst gesagt, Commander. Wir müssen uns einheimischen Gepflogenheiten unterwerfen. Die Oberste Direktive …«
»… steht hier überhaupt nicht zur Debatte, Captain! Können wir dieses Gespräch vielleicht in Ihrem Büro fortsetzen?«
»Nein.« Er drehte sich zu Watson um. »Machen Sie sich bereit, mich wieder nach unten zu beamen.«
»Ja, Sir.« Die Frau kehrte an ihre Konsole zurück.
»Warten Sie noch«, sagte Shelby.
»Ja, Commander.« Sie trat von der Konsole zurück.
»Haben Sie für ein allgemeines Prinzip argumentiert oder nur für einen individuellen Fall, Commander?«, fragte Calhoun. »Es kann nicht sein, dass etwas, das für Si Cwan oder für Kebron gilt, nicht auch auf meine Person anzuwenden ist.«
»Sie sind der Captain dieses Schiffs«, erwiderte Shelby.
»Dann ist ja alles klar. Ich sollte als gutes Beispiel vorangehen und keine Ausnahme von der Regel dulden.«
»Falls ich etwas einwerfen …«, begann Si Cwan.
»Nein!«
, sagten Shelby und Calhoun gleichzeitig.
»Dann eben nicht«, gab Si Cwan sich geschlagen.
»Captain, die Rechtslage ist bestenfalls zweifelhaft«, sprach Shelby weiter. »Zumindest sollten wir wegen der juristischen Details mit dem Sternenflottenkommando Rücksprache halten. Sie haben selbst gesagt …«
»Schon auf unserer allerersten Mission verlangen Sie von mir, dass ich jede Verantwortung abgebe und die Sternenflotte bitte, mir zu sagen, was ich tun soll? Das, Commander, dürfte eine sehr effektive Methode sein, um das Vertrauen darauf zu erschüttern, dass die Besatzung dieses Schiffs in der Lage ist, ihre Aufgabe zu erfüllen.«
»Bitte um Erlaubnis, frei sprechen zu dürfen«, meldete sich Kebron zu Wort.
»Nein!«
, sagten Shelby und Calhoun
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