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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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Unglza nicht mehr sofort zum Angriff übergingen, sobald sich irgendwo Mitglieder beider Völkergruppen begegneten. Natürlich herrschte Waffenstillstand, aber das war nur ein Teilaspekt. Schließlich war das vorübergehende Einstellen der Kämpfe von oben angeordnet worden, von den Regierungen der Eenza und der Unglza. Der eigentliche Wille, sich zu vertragen, musste jedoch von jedem Einzelnen kommen. Und genau das schien der Fall zu sein. Die Leute betrachteten sich gegenseitig aus einem ganz neuen Blickwinkel, als würden sie über die Idee nachdenken, wie es wohl wäre, friedlich an der Seite der »Feinde« zu leben. Und diese Vorstellung wirkte plötzlich gar nicht mehr so erschreckend, wenn man erst einmal genauer darüber nachdachte. Die Zondarianer entwickelten die Vision eines neuen Zeitalters, in dem sie nicht ständig vor Angriffen rivalisierender Gruppen auf der Hut sein mussten. Ein Zeitalter, in dem die Eenza und die Unglza tatsächlich zusammenarbeiteten und vielleicht sogar etwas Größeres hervorbrachten,als es jeder Gruppe einzeln möglich war.
    Diese Aussichten wurden überall auf Zondar diskutiert, auch in Rameds Haus. Dort legte Talila aufgeregt ein geschäftiges Treiben an den Tag, während Ramed ihr mit einer Art väterlichem Lächeln zusah. »Ich hätte nie gedacht, dass eine einzige Frau so viel Aktivität entwickeln kann, Talila«, sagte er amüsiert.
    Sie schaffte es nicht mehr, den Mund zu halten, obwohl sie geschworen hatte, es niemals zu sagen. »Werde auch ich
ihm
begegnen, Ramed?«
    »
Ihm
? Du meinst den Heiland?«
    »Gibt es zurzeit noch irgendeinen anderen, über den es sich zu sprechen lohnt?«, fragte sie zurück. Er musste zugeben, dass sie keineswegs unrecht hatte. »Bei der großen Zusammenkunft. Werde ich
ihm
dort begegnen?«
    Er zögerte kurz, bevor er antwortete, als würde er sich darauf vorbereiten, über etwas zu reden, das nicht sehr angenehm war. »Du wirst nicht an der Zusammenkunft teilnehmen, Frau.«
    Sie starrte ihn an und wollte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte. »Ich werde dich nicht begleiten? Aber … ich habe mich doch schon darauf vorbereitet … und auch Rab! Ich habe zu Rab gesagt, dass er auch mitkommen wird! Ramed! Du bist einer der wichtigsten Sprecher des Volkes der Eenza! Es kann doch nicht sein, dass du …«
    »Es ist meine Entscheidung, Talila«, sagte er kategorisch. »Ich muss mich ganz auf meine Aufgabe konzentrieren. Ich darf mich nicht ablenken lassen, indem …«
    »Ablenken!« Sie gab sich keine Mühe, ihre Verbitterung zu verbergen. »Nach all unseren gemeinsamen Jahren, nachdem ich so lange deine Partnerin war und dir geholfen habe, wo ich konnte … Ist es das, was ich letztlich für dich bin? Eine Ablenkung?«
    »So habe ich es nicht gemeint …« Er seufzte und legte ihr die Hände auf die Schultern, aber sie wich ihm aus. Er stand hinter ihr und blickte sie mit trauriger Miene an. »Frau, ich habe bei dieser Zusammenkunft eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Sie ist schwierig undkompliziert. Ich muss in der Lage sein, mich ganz der Arbeit zu widmen, die ich zu erledigen habe, um Zondar zu erlösen. Ich kann dort nicht in meiner Eigenschaft als Ehemann und Vater auftreten. Es geht einfach nicht.« Seine Worte waren nicht ohne Mitgefühl. »Talila, du hast mir all die Jahre vertraut. Vertraue mir auch diesmal. Vor allem diesmal, auch wenn du mir ansonsten nie wieder vertrauen kannst. Ich weiß, was ich tue.«
    Langsam nickte sie, obwohl sie immer noch enttäuscht war. Der Gehorsam gegenüber ihrem Mann war so tief in ihr verwurzelt, dass sie gar nicht anders konnte. Aber sie war nicht glücklich darüber. »Ich habe das Gefühl«, sagte sie leise, »dass du dich sehr egoistisch verhältst, Ramed. Oder dass es dir peinlich ist, mich zur Partnerin zu haben.«
    »Peinlich?«, wiederholte er überrascht.
    »Ich bin nicht so klug wie du. Nicht so gebildet. Vielleicht schämst du dich, wenn du gemeinsam mit mir vor Zondars Messias treten müsstest. Du findest, dass ich nicht gut genug bin oder dass ich ein schlechtes Licht auf dich werfe.«
    Wieder legte er die Hände auf ihre Schultern und drehte sie herum. Diesmal leistete sie keinen Widerstand. »Deine Mutmaßungen haben nicht das Geringste mit der Wahrheit zu tun«, sagte er mit Entschiedenheit. »Du musst mir auch in diesem Punkt vertrauen. Kein Zondarianer kann stolzer auf seine Partnerin sein als ich.«
    Dann umarmte er sie, und sie klammerte sich geradezu an ihn. Und während

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